UN stellen Prognose vor Weltbevölkerung steigt bald auf 9,8 Milliarden
22.06.2017, 10:29 Uhr
Nigeria könnte bald die USA als dritt-bevölkerungsreichstes Land der Erde ablösen.
(Foto: imago/photothek)
Etwa 7,6 Milliarden Menschen leben derzeit auf unserem Planeten. Selbst wenn die Geburtenrate - wie von den UN erhofft - in Zukunft fällt, nähert sich die Weltbevölkerung bis 2050 der Zehn-Milliarden-Marke. Kritiker warnen vor einem noch dramatischeren Anstieg.
Die Weltbevölkerung wird nach Berechnungen der Vereinten Nationen bis 2050 um 2,2 Milliarden Menschen auf 9,8 Milliarden wachsen. Am stärksten nimmt dabei die Bevölkerung in Afrika zu, wie die UN in New York mitteilten. Sie werde sich von heute knapp 1,3 Milliarden Menschen auf voraussichtlich rund 2,5 Milliarden Menschen im Jahr 2050 fast verdoppeln.
Bis 2100 wird der Prognose zufolge die Bevölkerung allein in Afrika um weitere 2 Milliarden auf rund 4,5 Milliarden Menschen wachsen. Dann werden auf der Welt insgesamt voraussichtlich 11,2 Milliarden Menschen leben. Die UN gehen bei ihren Berechnungen davon aus, dass die Kinderzahl pro Frau weiter sinkt.
Die Abteilung für Wirtschaft und Soziales der UN errechnete zudem, dass Indien in etwa sieben Jahren das bevölkerungsreichste Land der Erde sein wird - vor China. Nigeria dürfte bis 2050 die USA vom dritten Platz ablösen.
Zahl der Alten verdoppelt sich
Zugleich wird sich in diesem Zeitraum die Zahl der Menschen über 60 Jahre mehr als verdoppeln: laut dem Bericht dürfte die Zahl von derzeit 962 Millionen auf 2,1 Milliarden ältere Menschen im Jahr 2050 und 3,1 Milliarden im Jahr 2100 steigen.
Die in Deutschland ansässige Stiftung Weltbevölkerung (DSW) warnte vor einem weitaus höheren Anstieg der weltweiten Geburtenzahlen, sollten die Geberländer nicht zusätzliches Geld für die Familienplanung bereitstellen. "Angesichts der geplanten Streichung sämtlicher Mittel für freiwillige Familienplanung durch die US-Regierung sehe ich die Rückgänge bei der Fertilität in Gefahr", sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.
Eine der ersten Anordnungen von US-Präsident Donald Trump sah vor, dass ausländische Organisationen nur dann Entwicklungshilfe von den USA bekommen dürfen, wenn sie keine Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa/AFP