Mit 90 JahrenNobelpreisträger Daniel Kahneman gestorben

Der Bestsellerautor Daniel Kahneman ist mit 90 Jahren gestorben. Für seine Forschung in mehreren Disziplinen erhält er 2002 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.
Der US-israelische Psychologe Daniel Kahneman, der für seine Untersuchungen zum Umgang der Menschen mit Geld mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das teilte die US-Elite-Universität Princeton mit, an der Kahneman bis zu seinem Tod lehrte.
Der Autor des Bestsellers "Schnelles Denken, langsames Denken" vertrat die Ansicht, dass das Verhalten von Menschen nicht auf einem rationalen Entscheidungsprozess, sondern oft auf instinktivem Handeln basiert. Kahnemans ehemaliger Kollege Eldar Shafir äußerte sich in einer Pressemitteilung über den Verstorbenen: "Viele Bereiche der Sozialwissenschaften sind nicht mehr so wie zuvor, seit er auf der Bildfläche erschienen ist. Wir werden ihn sehr vermissen."
Für seine Forschung im Bereich der Psychologie und Wirtschaftswissenschaften wurde Kahneman 2002 mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet. 2013 bekam er vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama die Presidential Medal of Freedom verliehen.
Kahneman wurde 1934 in Tel Aviv geboren, studierte an der Hebrew University in Jerusalem sowie an der Universität von Kalifornien. Er lehrte später in Israel, Kanada und den USA. Der Psychologe und Ökonom kombinierte die Erkenntnisse beider wissenschaftlicher Disziplinen. Dabei analysierte er unter anderem das Entscheidungsverhalten von Menschen in wirtschaftlichen Situationen. Seine populärste Theorie wandte sich gegen die traditionellen wirtschaftlichen Ansätze, wonach die Menschen völlig rational und eigennützig sind. Stattdessen vertrat er die Auffassung, dass Menschen mentale Vorurteile haben, die ihr Urteilsvermögen verzerren können.