Laut dem EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny stellt eine stagnierende wirtschaftliche Lage für die Euro-Zone eine weitaus größere Gefahr dar als steigende Preise. „Nicht die Inflation, sondern die Stagnation ist die wirkliche Gefahr“, sagte Nowotny am Montag auf einer Veranstaltung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte in der Vorwoche den Leitzins in der Euro-Zone auf das Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt und dies mit der niedrigen Inflation begründet. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone lag zuletzt mit 0,7 Prozent deutlich unter dem Ziel von knapp zwei Prozent, bei dem die EZB Preisstabilität gewährleistet sieht.

Nach Reuters-Informationen votierte gut ein Viertel der 23 EZB-Ratsmitglieder gegen den Zinsschritt. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann habe die Opposition gegen den Kurs des italienischen EZB-Chefs Mario Draghi angeführt. Nowotny sagte, innerhalb des EZB-Rates gebe es keine Nord-Süd-Spaltung.