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Rückgabe nach langem Hin und Her Dino-Fossil fliegt aus Karlsruhe zurück nach Brasilien

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Leider kein gewaltiges Knochengerippe: das Fossil aus Brasilien ist eher klein und unauffällig.

Leider kein gewaltiges Knochengerippe: das Fossil aus Brasilien ist eher klein und unauffällig.

(Foto: picture alliance/dpa)

In einem brasilianischen Steinbruch stoßen Unbekannte auf die versteinerten Überreste eines Dinosauriers. Kurz darauf landen die im Bestand des Naturkundemuseums in Karlsruhe. Unrechtmäßig, wie Experten anführen. Nach langen Diskussionen gibt das Museum das Fossil nun zurück.

Ein wohl unrechtmäßig nach Deutschland gebrachtes Dinosaurier-Fossil ist offiziell an Brasilien zurückgegeben worden. Die versteinerten Knochen des Sauriers Ubirajara jubatus seien am Montag an das Paläontologische Museum Plácido Cidade Nuvens im Bundesstaat Ceará übergeben worden, berichtete das Nachrichtenportal G1.

Luciana Santos, Ministerin für Wissenschaft und technologische Innovation in Brasilien, und Marc Bogdahn, Geschäftsträger der Deutschen Botschaft in Brasilien, bei der offiziellen Übergabe des Dinosaurier-Fossils des Ubirajara jubatus.

Luciana Santos, Ministerin für Wissenschaft und technologische Innovation in Brasilien, und Marc Bogdahn, Geschäftsträger der Deutschen Botschaft in Brasilien, bei der offiziellen Übergabe des Dinosaurier-Fossils des Ubirajara jubatus.

(Foto: Myke Sena/dpa)

"Die Geschichte dieses Exemplars und die Art und Weise, wie die Angelegenheit nach der Veröffentlichung seiner Beschreibung gehandhabt wurde, waren sehr unglücklich", sagte Julien Kimmig vom Naturkundemuseum Karlsruhe, wo das Fossil zuletzt aufbewahrt worden war. "Daher ist das gesamte neue Team der geowissenschaftlichen Abteilung des Museums sehr froh, dass wir die Bemühungen um die Rückgabe des Ubirajara-Fossils an Brasilien unterstützen konnten."

Kleiner Fleischfresser

Ubirajara jubatus stammt aus der Kreidezeit und lebte vor etwa 110 bis 115 Millionen Jahren. Bei dem nur etwa einen Meter großen Fleischfresser soll es sich um den ersten gefiederten, aber flugunfähigen Dinosaurier der südlichen Hemisphäre handeln.

Das Fossil war in einem Steinbruch im Bundesstaat Ceará im Nordosten von Brasilien gefunden und 1995 nach Deutschland gebracht worden. Zuletzt gehörte es zur Sammlung des Naturkundemuseums in Karlsruhe. Experten in Brasilien machten geltend, das Fossil sei illegal außer Landes gebracht worden.

Zunächst hatte das baden-württembergische Wissenschaftsministerium die Position vertreten, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass das Naturkundemuseum Karlsruhe die versteinerten Überreste unrechtmäßig erworben habe. Im Juli vergangenen Jahres teilte es dann aber mit, das Museum habe falsche Angaben zum Import des Fossils gemacht. Das Museum habe keine Dokumente von brasilianischen Stellen vorlegen können, die die Deklaration und Verzollung des Fossils bei der Ausfuhr nachweisen, erläuterte das Ministerium. Insbesondere liege keine Ausfuhrgenehmigung aus Brasilien vor.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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