Bei ehemaliger Atombombenfabrik Radioaktives Wespennest in den USA gefunden
01.08.2025, 08:37 Uhr Artikel anhören
Wespen fliegen in der Regel nur wenige Hundert Meter von ihrem Nest entfernt.
(Foto: IMAGO/Karina Hessland)
Im US-Reservat Savannah River Site wurde in den 1950er-Jahren Plutonium für die Herstellung von Atombomben gewonnen. Die Anlage ist weiterhin aktiv, auch Atommüll wird dort gelagert. Nun sorgt dort ein radioaktives Wespennest für Aufsehen.
Im US-Bundesstaat South Carolina ist ein radioaktives Wespennest gefunden worden. Wie die BBC mit Verweis auf Bundesbeamte berichtet, wurde es auf der Anlage Savannah River Site (SRS) nahe der Stadt Aiken gefunden, in der früher Teile für US-Atombomben hergestellt wurden. So soll die Strahlenbelastung bei dem Zehnfachen des zulässigen Wertes liegen. Das Nest sei eingesprüht worden, um Wespen zu töten und anschließend als radiologischer Abfall abgepackt worden, hieß es. Vor Ort seien keine weiteren Tiere gefunden worden.
Das zuständige Energieministerium stellte fest, dass die Wespen deutlich geringere Strahlungswerte aufweisen würden als das Nest selbst. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass Wespen in der Regel nur wenige Hundert Meter von ihrem Nest entfernt fliegen und das Nest inmitten des 310 Quadratmeilen großen Savannah River Site gefunden wurde. Das Areal ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. "In dem Gebiet wurde keine Kontamination festgestellt", heißt es in dem Bericht. "Es gab keine Auswirkungen auf die Arbeiter, die Umwelt oder die Öffentlichkeit."
Die Anlage wurde in den 1950er Jahren eröffnet. Dort wurde in der Zeit des Kalten Krieges Plutonium für den Kern von Atombomben gewonnen. Sie ist auch heute noch in Betrieb, allerdings mit dem Schwerpunkt auf Kernmaterial für Kraftwerke.
Das Wespennest wurde auf einem Posten in der Nähe eines Lagers für Millionen Liter flüssigen Atommülls gefunden, erklärte die Behörde. Es habe aber kein Leck in den Abfalltanks gegeben. Es bestehe keine Gefahr für die Umwelt, hieß es. Umweltorganisationen äußerten jedoch Zweifel daran.
Quelle: ntv.de, mba/ses