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Studie aus Dänemark Zwei Omikron-Infektionen nacheinander möglich

Jüngere, ungeimpfte Menschen sind offenbar anfälliger für zwei Infektionen in kurzer Zeit.

Jüngere, ungeimpfte Menschen sind offenbar anfälliger für zwei Infektionen in kurzer Zeit.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

Dänische Wissenschaftler beobachten, wie sich Menschen erst mit der Omikron-Variante BA.1 und dann mit BA.2 anstecken. Dazwischen liegen nur wenige Wochen. Der Studie zufolge kommt das zwar nicht häufig vor. Aber wenn, dann vor allem bei einer bestimmten Gruppe.

Dänischen Erkenntnissen zufolge ist es in seltenen Fällen möglich, sich nacheinander mit zwei unterschiedlichen Untervarianten der Omikron-Variante des Coronavirus anzustecken. Eine Infektion mit dem BA.2-Subtyp könne kurz nach einer ursprünglichen BA.1-Infektion vorkommen, schrieb das dänische Gesundheitsinstitut SSI in einer Studie. Im Allgemeinen werde aber davon ausgegangen, dass dies nur relativ selten auftrete und dann vor allem bei jüngeren, ungeimpften Menschen.

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden nach SSI-Angaben 47 Fälle, bei denen sich dieselbe Person in einem Zeitraum von 20 bis 60 Tagen erst mit BA.1 und dann mit BA.2 ansteckte. Die meisten hätten lediglich milde Symptome erlebt, ins Krankenhaus habe keiner von ihnen gemusst. In Dänemark macht der Subtyp BA.2 derzeit den mit Abstand größten Anteil an Corona-Neuinfektionen aus, laut Studie liegt dieser Anteil bei 88 Prozent.

Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat BA.2 auch in Deutschland merklich zugelegt. Der Anteil in einer Stichprobe untersuchter Corona-Fälle sei zuletzt auf 14,9 Prozent gestiegen, hielt das RKI vergangenen Donnerstag in seinem Wochenbericht fest. Diese Angabe bezieht sich auf die Woche bis zum 6. Februar. Für die Woche davor gab das RKI den Anteil mit 10,4 Prozent an.

In Hamburg macht die Mutante nach Angaben der Infektiologin Marylyn Addo von der Uniklinik Hamburg-Eppendorf bereits rund 30 Prozent aus. Studien aus Dänemark und Japan hätten gezeigt, dass diese Variante mit „mindestens zehn neuen Mutationen“ leichter übertragbar sei und dem Immunsystem vielleicht noch mehr ausweichen kann, sagte Addo gegenüber ntv. Es gebe weniger schwere Verläufe bei Omikron als bei Delta, das sei auch bei der Variante BA.2 zu erwarten. „Aber dennoch: Es gibt sie“, warnte die Infektiologin. Deshalb sei es weiterhin wichtig, die Impflücke in Deutschland zu schließen.

Quelle: ntv.de, chf/dpa

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