Zwei Sieger nicht erreichbar Nobelpreisgewinner weiß womöglich nichts von Auszeichnung
07.10.2025, 06:50 Uhr Artikel anhören
Ramsdell genieße derzeit das Leben uns sei nicht erreichbar, heißt es aus dem Labor des Wissenschaftlers.
(Foto: via REUTERS)
Als das Nobel-Komitee versucht, die diesjährigen Gewinner über ihre Auszeichnung zu informieren, ist es an der US-Westküste mitten in der Nacht. Die Anrufe bei gleich zwei der ausgezeichneten Wissenschaftler laufen daher ins Leere. Mittlerweile weiß zumindest einer von beiden über den Sieg Bescheid.
Fred Ramsdell aus den USA ist einer der Wissenschaftler, die in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet werden - doch möglicherweise weiß er gar nichts davon. Ramsdell genieße derzeit das Leben und sei wegen einer Wanderung nicht erreichbar, sagte ein Sprecher seines in San Francisco ansässigen Labors Sonoma Biotherapeutics.
Das Nobel-Komitee konnte ihn zunächst nicht erreichen - auch ein Freund von Ramsdell, Jeffrey Bluestone, war nach eigenen Angaben erfolglos. "Ich habe selbst versucht, ihn zu erreichen", sagte Bluestone. Er glaube, Ramsdell sei im Bundesstaat Idaho unterwegs.
Ramsdell wird zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Mary E. Brunkow und dem Wissenschaftler Shimon Sakaguchi aus Japan in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Dabei geht es um ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Funktionsweise des Immunsystems. Die drei Wissenschaftler werden bei einer offiziellen Zeremonie am 10. Dezember in Stockholm von Schwedens König Carl XVI. Gustaf mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Wissenschaftlerin geht von Spam-Anruf aus
Das Nobel-Komitee hatte auch Brunkow zunächst nicht erreichen können. Brunkow und Ramsdell leben und arbeiten beide an der US-Westküste - zum Zeitpunkt der Preisbekanntgabe war es dort noch vor 3 Uhr in der Frühe. Brunkow war angesichts der schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen. Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann jedoch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen.
Er habe nur den Japaner Shimon Sakaguchi in seinem Labor erreichen können, sagte der Sekretär der Nobelversammlung des Stockholmer Karolinska-Instituts, Thomas Perlmann, bei der Preisbekanntgabe zu dem Missgeschick. "Leider konnte ich keinen der beiden anderen erreichen. Wir haben ihre Telefonnummern, aber sie haben vermutlich auf lautlos gestellt." Er habe beide um einen Rückruf gebeten. Sakaguchi dagegen habe "unglaublich dankbar" geklungen und gesagt, dass die Auszeichnung eine "fantastische Ehre" sei, berichtete Perlmann. "Er war von der Nachricht ganz gerührt."
Quelle: ntv.de, spl/AFP/dpa