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Nicht wegen des Klimawandels Riesiger Brocken löst sich von Eisplatte in Antarktis

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Der Abbruch reduziert die Gesamtfläche des Brunt-Schelfeises auf die kleinste Ausdehnung seit Beginn der Überwachung, teilt Forscher Oliver Marsh mit.

Der Abbruch reduziert die Gesamtfläche des Brunt-Schelfeises auf die kleinste Ausdehnung seit Beginn der Überwachung, teilt Forscher Oliver Marsh mit.

(Foto: dpa)

2021 und 2023 lösen sich bereits zwei Eisberge von dem Brunt-Schelfeis in der Antarktis. Jetzt bricht erneut ein Brocken ab - er ist halb so groß wie Hamburg. Schuld daran sei jedoch wahrscheinlich nicht der Klimawandel, sagen Wissenschaftler.

Ein großer Eisberg ist Wissenschaftlern zufolge vom 150 Meter dicken Brunt-Schelfeis in der Antarktis abgebrochen. Der Brocken habe mit 380 Quadratkilometern etwa die Größe der britischen Insel Isle of Wight, teilte die Forschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) mit. Es sei bereits der dritte Abbruch in den vergangenen vier Jahren in diesem Gebiet.

Er hänge sehr wahrscheinlich aber nicht mit dem Klimawandel zusammen, hieß es in der Mitteilung weiter. Vielmehr sei er erwartet worden, seit vor einigen Wochen plötzlich ein 14 Kilometer langer Riss im Schelfeis entstanden sei und einen rechten Winkel zum bereits bestehenden Halloween-Riss gebildet habe. "Dieses Kalben wurde seit dem Auftreten des Halloween Cracks vor acht Jahren erwartet und reduziert die Gesamtfläche des Schelfeises auf die kleinste Ausdehnung seit Beginn der Überwachung", sagte der Forscher Oliver Marsh, der das Kalben anhand von GPS-Daten entdeckt hatte.

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Als Kalben wird das Abbrechen größerer Eismassen von im Meer oder in Binnengewässern endenden Gletschern bezeichnet. Der Abbruch sei am frühen Montagmorgen erfolgt. BAS-Wissenschaftler hatten in der Region schon vor etwa zehn Jahren große Risse im Eis entdeckt. Daraufhin wurde die britische Forschungsstation Halley 2016 als Vorsichtsmaßnahme gut 20 Kilometer weiter ins Inland verlegt, um bei Abbrüchen nicht gefährdet zu werden.

Von November bis März - im antarktischen Sommer - sind Forscher vor Ort im Einsatz. In den verbleibenden Monaten wird die Region mithilfe von Satellitenbildern der Weltraumorganisationen ESA und NASA sowie mit dem deutschen Satelliten "TerraSAR-X" beobachtet.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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