Alle sollen mitzählen Wie viele Igel und Maulwürfe gibt es in Deutschland?
16.05.2024, 13:35 Uhr Artikel anhören
Auch durch Mähroboter bedroht: Igel stehen bereits auf der Vorwarnliste der Roten Liste.
(Foto: picture alliance/dpa)
Igel und Maulwürfe kennt zwar jedes Kind in Deutschland, zu sehen sind die Tiere aber nicht so oft. Denn Igel sind nachtaktiv und Maulwürfe leben unter der Erde. Es ist also gar nicht so leicht, etwas über sie herauszufinden - etwa, wie viele es gibt. Darum setzt eine Zählaktion auf die Mithilfe aller.
Maulwürfe und Igel finden sich hierzulande in vielen Gärten, aber auch in freier Natur. Dennoch werden sie selten gesichtet. Denn Igel sind eher in der Dämmerung oder der Nacht aktiv und Maulwürfe machen sich in der Regel nur durch die von ihnen aufgeworfenen Hügel bemerkbar.

Maulwürfe sind manchen Bauern und Gärtnern wegen ihrer Hügel ein Dorn im Auge.
(Foto: Agami/T. Douma/blickwinkel/dpa)
Um herauszufinden, wie viele dieser Tiere es eigentlich in Deutschland gibt und wo sie leben, sind Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, entdeckte Maulwürfe und Igel zu melden. Beobachtungen können von diesem Freitag, dem 17. Mai an bis zum 27. Mai über die Online-Plattform von NABU-Naturgucker, NABU-Naturgucker.de, gemeldet werden.
Ziel sei es, Einblicke in die tatsächliche Verbreitung der Tiere zu bekommen, hieß es von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG 1822). Dies sei umso wichtiger, da der Igel inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste stehe. Gerade in Städten sei es für die Tiere wegen des Straßenverkehrs, der Mähroboter und wenigen naturnahen Gärten schwierig, geeigneten Lebensraum zu finden.
Auch tote und verletzte Tiere zählen
Konkrete Zahlen zum Maulwurf gebe es regional meist nicht. Deshalb sollen auch Maulwurfshügel sowie tote oder verletzte Tiere bei der Aktion gezählt werden, wie die DGG 1822 mitteilte.
Die Zählaktion fand im vergangenen Jahr zum ersten Mal statt und soll dauerhaft fortgeführt werden, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. "Auf diese Weise sollen langfristige Bestandstrends und Verbreitungsgebiete dokumentiert und bewertet werden", erklärte die DGG 1822. Die Ergebnisse sollen auch dabei helfen, den Artenschutz zu verbessern.
Die deutschlandweite Aktion ist ein gemeinsames Projekt des Naturschutzbunds Deutschland (NABU), der Deutschen Wildtier Stiftung, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der DGG 1822 und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern.
Quelle: ntv.de, abe/dpa