Panorama

Millionen US-Bürger ohne Strom Gewitter fordern mehrere Tote

Heftige Unwetter suchen die USA heim. Mindestens 11 Menschen sterben, außerdem gibt es Stromausfälle vom Mittleren Westen bis an die Antlantikküste. Meteorologen sagen auch für die nächsten Tage Temperaturen um die 40 Grad voraus. In Colorado kämpfen noch immer mit den Flammen.

Auch am zweiten Tag nach den schweren Gewittern mit orkanartigen Böen im Osten der USA sind Millionen Haushalte weiter von der Stromversorgung abgeschnitten. Allein in West Virginia hätten rund 500.000 Einwohner keinen Strom, sagte Gouverneur Earl Ray Tomlin dem Nachrichtensender CNN. Insgesamt gaben die Rettungsdienste die Zahl der vom Stromnetz Abgeschnittenen mit 3,7 Millionen an.

In vier Bundesstaaten - Maryland, Virginia, West Virginia und Ohio - wurde der Notstand ausgerufen. Vielerorts stiegen die Temperaturen auf mehr als 38 Grad. Heftige Gewitterstürme folgten. Insgesamt kamen seit Freitag mindestens elf Menschen durch die Unwetter ums Leben. Rund um Washington wurden in der Nacht zum Samstag Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen. Wegen des Stromausfalls waren inmitten der Hitzewelle tausende Haushalte ohne Klimaanlagen.

Es bleibt heiß

Ein umgestürzter Baum beschädigt in Ohio ein Haus.

Ein umgestürzter Baum beschädigt in Ohio ein Haus.

(Foto: AP)

Auch in den kommenden Tagen müssen sich Millionen von der Hitzewelle gebeutelte Amerikaner auf extrem hohe Temperaturen einstellen. Die gesamte Woche über werde es weiterhin um die 40 Grad heiß sein, sagte die Meteorologin Brittney Whitehead vom Nationalen Wetterdienst etwa für Nashville im Bundesstaat Tennessee voraus.

Dort waren zuvor wie in vielen anderen Städten im Süden und Osten der USA neue Hitzerekorde aufgestellt worden. Gleichzeitig suchten schwere Gewitterstürme mit hurrikanartigen Winden die Region heim.

Massive Stromausfälle nach Gewittern sind keine Seltenheit in den USA, sondern eher der Regelfall. Ursache sind weniger die Stürme als die marode Infrastruktur: In vielen Gegenden verlaufen die Stromleitungen noch immer oberirdisch über Masten - ein umgestürzter Baum oder ein abgebrochen Zweig kann so ein ganzes Viertel lahmlegen.

Hoffnung in Colorado

Dagegen gibt es in den im westlichen Bundesstaat Colorado einen ersten Hoffnungsschimmer: Die Bekämpfung der Flammen mache zwar Fortschritte, Entwarnung könne aber noch nicht gegeben werden, hieß es. Hitze, Trockenheit und Wind könne die Arbeit der Brandbekämpfer erschweren, hieß es.

Bei den Waldbränden in Colorado kamen bereits ums Leben. Es handelt sich um die schwerste Feuerwalze in der Geschichte des Bundesstaates. 350 Häuser wurden zerstört.

US-Präsident Barack Obama sprach den Menschen Mut zu. "Wenn Naturkatastrophen dieser Art zuschlagen, steht Amerika zusammen", sagte er in einem evakuierten Wohngebiet in Colorado Springs. Niedergebrannte Häuser und völlig ausgebrannte Autos säumten seinen Weg durch das Katastrophengebiet. "Die Zerstörung ist enorm", meinte Obama.
 

Quelle: ntv.de, dpaAFP/rts

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