Wissen

Krebsforscher werten Studien aus Rauchen erhöht Risiko bei Corona-Infektion

Rauchen macht krank - bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 kann dies das Risiko erhöhen.

Rauchen macht krank - bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 kann dies das Risiko erhöhen.

(Foto: dpa)

Dass Raucher gefährdeter sind, schwer an Covid-19 zu erkranken, gilt als sicher. Eine Auswertung mehrerer Studien durch deutsche Krebsforscher bestätigt, dass Vorerkrankungen durch Tabakkonsum das Risiko erhöhen. Doch stecken sich Raucher auch eher mit Sars-CoV-2 an?

Mit dem Coronavirus infizierte Raucher haben nach Erkenntnissen des Deutschen Krebsforschungszentrums ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Lungenerkrankung Covid-19. "Studien aus China und USA zeigen, dass diese Gefahr bei häufig tabakbedingten Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen und Krebs höher ist", sagte Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Einzelne Studien verwiesen auf eine erhöhte Mortalität für diese Gruppe. "Die aktuelle Covid-19-Pandemie kann eine zusätzliche Motivation sein, mit dem Rauchen aufzuhören", betonte die Leiterin der DKFZ-Stabsstelle Krebsprävention.

Die vom DKFZ ausgewerteten sechs chinesischen Studien beziehen sich auf in Kliniken aufgenommene Patienten, eine US-Studie auf gemeldete Infektionen. Die Datenlage habe nicht die übliche Qualität, erläuterte Mons. Die Erfassung von Vorerkrankungen und Tabakkonsum sei bei akuten Gesundheitsnotlagen nicht von höchster Priorität und dadurch zum Teil lückenhaft. Manche Patienten seien zudem bei der Einlieferung in die Klinik nicht ansprechbar. "Da geht es dann um Leben und Tod und nicht um eine perfekte Anamnese."

Für eine möglicherweise höhere Gefahr bei Rauchern, sich mit dem Virus zu infizieren, gebe es noch keine gesicherten wissenschaftlichen Beweise. "Plausibel wäre es aber, weil Raucher häufiger als andere Menschen ihre womöglich mit dem Virus in Berührung gekommenen Hände zum Mund führen", meinte Mons. Ein sofortiger Rauchstopp könne zwar die Vorerkrankungen nicht ungeschehen machen, aber die dadurch erhöhte Fitness könne schwere Verläufe vermutlich abmildern.

Mons betonte zudem: "Ein Verzicht auf Zigaretten lohnt sich immer, egal in welchem Alter." Je eher man aufhöre, desto schneller schwächten sich die Gesundheitsrisiken durch den Tabakkonsum ab. Zwar gebe es derzeit keine Gruppenkurse zur Rauchentwöhnung, aber telefonische und Online-Angebote, wie etwa die der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen