Vorsicht, Infektionsgefahr! Auswärtiges Amt warnt Italien-Urlauber vor Tigermücke
17.09.2025, 11:19 Uhr Artikel anhören
Das Chikungunyafieber wird durch die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) übertragen, die sich von vielen anderen Mücken dadurch unterscheidet, dass sie am Tag sticht.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Die Asiatische Tigermücke verbreitet sich immer weiter in Europa. Vor allem in Italien steigen aktuell die Infektionszahlen mit dem Chikungunya-Virus stark an, auch deutsche Urlauber sind betroffen. Das Auswärtige Amt warnt vor erhöhtem Risiko.
Das Auswärtige Amt warnt Italien-Reisende: In den beliebten Urlaubsregionen Emilia-Romagna (Bologna, Rimini, Parma) sowie Venetien (Venedig, Verona) steigen die Fälle des von Tigermücken übertragenen Chikungunya-Fiebers deutlich an. Besonders betroffen ist Verona. Dort musste unter anderem ein großes Volksfest abgesagt werden. Die Stadt versucht nun, die gefährliche Mückenplage mit einer großangelegten Desinfektionsmaßnahme in den Griff zu bekommen.
Mehr als 200 Menschen erkrankten in Italien bisher an Chikungunya, darunter auch deutsche Urlauber. Todesfälle gab es bislang nicht. Typische Symptome: plötzlicher Fieberanfall, starke Gelenk- oder Gliederschmerzen, oft begleitet von Hautausschlag, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Bei manchen Betroffenen halten die Gelenkbeschwerden wochenlang oder sogar über Monate an - besonders ältere und immungeschwächte Menschen sind gefährdet.
Auch Südfrankreich kämpft derzeit gegen die Tigermücke: Die Stadt Antibes in der Nähe von Nizza ist mit 71 Fällen zum Hotspot geworden, die meisten davon traten im Norden der Kommune auf, in der Nähe der Autobahn. Eingeschleppt wurde Chikungunya dort laut Angaben der Behörden von Reisenden aus Madagaskar sowie der französischen Überseeinsel La Réunion, wo es bereits zu Todesfällen durch das Virus kam. Insgesamt wurden in Frankreich bereits fast 400 Fälle gemeldet.
Wie schützt man sich am besten?
Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Europa immer stärker aus. Laut der Seuchenschutzbehörde ECDC gibt es inzwischen 369 Regionen in 16 europäischen Staaten, in denen die Mücke heimisch ist - deutlich mehr als vor zehn Jahren. Erstmals wurde etwa im Elsass das Virus vor Ort übertragen. Die ECDC schrieb von einem "außergewöhnlichen Ereignis auf diesem Breitengrad", das die "andauernde Ausweitung des Übertragungsrisikos nach Norden" unterstreiche.
Das Virus Chikungunya wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen, sondern ausschließlich durch infizierte Mücken. Urlauber in Norditalien und Südfrankreich sollten daher Wert auf guten Mückenschutz legen. So kann das Tragen von langer und heller Kleidung, die am besten imprägniert ist, gegen Stiche helfen, rät das Centrum für Reisemedizin (CRM). Helfen können auch Mückenschutzmittel, die laut CRM mindestens 30 Prozent DEET - die Abkürzung steht für den Stoff Diethyltoluamid - enthalten sollten. Außerdem bieten Moskitonetze an Fenstern, Türen und über dem Bett weiteren Schutz.
Gegen Chikungunya gibt es eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie unter anderem, wenn man mindestens 12 Jahre alt ist und in ein Gebiet reist, das für ein Chikungunya-Ausbruchsgeschehen bekannt ist. Wer sich unsicher ist, ob eine Impfung sinnvoll ist, sollte rechtzeitig vor Reisebeginn eine reisemedizinische Beratung in Anspruch nehmen. Auch das Auswärtige Amt weist auf die Impfung hin und regt an, sich dazu mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt zu beraten.
Quelle: ntv.de, hny