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In besonders stressigen Zeiten Wie sich Müdigkeit bei Berufstätigen reduzieren lässt

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In stressigen Zeiten immer mal ein Päuschen einlegen, hilft nachweislich, um weniger erschöpft und müde zu sein.

In stressigen Zeiten immer mal ein Päuschen einlegen, hilft nachweislich, um weniger erschöpft und müde zu sein.

(Foto: IMAGO/Westend61)

Müdigkeit und Erschöpfungszustände sind unter Arbeitnehmern verbreitet. Doch es gibt einfache Maßnahmen, mit denen man der Erschöpfung ein Schnippchen schlagen kann. Das gilt besonders für stressige Arbeitszeiten im Büro.

Mit Mikropausen und der Unterstützung von Vorgesetzten lassen sich Müdigkeit und Erschöpfung von Berufstätigen vor allem in arbeitsreichen Zeiten effektiv bekämpfen. Das hat ein Team von Forschenden der Wake Forest University, der Virginia Commonwealth University (VCU) und der Northeastern University für Wirtschaftsprüfer herausgefunden. Außerdem entstünden insgesamt weniger Fehler und Stress könne so besser bewältigt werden, schreiben die Forschenden zu ihren Ergebnissen, die im Fachmagazin "Contemporary Accounting Research" veröffentlicht wurden.

Für die Feldstudie mit insgesamt 44 Wirtschaftsprüfern an vier verschiedenen Standorten wurden sowohl normale als auch arbeitsreiche Zeiten herangezogen. Die Studienteilnehmenden wurden gebeten, Protokolle an mehreren Tagen anzufertigen, in denen sie ihre täglichen Erfahrungen niederschreiben sollten. Insgesamt kamen so 255 Beobachtungen über zwei verschiedene Zeiträume zusammen.

Zudem wurden Informationen über das Arbeitsumfeld, die Berufserfahrung und die Demografie der Buchhalter erfasst. Die Forschenden stellten den Studienteilnehmern an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeden Morgen Fragen, um die Qualität ihres Schlafs in der vergangenen Nacht und das Ausmaß ihrer morgendlichen Müdigkeit einzuschätzen. Jeden Abend wurden Fragen zur täglichen Mikropausenaktivität, dem wahrgenommenen Maß an Unterstützung durch Vorgesetzte und der Müdigkeit am Ende des Tages gestellt. Alle gewonnenen Daten wurden ausgewertet.

Kostengünstig und leicht umsetzbar

Dabei stellte sich heraus: "Erstens sind Mikropausen eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Müdigkeit zu bewältigen, insbesondere bei hoher Arbeitsbelastung", sagt Lindsay Andiola von der School of Business an der VCU laut einer Mitteilung. "Zweitens spielt die Unterstützung durch Vorgesetzte eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Müdigkeit."

Die Forscher fanden heraus, dass das Einlegen von Kurzpausen und die Unterstützung durch den Vorgesetzten nicht nur der Müdigkeit am Ende des Tages entgegenwirken, sondern auch die Schlafqualität verbessern und so zu mehr Energie am nächsten Tag führen. Die Kombination beider Maßnahmen erweise sich im Kampf gegen Müdigkeit als wirksamstes Mittel. Das wiederum führe zu besseren Arbeitsergebnissen, resümieren die Forschenden.

Vorgesetzte könnten ihre Unterstützung zeigen, indem sie die Mitarbeitenden einfach fragen, ob sie Hilfe benötigen oder Fragen zu ihrer Arbeit haben, oder indem sie ihre Anerkennung für ihre Arbeit ausdrücken oder fragen, wie es ihnen persönlich geht.

Wie lang sind Mikropausen?

In einem Folgeexperiment konnte das Forschungsteam zudem feststellen, dass bereits einminütige Pausen ausreichten, um die beschriebenen Effekte zu erreichen. Solche Pausen lenken die Aufmerksamkeit einer Person kurzzeitig von der Arbeit ab und fördern so die Erholung. Beispiele hierfür können eine Tasse Kaffee oder ein Snack, eine kurze Dehnung oder das Lesen eines kurzen Nachrichtenartikels sein, erklärte die Wirtschaftsprofessorin Andiola. Offen ließen die Forschenden jedoch, wie viele dieser Mikropausen pro Arbeitstag eingelegt werden sollten, um der arbeitsbedingten Ermüdung entgegenzuwirken.

Quelle: ntv.de, jaz

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