Mysteriöse Erkrankung der Lunge Gibt es eine E-Zigaretten-Krankheit?
20.08.2019, 14:24 UhrAtemprobleme, Brustschmerzen und Husten sind die Symptome, die in knapp 100 Fällen bei jungen Patienten innerhalb weniger Wochen in den USA aufgetreten sind. Alle hatten vorher verschiedene E-Zigaretten konsumiert. Ob die Betroffenen wieder vollständig gesund werden, kann bisher niemand sagen.
Die Gesundheitsbehörde der USA hat eine Untersuchung von mysteriösen Lungenkrankheiten eingeleitet. Das Center for Disease Control and Prevention (CDC) prüft, ob die bisherigen 98 registrierten Fälle mit dem Konsum von E-Zigaretten zu tun haben, meldet die Wissenschaftsseite Science Alert mit einem Artikel der Washington Post. Bei den Erkrankten handele es sich demnach vor allem um Jugendliche und junge Erwachsene. Die Fälle, die sich bei den Symptomen und in der Ausprägung der Krankheit ähnelten, wurden bisher aus 14 Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Illinois, Indiana und Wisconsin, gemeldet.

Wohlriechender Dampf statt stinkender Rauchschwaden ist ein Argument , das für den E-Zigaretten-Konsum gebracht wird.
(Foto: imago images / Panthermedia)
Betroffene klagten über Atemprobleme, Brustschmerzen und Husten. Teilweise wurde auch von Fieber, Übelkeit, Erbrechen und sogar Atemstillstand berichtet. Viele Erkrankte mussten im Krankenhaus behandelt werden, einige schwere Fälle davon sogar intensivmedizinisch und mit künstlicher Beatmung. Die Diagnose sei schwierig, zitiert die Post Emily Chapman aus Minnesota, die gerade vier der mysteriösen Fälle betreut. Die Symptome wiesen zunächst auf eine Infektion hin, die sich allerdings trotz angemessener Antibiotikabehandlung und Sauerstoff verschlechterten. Aus diesem Grund stellten die Ärzte eine Verbindung zu einer akuten Verletzung der Lunge her, die durch Dampf aus E-Zigaretten entstanden sein könnte.
Handelt es sich um eine Krankheit?
Ob es sich jedoch bei allen Fällen tatsächlich um diese Krankheit handelt und ob sie tatsächlich im direkten Zusammenhang mit dem Konsum von E-Zigaretten steht, will das CDC nun herausbekommen. Unklar sei laut dem Bericht auch noch, ob sich alle Patienten vollständig von dieser Erkrankung, die bisher noch keinen Namen trägt, erholen werden.
Die Patienten gaben bei der Befragung eine Vielzahl von Substanzen an, die sie in Verdampfern konsumiert hatten, darunter Nikotin, Marihuana oder Selbstgebrautes. Schon jetzt spricht die US-Behörde von einer ernsthaften und potenziell gefährlichen Krankheit. In Deutschland sind solche Fälle bisher nicht bekannt.
E-Zigaretten und sogenannte Dampfer erobern seit einigen Jahren den Markt. Sie gelten als weniger gesundheitsschädlich als herkömmliche Zigaretten, denn sie sollen deutlich weniger krebserregende Stoffe enthalten. Durch den Zusatz von Aromen und Duftstoffen sind sie vor allem bei jungen Menschen beliebt. Auch als Mittel zur Rauchentwöhnung werden sie beworben und vielfach eingesetzt. Dabei warnen Lungenärzte immer wieder davor, dass niemand weiß, wie die Langzeitwirkung von E-Zigaretten aussieht.
Quelle: ntv.de, jaz