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Untersuchung auf Antikörper Belgien geht Ausbreitung auf die Spur

Antikörper lassen sich im Blut auch dann nachweisen, wenn die Infektion schon länger zurückliegt. (Symbolbild)

Antikörper lassen sich im Blut auch dann nachweisen, wenn die Infektion schon länger zurückliegt. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance/dpa)

In Belgien starten das Rote Kreuz und die Gesundheitsbehörden eine großangelegte Testaktion auf Antikörper gegen das Coronavirus. Demnach sollen alle zwei Wochen 3000 Blutproben bereitgestellt werden. Von dem Screening erhoffen sich die Wissenschaftler zwei wichtige Erkenntnisse.

Blutuntersuchungen größeren Ausmaßes sollen in Belgien Erkenntnisse zur tatsächlichen Ausbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung liefern. Das Rote Kreuz und die Gesundheitsbehörden vereinbarten eine großangelegte Testaktion auf Antikörper. Ähnliche Untersuchungen hätten an der Universität Antwerpen und in den Niederlanden begonnen, berichtete die flämische Zeitung "De Morgen". Das Rote Kreuz solle alle zwei Wochen 3000 Blutproben für die Untersuchung bereitstellen.

Antikörper lassen sich auch dann nachweisen, wenn ein Mensch kaum oder keine Symptome entwickelt hat, und anders als beim direkten Test auf das Virus auch dann noch, wenn die Infektion schon länger zurückliegt. Aus dem Screening könnten zwei wichtige Schlüsse gezogen werden, hieß es: zum einen über den tatsächlichen Ansteckungsgrad in Flandern, zum anderen zur Entwicklung und Kraft der Abwehrkräfte. Zusammen könne das zu verlässlicheren Modellen zum weiteren Verlauf der Epidemie führen.

Labors sollen die Blutproben für das staatliche Gesundheitswesen auf Antikörper untersuchen, erläuterte die Zeitung. Es sei sehr wahrscheinlich, dass eine ansehnliche Zahl von Spendern mit Sars-CoV-2 infiziert war, ohne es zu wissen. "Indem wir das Blut dieser Spender auf die Zahl der Antikörper untersuchen, die zeigen, ob eine Person tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert ist, können wir erkennen, in welchem Maß die Person Widerstand gegen das Virus aufgebaut hat", sagte Professor Philippe Vandekerckhove vom Roten Kreuz Flandern der Zeitung.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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