Der Papst und die Fortpflanzung Nicht "wie die Kaninchen vermehren"
20.01.2015, 07:28 Uhr
Papst Franziskus ist gegen Verhütung.
(Foto: AP)
Auf den Philippinen stellt der Papst einen Weltrekord auf - sechs Millionen Menschen besuchen seine Messe. Aber auf dem Rückflug hat Franziskus noch etwas zu sagen: zur Fortpflanzung. Und über Karnickel.
Papst Franziskus hat für eine besonnene Familienplanung geworben. Das Oberhaupt der Katholiken sagte am Montag, er stehe im Einklang mit der ablehnenden Haltung der Kirche zur Verhütung. Das bedeute aber nicht, dass Christen "ein Kind nach dem anderen" bekommen sollten. Gott habe den Menschen die Mittel gegeben, verantwortungsbewusst zu handeln. "Manche glauben, und entschuldigen Sie den Ausdruck, um gute Katholiken zu sein, müssten sie sich wie die Kaninchen vermehren." ("Alcuni credono, scusatemi la parola, che per essere buoni cattolici dobbiamo essere come i conigli.") Dem Leben offen gegenüberzustehen, sei eine Voraussetzung für das Sakrament der Ehe, betonte Franziskus. Drei Kinder pro Ehepaar seien ideal.
Franziskus äußerte sich vor Journalisten auf dem Rückflug von den Philippinen nach Rom. Er hatte im Rahmen seiner Asienreise zuvor auch Sri Lanka besucht. Bei seinen Ausführungen zur Familie erzählte er von einer Frau, die er einmal getroffen habe und die nach sieben Kaiserschnitten mit dem achten Kind schwanger gewesen sei. Deren Verhalten sei "unverantwortlich" gewesen, sagte der Papst. "Ich habe sie gefragt: 'Wollen sie denn sieben Waisen zurücklassen?'" Wichtig sei eine besonnene Familienplanung und die Kirche biete dafür ausreichend Dialog an.
Besuch in Argentinien
Das Kirchenoberhaupt kündigte zudem eine Afrikareise mit Besuchen in Uganda und in der Zentralafrikanischen Republik noch für dieses Jahr an. Die Reise werde wohl gegen "Ende des Jahres" stattfinden, sagte Franziskus. Im Juli will er demnach außerdem nach Ecuador, Bolivien und Paraguay reisen.
Bereits Ende September reist der Papst in die USA. Dabei wird er auch die Vereinten Nationen in New York besuchen. Außerdem will das Oberhaupt der Katholiken nach Washington und zum Weltfamilientag nach Philadelphia fahren.
Chile, Uruguay und seine Heimat Argentinien stünden im kommenden Jahr auf dem Programm, sagte der 78-Jährige nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa. In Europa ist bereits eine Reise nach Frankreich angekündigt.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP