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Volle Kanne in der Kompaktklasse Die kratzen an der 300-PS-Marke

Was einst Supersportwagen vorbehalten war, ist jetzt bereits bei den kompakten Boliden zu finden: bis zu 300 PS.

Was einst Supersportwagen vorbehalten war, ist jetzt bereits bei den kompakten Boliden zu finden: bis zu 300 PS.

Es braucht keinen Supersportwagen mehr, um die 300-PS-Marke zu knacken. Allein acht Kompaktsportler durchbrechen die Schallmauer. Hier ein Überblick über die kleinen Boliden mit den großen Herzen.

Es ist gerade mal rund 25 Jahre her, dass Leistungsbereiche jenseits der 221 kW/300 PS Supersportwagen von Lamborghini oder Ferrari vorbehalten waren. Nicht einmal Ikonen wie der BMW M3 kratzten in den 90er-Jahren an dieser Marke. Zweieinhalb Dekaden später jedoch fahren mehr als ein halbes Dutzend Fahrzeuge der Golf-Klasse mit deutlich mehr als 221 kW/300 PS aus den Verkaufsräumen der Händler. Bei einem solchen Überangebot kann man schon mal den Überblick verlieren. Bringen wir also etwas Ordnung in die wilden Horden und sortieren leistungstechnisch von oben nach unten.

Der Stärkste: Audi RS 3

Audi RS3: teurer Kompaktsportler.

Audi RS3: teurer Kompaktsportler.

Wenn der Audi RS 3 sämtliche Muskeln seines fantastisch klingenden Fünfzylinders anspannt und 400 PS aus den Brennräumen quetscht, wird so manchem Sportwagen angst und bange. Dank Allradantrieb spurtet der Ingolstädter, den es als Limousine und Schrägheck gibt, in nur 4,1 Sekunden auf Tempo 100. So schnappt sich der RS 3 nicht nur die Krone für die üppigste Motorleistung im Segment, auch die beste Sprintzeit geht an ihn. Allerdings lässt sich der Hersteller die Potenz auch gebührend bezahlen: 56.000 Euro werden für den RS 3 fällig. Damit ist er der teuerste Hothatch auf dem Markt und auch im Preis-Leistungs-Verhältnis steht der RS 3 mit 140 Euro pro PS am oberen Ende der Skala.

Der Dienstälteste: Mercedes-AMG A 45

Mercedes AMG A 45: Das stärkste Modell seit 2013.

Mercedes AMG A 45: Das stärkste Modell seit 2013.

Erst Anfang Februar hat Mercedes die neue A-Klasse präsentiert, das stärkste Modell der alten Generation ist seit 2013 auf dem Markt. Im AMG A 45 sorgt ein turbogeladener Zweiliter-Vierzylinder mit 381 PS für ordentlichen Vortrieb. Auch hier wird die Kraft über alle vier Räder auf die Straße gebracht, was in einer Sprintzeit von 4,2 Sekunden gipfelt. Etwas günstiger als beim RS 3 ist der Sternenkrieger auch: 51.500 Euro werden für einen AMG A 45 aufgerufen, das sind 135 Euro pro PS.

Der Spaßmacher: Ford Focus RS

Im Vergleich zu RS 3 und AMG A 45, die zwar bärenstark aber auch recht zivilisiert daherkommen, ist die dritte Generation des Ford Focus RS eine echte Fahrspaßmaschine. Grund dafür ist ein neuartiges Allradsystem, das ungewöhnlich viel der 350 PS an die Hinterachse schickt. Gepflegte Drifts sind das Ergebnis. Unter der Haube des Fünftürers arbeitet ein modifizierter 2,3 Liter großer Vierzylinder, der aus dem Ford Mustang stammt. Mit einem Preis von rund 41.000 Euro gibt es beim Focus RS die meisten Allrad-PS für den schmalen Geldbeutel. Im Schnitt kostet eine Pferdestärke hier 117 Euro.

Der Andere: BMW M140i

BMW M140i: Der Einzige mit mehr als fünf Zylindern unter der Haube.

BMW M140i: Der Einzige mit mehr als fünf Zylindern unter der Haube.

Er ist der einzige Hothatch mit Heckantrieb und mehr als fünf Zylindern unter der Haube. Die Rede ist vom BMW M140i, dem Topmodell des letzten Einsers ohne Frontantrieb. 340 PS schaufelt der Bayer aus seinen Brennräumen, die wahlweise über ein manuelles oder automatisches Getriebe an die Hinterräder gehen. Dazu haben die Münchner den M140i so erzogen, dass der Kraftmeier auch im Alltag mit guten Manieren punktet. Der Grundpreis fällt mit 44.500 Euro deutlich zurückhaltender aus als bei der Konkurrenz aus Stuttgart oder Ingolstadt. Pro PS werden 132 Euro fällig.

Der Präzise: Honda Civic Type R

Honda Civic Typ R: Sieht komisch aus, fährt aber nicht so.

Honda Civic Typ R: Sieht komisch aus, fährt aber nicht so.

Man darf sich von der wilden Optik des Honda Civic Type R nicht täuschen lassen. Den Japaner wegen seiner gigantischen Aerodynamik-Anbauten im "Fast-and-Furious"-Stil auf Protz und Prunk zu reduzieren, wird seinem hervorragenden Fahrverhalten nicht gerecht. Zwar liegt der Type R mit 320 PS lediglich im Leistungsmittelfeld, die Nürburgring-Rekordzeit für Hothatches hat er trotzdem inne. Ebenfalls erwähnenswert: Im Type R finden Anhänger der händischen Schaltarbeit das wohl beste Getriebe diesseits des Porsche GT3. Das Ganze gibt es zu einem Preis von 36.000 Euro, mit 113 Euro pro PS ist der Civic damit in dieser Gruppe der Günstigste in Bezug auf die Motorleistung.

Der Allrounder: VW Golf R

VW Golf R: Mehr als ein GTI.

VW Golf R: Mehr als ein GTI.

Schon sein kleiner Bruder, der GTI, ist ein hervorragender Kompaktsportler für jeden Tag. Obwohl er im direkten Vergleich mit der jüngst herangewachsenen Konkurrenz etwas schmalbrüstig daherkommt. Hier gleicht der Golf R aus: Mit 310 PS schwimmt er munter im Becken der Krawallbrüder und fügt zur sehr guten Alltagstauglichkeit des GTI noch einen allwettertauglichen Allradantrieb hinzu. Mit einem Grundpreis von rund 41.000 Euro und einem Verhältnis von 132 Euro je PS ist der VW aber kein Schnäppchen. Auch, weil die Aufpreisliste sehr lang werden kann.

Die Alternative: Seat Leon Cupra

Seat Leon Cupra: Das kraftvollste Understatement.

Seat Leon Cupra: Das kraftvollste Understatement.

Wer die Technik eines Golf R genießen, aber nicht mehr als 35.000 Euro zahlen möchte, sollte zum Seat Leon Cupra greifen. Zwar muss man sich mit "nur" 300 PS zufrieden geben, dafür fällt der Spanier optisch aber etwas sportlicher aus als der Golf. Optional gibt es eine große Brembo-Bremsanlage, die bei flotter Kurvenhatz beherzt zubeißen kann. Wie VW den Golf bietet Seat den Leon Cupra als Drei- und Fünftürer sowie als praktischen Kombi an. Los geht es ab 35.000 Euro, ein PS kostet hier also etwa 117 Euro.

Der Thronfolger: Renault Mégane R.S.

Renautl Megane RS1: Der Rennstreckenknaller.

Renautl Megane RS1: Der Rennstreckenknaller.

Die zweite Generation des Renault Mégane R.S. war ein echter Rennstrecken-Knaller: Hart, direkt und spaßig – so lautete damals das Urteil von Presse und Kunden. Nun steht der Nachfolger am Start und macht alles ein bisschen anders. Statt zwei gibt es nun 1,8 Liter Hubraum und statt drei fünf Türen. Erstmals ist außerdem optional ein Doppelkupplungsgetriebe am Start. Mit 280 PS ist er R.S. leicht erstarkt. Technik-Features wie Allradlenkung oder Dämpfer mit hydraulischen Endanschlägen sucht man in dieser Klasse sonst vergebens. Ein Preis steht noch nicht fest, er dürfte bei rund 37.000 Euro liegen. Das wären 132 Euro pro PS.

Der Unerwartete: Hyundai i30 N

Hyundai i30 N: der Pulsbeschleuniger.

Hyundai i30 N: der Pulsbeschleuniger.

Er kam plötzlich und schlug ein wie eine Bombe: Im Herbst 2017 brachte Hyundai mit dem i30 das erste "N"-Modell der Marke auf den Markt. Ex-BMW-M-Chefentwickler Albert Biermann ist für den Hyundai i30 N verantwortlich und pflanzte dem Koreaner gute Gene ein. Ein Zweiliter-Turbo-Herz mit 275 PS hängt an einem manuellen Sechsgang-Getriebe, die Abgase entweichen auf Wunsch lautstark durch klappengesteuerte Diffusoren. Mit einem Kampfpreis von 32.000 Euro ist der i30 N der günstigste Kompaktsportler, muss sich beim Preis-Leistungs-Verhältnis mit 116 Euro pro PS aber knapp dem Civic Type R geschlagen geben.

Quelle: ntv.de, Max Friedhoff, sp-x

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