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Satelliten auf falschem Kurs Raketenpanne gefährdet Starlink-Mission von Elon Musk

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Die Falcon 9 von SpaceX ist der weltweit am häufigsten eingesetzten Raketentyp.

Die Falcon 9 von SpaceX ist der weltweit am häufigsten eingesetzten Raketentyp.

(Foto: via REUTERS)

Der US-Konzern SpaceX von Elon Musk ist Vorreiter in der modernen Raumfahrt. Nun ist die Erfolgsserie gerissen. Kurz nach dem Start bekommt eine Rakete Probleme. Versuche des Raumfahrtunternehmens, die begonnene Mission zu retten, scheitern. Die Flugkörper drohen, in der Erdatmosphäre zu verglühen.

Nach Hunderten erfolgreichen Starts in den vergangenen Jahren gefährdet ein Zwischenfall mit einer fehlerhaften Falcon-9-Rakete die neueste Starlink-Mission des privaten Weltraum-Unternehmens SpaceX. Rund eine Stunde nach dem Start sei es zu Problemen mit dem Triebwerk gekommen, wodurch die an Bord befindlichen Starlink-Satelliten in einer niedrigeren Umlaufbahn als geplant ausgesetzt worden seien, teilte das Unternehmen von Tesla-Chef Elon Musk mit. Dadurch bestehe das Risiko, dass die Flugkörper in der Erdatmosphäre verglühen. Schließlich sei die Rakete auseinandergefallen.

Der Versuch, eine zweite Antriebsstufe im Orbit der Falcon-9-Rakete zu zünden, sei gescheitert, teilte SpaceX-Chef Elon Musk auf "X" mit. Darauf sei es zu einer "RUD" gekommen. Die Abkürzung steht für "rapid unscheduled disassembly", zu Deutsch: kurzfristige ungeplante Demontage.

Die Rakete hatte Donnerstagabend (Ortszeit) von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien aus 20 Starlink-Internetsatelliten in ihre Umlaufbahn schießen sollen. Es sei möglich, dass diese durch die Antriebsprobleme im All nicht die nötige Höhe erreicht haben, um in den geplanten Orbit einzutreten, schrieb Musk weiter. Zunächst sei nur der Kontakt mit fünf der Satelliten möglich gewesen.

Nun untersuche die US-Luftfahrtbehörde FAA den Vorfall während der "Starlink Group 9-3" genannten Mission, berichtete der Sender CNBC. Laut US-Medien ist es nach einer Serie von rund 300 erfolgreichen Starts der Raketen vom Typ Falcon 9 das erste Mal seit 2015, dass es zu einem Auseinanderfallen einer solchen Rakete kam. Allein 2024 seien laut Unternehmensangaben von SpaceX bisher rund 140 Falcon-9-Raketen erfolgreich gestartet worden, berichtete die "New York Times".

"Unglaubliche Serie musste irgendwann enden"

Mit der missglückten Mission des weltweit am häufigsten eingesetzten Raketentyps endet eine Erfolgsserie, mit der sich SpaceX eine Vorreiterrolle in der Branche gesichert hatte. "Wir wussten, dass diese unglaubliche Serie irgendwann enden musste, aber 344 Flüge hintereinander sind erstaunlich", sagte Tom Mueller, der ehemalige Vizepräsident für Antriebssysteme, der die Triebwerke der Falcon 9 entworfen hat. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Team das Problem beheben und den Zyklus wieder beginnen werde.

Zahlreiche Länder und Raumfahrtunternehmen setzen auf das privat geführte Unternehmen, um ihre Satelliten und Astronauten ins All zu schicken. Branchenkenner schätzen den Wert des Konzerns auf etwa 200 Milliarden Dollar. Die akut gefährdeten Satelliten könnten zusammen mindestens zehn Millionen Dollar wert sein.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts

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