Wirtschaft

"Liste des Grauens" Audi-Mitarbeitern drohen hohe Gehaltseinbußen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Unter anderem der Wegfall von Zuschlägen könnte die Beschäftigten empfindlich treffen.

Unter anderem der Wegfall von Zuschlägen könnte die Beschäftigten empfindlich treffen.

(Foto: IMAGO/Dreamstime)

Was kommt da auf die Mitarbeiter von Audi zu? Nach der Einigung zwischen VW und IG Metall vor Weihnachten brodelt es nun bei den Ingolstädtern. Die Gewerkschaft warnt vor heftigen Einschnitten. Der Audi-Vorstand hatte bereits "brachiale Sparmaßnahmen" gefordert.

Den Beschäftigten bei Audi drohen offenbar hohe Einkommenseinbußen. Der Vorstand habe eine Maßnahmenliste, die sich auch auf den Tarifvertrag auswirken würde, heißt es von der IG Metall. In einem Flugblatt der Gewerkschaft ist von einer "schonungslose Liste des Grauens von Einsparungen, Verlagerungen und Kürzungen" die Rede.

Unter anderem werden Verschiebungen bei Tariferhöhungen genannt, der Wegfall von Zuschlägen sowie eine Reduzierung der Erfolgsbeteiligung. Einem Bericht des "Focus"-Magazins zufolge könnte sich dies in der Höhe eines Monatsgehalts auswirken. Diese Dimension wird aus gut informierten Kreisen als "plausibel" eingeschätzt.

Audi selbst äußert sich nicht zu Zahlen oder genauen Inhalten, bestätigt aber Sondierungsgespräche mit dem Betriebsrat. Der Pakt Audi.Zukunft sehe vor, "dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen werden." Dies sei nun der Fall.

Auch der Betriebsrat bestätigte "Sondierungsgespräche", nannte aber keine konkreten Zahlen. Jörg Schlagbauer, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats kritisierte aber zuletzt vom Audi-Vorstand geforderte "brachiale Sparmaßnahmen". Konkrete Verhandlungen gibt es laut IG Metall allerdings noch nicht.

Auseinandersetzung erinnert an VW

Bei VW hatten das Unternehmen und die IG Metall sich kurz vor Weihnachten nach einem tagelangen Verhandlungsmarathon auf einen Tarifabschluss geeinigt, der auch eine Überarbeitung der Gehaltsstruktur im aktuellen Haustarif vorzieht. Ziel sei eine Annäherung an den ansonsten in der Branche geltenden niedrigeren Flächentarif.

Bis Ende 2025 soll zunächst eine Analyse der bisherigen Tarifstruktur starten und mit der anderer Unternehmen verglichen, ab Januar 2026 dann mit der IG Metall über die neue Struktur verhandelt werden. Gelten soll das neue Tarifsystem ab 2027.

Insgesamt will Europas größter Autobauer die Arbeitskosten jährlich um 1,5 Milliarden Euro senken. Bereits kurzfristig bemerkbar macht sich dabei der Verzicht auf diverse Bonuszahlungen und Lohnerhöhungen. Im Gegenzug hat VW die zuvor gekündigte Beschäftigungssicherung wieder in Kraft gesetzt und bis 2030 verlängert. Der von VW geplante Abbau von 35.000 Stellen soll nun ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen