Sportlichster Plug-in-Hybrid AMG GT 63 S E - mit Formel-1-Boost
02.09.2021, 16:55 Uhr
Mit einer Systemleistung von 843 PS ist der GT 63 S E Performance das stärkste Fahrzeug, das je aus Affalterbach gefahren ist.
(Foto: Mercedes-AMG)
Ein Mercedes-AMG wird auch in der elektrifizierten Variante kein Leisetreter: Der erste Plug-in-Hybrid der Daimler-Performance-Schmiede legt den Fokus auf den klassischen V8, paart ihn aber mit Formel-1-Technik. Dementsprechend sind auch die Leistungswerte.
Dass Mercedes-AMG einen Plug-in-Hybrid in sein Sportwagen-Programm aufnehmen wird, ist nicht neu. Ebenso wenig, dass der viertürige GT 63 S E Performance auf ein eigenständiges Technik-Layout setzt und den E-Antrieb vor allem als Leistungs-Booster nutzt.

Bereits in 2,9 Sekunden hat der GT 63 S E Performance die Marke von 100 km/h geknackt.
(Foto: Mercedes-AMG)
So argwöhnisch wie die Fan-Gemeinde den ersten Hybrid-AMG erwartet hatte, so erleichtert dürfte sie nun sein. Der GT 4-Türer wird auch in der PHEV-Variante nicht zum elektrischen Leisetreter. Dafür sorgt allein schon der 4,0-Liter-Biturbo-Achtzylinder mit 639 PS, der von einem 204 PS starken E-Motor flankiert wird.
Anders als bei den zivileren Mercedes-Modellen ist letzterer nicht im Getriebegehäuse untergebracht, sondern sitzt direkt an der Hinterachse, im Paket mit einem Zweigang-Getriebe und einem elektronischen Sperrdifferenzial. Seinen Energievorrat bezieht er aus einem 6,1 kWh großen, auf Leistung statt auf Energiedichte ausgelegten Akku, was gerade einmal eine elektrische Reichweite von 12 Kilometern erlaubt. Die Wechselstrom-Ladeleistung fällt mit 3,7 kW gering aus, einen Schnellladeanschluss für Gleichstrom gibt es nicht.
2,9 Sekunden auf 100 km/h

Die Ladeleistung fällt beim AMG GT 63 S E Performance mit 3,7 kW eher bescheiden aus.
(Foto: Mercedes-AMG)
Als emissionsfreier Antrieb für kurze Etappen war der Plug-in-Hybrid in diesem Fall aber auch nie gedacht. Stattdessen soll der Elektro-Anteil wie bei den Formel-1-Rennwagen für überlegene Fahrleistungen sorgen. Insgesamt stellt das System 843 PS und ein maximales Drehmoment von 1470 Newtonmetern zur Verfügung. Der Verbrenner leitet seine Kraft dabei über die klassische Allrad-Mechanik an beide Achsen, der E-Motor treibt zusätzlich die Hinterräder an.
So spurtet die Limousine in beachtlichen 2,9 Sekunden auf Tempo 100, maximal sind 316 km/h möglich. Den Verbrauch gibt der AMG mit 8,6 Litern an, den CO2-Ausstoß mit 196 Gramm pro Kilometer. Beide Werte liegen deutlich höher als die bei klassischen Plug-in-Hybriden mit größerem E-Schwerpunkt, fallen im Vergleich mit den konventionellen Varianten des GT 4-Türers aber niedrig aus. Die reinen V8-Modelle liegen beim Verbrauch oberhalb von 12 Litern.
Außer als PS-Booster beim Anfahren und Beschleunigen dient der E-Motor im AMG auch der Bremskraftrückgewinnung. Dabei stehen vier Rekuperations-Stufen zur Wahl: von nahezu null bis zum One-Pedal-Modus. Auf den Markt kommen dürfte der bisher stärkste Mercedes-AMG im kommenden Jahr. Optisch unterscheidet er sich nur marginal von seinen konventionell angetriebenen Geschwistern. Die Preise werden im Bereich von 200.000 Euro liegen.
Quelle: ntv.de, hpr/sp-x