Uladzimir ZhyhachouDas war Freitag, der 21. August 2020
Nach langem Hin und Her erlauben russische Ärzte die Verlegung des nach einer möglichen Vergiftung im Koma liegenden Kremlkritiker Alexej Nawalny nach Deutschland.
Gerade erreicht uns allerdings eine Meldung, dass sich sein Abflug um einige Stunden verzögert. Das in Berlin gecharterte Spezialflugzeug werde erst am Samstagmorgen Ortszeit starten, teilten russische Behörden mit. Zur Begründung hieß es, die Piloten müssten gesetzliche Ruhezeiten einhalten.
Das Flugzeug wird jedoch noch an diesem Samstag in Berlin erwartet, wo Nawalny in der Charité behandelt werden soll.
Was war heute sonst wichtig:
"Vereint aus der Dunkelheit": Biden hält wichtigste Rede seiner Karriere
Höchster Stand seit April: Wie viele Neuinfektionen sind zu viel?
AfD-Rauswurf bleibt bestehen: Kalbitz scheitert mit Eilantrag
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Mann baut nach Fahrerflucht weiteren Unfall
Nach einem Auffahrunfall auf der Autobahn 2 bei Bielefeld hat ein 32-jähriger Autofahrer auf der Flucht vor der Polizei eine weitere schwere Kollision verursacht.
Nach Polizeiangaben hatte der 32-Jährige bei dem ersten Unfall bei zähfließendem Verkehr ein vorausfahrendes Auto übersehen und war leicht aufgefahren. Als der Geschädigte die Polizei verständigen wollte, sei der 32-Jährige wieder in seinen Wagen gestiegen und davongefahren.
Kurze Zeit später entdeckte die Polizei das Auto auf der A2. Noch bevor der Wagen verfolgt oder angehalten werden konnte, habe der Fahrer abrupt die Spur gewechselt und sei mit dem Wagen eines 29-Jährigen kollidiert. Beide Autos überschlugen sich schließlich. Beide Autofahrer kamen in Krankenhäuser.
Stadt Hanau sagt Gedenkdemo ab
Wegen einer stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen hat die Stadt Hanau eine für Samstag geplante Demonstration zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags mit neun Toten abgesagt.
"Sobald die Infektionsfälle wieder deutlich zurückgegangen sind, holen wir diese Trauerbekundung selbstverständlich nach", sagte Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.
Eine Vertreterin der "Initiative 19. Februar" erklärte am Abend, man berate noch, in welcher Form eine Kundgebung stattfinden könne. Die späte Absage lasse keine rechtlichen Möglichkeiten, die Entscheidung prüfen zu lassen.
Der Main-Kinzig-Kreis habe dem Oberbürgermeister mitgeteilt, "dass die Zahl der Neuinfizierten je 100.000 Einwohner im 7-Tage-Rückblick in Hanau auf 49 hochgeschnellt ist". Er sei "geschockt über die rasante Infektionsentwicklung". Damit sei die Schwelle für konsequente Beschränkungen erreicht.
Lukaschenko sieht Verschwörung gegen sich - Putin ruft zum Dialog auf
In der Belarus-Krise fordert Russland die Regierung von Alexander Lukaschenko zum Dialog mit den Bürgern auf. Der russische Präsident Wladimir Putin und der nationale Sicherheitsrat des Landes seien übereingekommen, dass die Führung des Nachbarlandes die politische Krise im Dialog mit dem Volk lösen solle, meldete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Kreml.
Im Gegensatz zu Lukaschenko zeigte sich Putin in einem Telefonat mit EU-Ratspräsident Charles Michel offen für Vermittlungsrolle der OSZE in Belarus.
Lukaschenko weist indes alle Vermittlungsversuche zurück und setzt weiterhin auf Härte. Er werde die politische Krise in seinem Land "in den kommenden Tagen" beilegen, kündigte er an.
