Technik

Ein Jahr hinter Gittern Scientology-Hacker brummt

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein US-Gericht hat einen Mann zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er vor zwei Jahren an einer Cyber-Attacke gegen die Webseite der Scientology-Sekte teilgenommen hat. Wie die Los Angeles Times berichtet, muss der Hacker aus dem US-Bundesstaat Nebraska der umstrittenen Glaubensgemeinschaft auch noch 20.000 Dollar Schadensersatz zahlen. Nach der Haftentlassung bleibt er außerdem ein Jahr lang unter Beobachtung.

Der 20-Jährige, der zum Anti-Scientology-Kollektiv "Anonymous" gehört, bekannte sich schuldig, unerlaubt in geschützte Computersysteme eingedrungen zu sein. In seinem Geständnis bestätigt er, bei "Anonymous" Software heruntergeladen zu haben, die er zu einem so genannten Denial-Of-Service-Angriff eingesetzt hat. Bei so einer Attacke werden Server durch eine Flut von automatisch erzeugten Anfragen in die Knie gezwungen.

Tom-Cruise-Video Auslöser

Anlass war angeblich ein auf Youtube veröffentlichtes Video, in dem US-Schauspieler Tom Cruise als entzücktes Scientology-Mitglied die Sekte preist. Scientology übte offenbar so lange Druck auf Youtube aus, bis der Clip entfernt wurde. Die Aussagen des Hollywood-Stars und die erzwungene Entfernung des Videos sah die Gruppe als einen weiteren Beweis für die Gefährlichkeit von Scientology an und forderte seinerseits in Youtube-Videos zur Zerstörung der Sekte auf. Das Cruise-Video ist übrigens weiter im Internet zu finden. Das Magazin "Gawker" hält es für seine Pflicht, das Video online zu lassen.

Im vergangenen Jahr wurde bereits ein anderer US-Bürger für seine Teilnahme an den Cyber-Attacken gegen Scientology zu zwölf Monaten und einen Tag Haft verurteilt. Da die US-Spezialeinheit für Cyberkriminalität weiter ermittelt, könnte es noch zu weiteren Verurteilungen kommen.

 

Quelle: ntv.de, kwe

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