Marktberichte

Anschlag auf Boston-Marathon Explosionen setzen Wall Street zu

Die Wall Street schaut nach Boston.

Die Wall Street schaut nach Boston.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mehrere Explosionen in Boston überschatten den Aktienhandel an der Wall Street. Die Kurse der Leitindizes sacken zum Handelsende deutlich ab. Dazu tragen auch konjunkturelles Störfeuer aus China und ein Ausverkauf bei den Rohstoffen bei.

Die Explosionen beim Bostoner Marathon und überraschend schwache Konjunkturdaten aus China haben die Wall Street am Montag tief ins Minus gedrückt. Wichtige Aktienindizes gaben deutlich nach. Auch Kupfer und Öl verbilligten sich, weil Investoren eine schwächere Nachfrage aus der Volksrepublik fürchten. Die Börsen hatten kurz vor Handelsschluss bereits deutlich im Minus gelegen, als die Nachrichten aus Boston den Ausverkauf verstärkten. Nach offiziellen Angaben gab es mindestens zwei Tote. Die Hintergründe der Explosionen waren zunächst unklar. In Sicherheitskreisen hieß es, es habe sich um Bomben gehandelt.

Die Nachricht der Explosionen beim Boston Marathon kam knapp eine Stunde vor Handelsschluss. Zunächst war von vier Verletzten die Rede, später von zwei Toten und 23 Verletzten. Auch gab es zunächst keinerlei Informationen über die Hintergründe.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,8 Prozent auf 14.599 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 2,3 Prozent auf 1552 Stellen nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte um 2,4 Prozent auf 3216 Stellen ab. Der Dax hatte in Frankfurt 0,4 Prozent schwächer geschlossen bei 7713 Punkten.

"Die schwachen China-Daten zeigen, dass die Wirtschaft global verwundbar ist. Da sich die New Yorker Börsen knapp unter ihren Höchstständen befinden, werden Anleger die Gelegenheit nutzen und ihre Wertpapiere losschlagen", sagte Andre Bakhos vom Brokerhaus Lek Securities. Auch aus den USA kamen schlechte Nachrichten. Der Industrie-Index der Fed von New York fiel im April auf 3,05 Punkte von 9,24 im März. Analysten hatten mit einem Rückgang auf lediglich sieben Punkte gerechnet.

Den Ausverkauf bei Rohstoffen - der Goldpreis sackte auf ein Tagestief von 1357 Dollar je Feinunze ab - bekamen Bergbauunternehmen zu spüren. So ging es für Papiere von Freeport-McMoRan Copper & Gold um 8,3 Prozent nach unten. Newmont Mining gaben um 6,7 Prozent nach.

Citi hui, Boeing pfui

Bei den Einzelwerten stiegen die Aktien von Citigroup um 0,2 Prozent. Vor allem dank guter Geschäfte im Investmentbanking fuhr die Großbank im ersten Quartal einen Nettogewinn von 3,8 Mrd. Dollar ein - fast ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Zeitweise hatten die Titel aber mehr als 2,5 Prozent höher gelegen.

Zu den größten Gewinnern zählten die Dividendenpapiere von Sprint Nextel mit einem Aufschlag von gut 13,5 Prozent. Um den drittgrößten US-Mobilfunker ist eine Mega-Bieterschlacht entbrannt: Der Satelliten-Fernsehbetreiber Dish torpediert mit einer 25,5 Milliarden-Dollar-Offerte die schon sicher geglaubte Übernahme von Sprint durch einen japanischen Konzern. Dish-Papiere gaben 2,3 Prozent nach.

Die Anteilsscheine des kalifornischen Gentechnik-Spezialisten Life Technologies verteuerten sich nach einer Offerte durch Thermo Fisher um 7,5 Prozent. Elan-Aktien büßten hingegen 1,9 Prozent ein. Zwar greift Royalty Pharma im Übernahmekampf um das irische Biotech-Unternehmen nun tiefer in die Tasche, bietet aber auch unter bestimmten Bedingungen mit bis zu 12 Dollar in bar nur knapp so viel, wie die Elan-Papiere aktuell kosten. Zudem wehren sich die Iren gegen die mögliche Akquisition.

Der US-Flugzeugbauer Boeing kommt nicht zur Ruhe. Noch immer gilt das Flugverbot für das Prestigeflugzeug "Dreamliner", nun forderte die US-Flugzeugaufsicht die Überprüfung von mehr als 1000 der 737-Maschinen des Airbus-Erzrivalen. Die Behörde befürchtet, ein unsachgemäß aufgetragener Korrosionsschutz könne zum Kontrollverlust der Piloten über die Maschinen führen. Die Boeing-Aktie gab 2,4 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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