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Ausbruch wohl eingedämmt Tansania gibt Todesfall durch Marburg-Virus zu

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Das Marburg-Virus hat eine Sterblichkeitsrate von mindestens 23 Prozent.

Das Marburg-Virus hat eine Sterblichkeitsrate von mindestens 23 Prozent.

(Foto: picture alliance / BSIP)

Das Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten bekannten Krankheitserregern. In Tansania sorgt ein Ausbruch nun für Aufsehen. Die Regierung bestreitet zunächst, dass es überhaupt einen gibt. Jetzt aber heißt es: Ein Mensch ist an dem Erreger gestorben.

Wenige Tage nach dem Dementi eines Ausbruchs des gefährlichen Marburg-Fiebers in Tansania hat die Regierung nun doch einen Fall eingeräumt. Eine Person in der Region Kagera im Nordwesten des Landes sei an dem Marburg-Virus gestorben, 25 weitere Verdachtsfälle hätten sich aber nicht bestätigt, sagte Präsidentin Samia Suluhu Hassan nach einem Treffen mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Daressalaam.

Die WHO hatte am 15. Januar berichtet, dass sich neun Menschen offenbar infiziert hätten, von denen acht gestorben seien. Die erkrankten Menschen litten der WHO zufolge unter anderem unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen, Schwäche und bluteten später aus Körperöffnungen. Tansanias Gesundheitsministerium hatte den Bericht einen Tag später dementiert.

Das Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten bekannten Krankheitserregern. Die Sterblichkeitsrate liegt laut WHO bei mindestens 23 Prozent. Zum Vergleich: Die Letalität für den ursprünglichen Stamm des Coronavirus wurde auf etwa 2,6 Prozent geschätzt.

Übertragung oft durch Flughunde

Präsidentin Hassan erklärte nun, Tansania habe den Ausbruch schnell eindämmen können, da man Erfahrungen mit einem Ausbruch in derselben Region im Jahr 2023 gesammelt habe, bei dem sechs Menschen starben."Wir haben sofort ein Expertenteam mit entsprechenden Fähigkeiten entsandt", sagte sie. "Wir haben Tests in Kagera und in Daressalaam durchgeführt und festgestellt, dass bis auf einen alle anderen 25 Fälle negativ waren."

Tedros lobte Tansanias rasches Handeln und erklärte, die WHO werde das Land weiterhin bei der Bekämpfung der Krankheit unterstützen. "Leider gibt es weder eine Behandlung noch einen Impfstoff gegen Marburg, aber die schnelle Reaktion, wie sie Tansania gezeigt hat, hilft, Leben zu retten", sagte er. Auf die abweichenden Fallzahlen ging er nicht ein.

15 Todesfälle in Ruanda

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Erst einen Monat zuvor war ein Marburg-Ausbruch in Ruanda für beendet erklärt worden. In dem kleinen ostafrikanischen Land traten nach WHO-Angaben 66 Marburg-Fälle auf, 15 Patienten starben. Im Jahr 2023 gab es auch Ausbrüche in Tansania und Äquatorialguinea.

Bei vorherigen Ausbrüchen wurde das Marburg-Virus oft durch Flughunde übertragen. Die Ansteckung unter Menschen erfolgt über den Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines erkrankten Patienten, der Symptome zeigt. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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