Politik

Venezuelas Parlament gestürmt Maduro-Schläger verletzen viele Abgeordnete

Nach Angaben der Opposition sollen Polizisten den Maduro-Anhängern die Tore zum Parlament geöffnet haben.

Nach Angaben der Opposition sollen Polizisten den Maduro-Anhängern die Tore zum Parlament geöffnet haben.

(Foto: AP)

Politische Differenzen enden in Venezuela seit der Amtsübernahme von Nicolás Maduro oftmals blutig. Bei der Parlamentsstürmung werden zahlreiche Menschen verletzt, darunter auch Parlamentarier der Opposition. Sie sieht den Präsidenten als Drahtzieher.

Unterstützer von Staatschef Nicolás Maduro haben das Parlamentsgebäude im Zentrum der Hauptstadt Caracas gestürmt und sich Schlägereien mit Oppositionsabgeordneten geliefert. Die in der Farbe der regierenden Sozialisten rot gekleideten Maduro-Anhänger drangen zunächst in die Gärten des Parlaments ein, zündeten Feuerwerkskörper und schlugen auf Oppositionsabgeordnete ein. Fünf Abgeordnete und zwölf weitere Menschen wurden dabei verletzt. In der Folge blockierten dutzende Anhänger der regierenden Sozialisten den Eingang des Gebäudes für mehrere Stunden.

Der Präsident des EU-Parlaments, Antonio Tajani, äußerte sich zu der Aktion auf Twitter, verbunden mit einem Aufruf: "Ich verurteile den Angriff auf die Nationalversammlung in Venezuela - ein Symbol der Demokratie - auf das Schärfste. Das Europäische Parlament fordert sofortige Neuwahlen." Auch aus den USA hagelte es Kritik: "Diese Gewalt ist ein Angriff auf die demokratischen Prinzipien", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums.

Maduro gibt sich zurückhaltend

Während auf internationaler Ebene Entsetzen über die Geschehnisse herrscht, hüllt sich der venezolanische Präsident in Unwissen. Maduro sprach lediglich von "seltsamen Vorfällen" und kündigte Ermittlungen an.

Verantwortlich für den Angriff auf das von der Opposition dominierte Parlament sind wohl bewaffnete Schlägertrupps der Regierung, die sogenannten Colectivos. Dazu sagte Parlamentspräsident Julio Borges: "Die Gewalt in Venezuela heißt Nicolás Maduro. Wenn sie die Demonstrationen von Tausenden Venezolanern unterdrücken wollen, gelingt ihnen das innerhalb von Sekunden. Wenn es ihre eigenen Leute sind, passiert nichts."

Die konservative und rechtsgerichtete Opposition kämpft seit Langem für eine Amtsenthebung des Staatschefs, den sie für die schwere Wirtschaftskrise und die dramatischen Versorgungsengpässe im Land verantwortlich macht. Maduro auf der anderen Seite, beschuldigt die Regierungsgegner, einen Staatsstreich mit Hilfe der USA gegen ihn zu planen. Bei den nahezu täglichen Protesten gegen Maduro wurden seit Anfang April bereits 91 Menschen getötet und mehr als tausend weitere verletzt.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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