Angriff auf Moschee geplant Rechtsradikaler Soldat in Frankreich festgenommen
12.08.2013, 12:16 UhrIn Frankreich konnte offenbar ein Anschlag auf eine Moschee vereitelt werden. Die Polizei nahm nur wenige Stunden vor dem geplanten Attentat einen 23-jährigen Soldaten fest.
Der Feldwebel habe mit einer Waffen auf eine Moschee in der Nähe der Großstadt Lyon in Zentralfrankreich schießen wollen, teilte das Innenministerium am Sonntagabend in Paris mit. Der Soldat ist demnach ein Anhänger rechtsradikalen Gedankenguts.
Aus Justizkreisen verlautete, der 23-Jährige habe gestanden, dass er am 8. August anlässlich des Endes des islamischen Fastenmonats Ramadan auf eine Moschee in Vénissieux, einem Vorort von Lyon, schießen wollte. Der Soldat wurde laut Ermittlern aber am 7. August auf dem Luftwaffenstützpunkt Lyon Mont Verdun in Gewahrsam genommen. Er wurde nach vier Tagen an die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft überstellt. Mittlerweile sei Untersuchungshaft angeordnet und ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, hieß es aus Justizkreisen weiter.
Der Feldwebel habe bereits im vergangenen Jahr eine Moschee angegriffen, teilte das Innenministerium mit. Diese Attacke gestand der 23-Jährige laut Justizkreisen nach seiner Festnahme ebenfalls; demnach hatte er im August 2012 in Libourne in der Nähe von Bordeaux einen Molotow-Cocktail gegen die Tür einer Moschee geworfen. Damals sei niemand verletzt worden und kaum Sachschaden entstanden, auch weil die direkt gegenüber stationierte Feuerwehr rasch eingreifen konnte.
Aus Ermittlerkreisen verlautete überdies, der Soldat sei ein psychisch labiler Einzelgänger, der durch Liebeskummer in eine Lebenskrise geraten sei. Menschen aus seinem Umfeld hätten die Behörden eingeschaltet, weil sie aufgrund von bei ihm entdeckten Papieren ein Abdriften in den Extremismus befürchtet hätten. So soll ihn unter anderem der Suizid des bekannten Rechtsextremen Dominique Venner im Mai in der Kathedrale Notre-Dame in Paris sehr bewegt haben.
Quelle: ntv.de, AFP