Politik

Flucht über die Balkanroute 155.000 Flüchtlinge kamen 2016 in Bayern an

Die wilden Flüchtlingslager in Idomeni an der griechischen-mazedonischen Grenze steht sinnbildlich für die Flüchtlingskrise. Im Juni wurden sie geschlossen, nachdem die Balkanroute dicht war.

Die wilden Flüchtlingslager in Idomeni an der griechischen-mazedonischen Grenze steht sinnbildlich für die Flüchtlingskrise. Im Juni wurden sie geschlossen, nachdem die Balkanroute dicht war.

(Foto: imago/Christian Mang)

Über die Balkanroute flüchten Tausende Asylbewerber nach Europa. In Deutschland kommen die meisten von ihnen in Bayern an. Eine Bilanz des zuständigen Ministeriums zeigt, wie ihre Zahl seit der Schließung der Route sinkt. Auch die Ausgaben gehen zurück.

Im Jahr 2016 sind rund 155.000 Asylbewerber in Bayern angekommen - nach 759.000 im Jahr zuvor. Das teilte das Landessozialministerium in München mit.

Bis einschließlich 29. Dezember haben die bayerischen Behörden demnach 154.888 neue Asylbewerber gezählt. Darin enthalten sind Aufgriffe durch Landes- und Bundespolizei an der Grenze oder in Grenznähe, aber auch sogenannte Direktzugänge. Das sind Flüchtlinge, die nicht an der Grenze von der Polizei registriert wurden, sondern sich direkt in eine Erstaufnahmeeinrichtung in Bayern begeben haben. Ein Großteil der Flüchtlinge wurde dann auf andere Bundesländer verteilt.

Die Zahl neu eintreffender Flüchtlinge war seit der faktischen Grenzöffnung im September 2015 massiv gestiegen. Im Januar 2016 kamen laut Ministerium noch 74.677 Flüchtlinge in Bayern an, im Februar 41.600. Nach den Grenzschließungen auf der Balkanroute ging die Zahl drastisch zurück. In den vergangenen Monaten wurden im Schnitt jeweils nur noch um die 3000 neue Asylbewerber in Bayern gezählt.

Sinkende Ausgaben

In finanzieller Hinsicht rechnen die Bundesländer im kommenden Jahr mit Ausgaben in Höhe von 15,6 Milliarden Euro für Flüchtlinge. Das wären knapp 4 Milliarden Euro weniger als dieses Jahr. Das habe eine Umfrage in allen 16 Länderfinanzministerien ergeben, schreibt das "Handelsblatt".

Mit Abstand das meiste Geld werde das bevölkerungsreichste Bundesland ausgeben, Nordrhein-Westfalen, berichtet das Blatt. Es habe Ausgaben von 4,2 Milliarden Euro eingeplant. Dahinter folgen Hessen mit 1,6 Milliarden Euro sowie Bayern und Baden-Württemberg mit je 1,5 Milliarden Euro. Die geringsten Kosten fallen demnach mit 95 Millionen Euro im Saarland an.

Einen einheitlichen Ansatz für die Berechnung der Flüchtlingskosten gibt es dem Bericht zufolge unter den Ländern nicht. Das erschwert einen Vergleich ihrer Ausgaben.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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