Lukaschenko sieht offenbar eine globale Verschwörung gegen sich: Er wirft den USA vor, die Demonstrationen in Belarus zu "planen und zu bezahlen". Die Europäer würden "das Spiel mitspielen". Ihm zufolge wollen die USA sein Land zusammen mit Litauen, Lettland, Estland und der Ukraine zu einer "Pufferzone" gegen Russland machen. Dafür sei ein "spezielles Zentrum" in der polnischen Hauptstadt Warschau eingerichtet worden, behauptet er.
"Golden State Killer" muss für 13 Morde lebenslang in Haft
Mehr als vier Jahrzehnte nach Beginn einer Mord- und Vergewaltigungsserie in Kalifornien ist ein 74-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Joseph James DeAngelo, der sogenannte "Golden State Killer", hatte sich Ende Juni wegen 13 Morden und anderer Gewalttaten schuldig bekannt.
Nach einer Mord- und Vergewaltigungsserie in den 70er und 80er Jahren in verschiedenen Teilen Kaliforniens war DeAngelo im April 2018 in einem Vorort im nordkalifornischen Sacramento festgenommen worden. Dort soll der Ex-Polizist 1978 ein junges Paar ermordet haben.
Strache darf bei Landtagswahl in Wien antreten
Der österreichische Rechtspopulist Heinz-Christian Strache darf nach einem Streit um sein Wahlrecht nun endgültig bei der Landtagswahl in Wien antreten.
Das Verwaltungsgericht Wien bestätigte eine Entscheidung der Bezirkswahlbehörde. Endgültig abgelehnt ist damit ein Antrag, der die Streichung des Ex-Vizekanzlers und früheren FPÖ-Chefs aus dem Wählerverzeichnis gefordert hatte. Dabei ging es um den Vorwurf, dass Strache seinen Lebensmittelpunkt nicht in der Hauptstadt, sondern im Vorort Klosterneuburg habe.
Strache konnte aus Sicht der Behörde und dann auch des Gerichts ausreichend belegen, dass er rund um den 14. Juli - Stichtag des Wählerverzeichnisses - tatsächlich in Wien lebte.
Der 51-Jährige war vergangenes Jahr über die sogenannte Ibiza-Affäre gestürzt. Dies kostete seine damalige Partei, die FPÖ, auch die Beteiligung an der Regierung.
Zur Landtagswahl am 11. Oktober tritt er mit seiner Liste Team HC Strache - Allianz für Österreich an. Die Partei kann nach Umfragen mit etwa vier Prozent rechnen.
Polizisten lassen Betrunkenen weiterfahren - Unfall mit zwei Toten
Bei einem Unfall auf der A20 bei Wismar starben Anfang August zwei Menschen. Der Verursacher - ein betrunkener Autofahrer - kam unverletzt davon. Jetzt kommen neue, dramatische Einzelheiten ans Licht.
Eine Stunde vor der Tragödie hatten zwei Polizisten den 28-jährigen Autofahrer kontrolliert - und ihn weiterfahren lassen.
Laut einem Bericht der "Bild" lehnte er einen ihm angebotenen freiwilligen Atemalkoholtest ab. Trotz unterschiedlicher Kontrollmethoden habe es aus Sicht der beiden Beamten keine Anhaltspunkte gegeben, dass der Mann betrunken sein könnte, zitiert "Nordkurier" die Staatsanwaltschaft Lübeck.
Zudem habe der Mann den Beamten gesagt, dass er seit etwa zwei Tagen nicht geschlafen habe. Die Polizisten wiesen ihn daraufhin an, eine Pause einzulegen und erst dann weiterzufahren. Ob ihre Anweisungen eingehalten wurden, kontrollierten die Beamten demnach nicht.
Eine Stunde später fuhr der 28-Jährige in einen Pkw auf. Zwei Insassen - eine 19-Jährige und ein 45-Jähriger - kamen dabei ums Leben. Ein weiterer 19-Jähriger wurde schwer verletzt.
Lehrer soll zwei Schülerinnen missbraucht haben
Die Polizei hat einen 62-jährigen Lehrer wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch festgenommen. Dem Mann aus dem Kreis Schwäbisch Hall wird vorgeworfen, mindestens zwei Schülerinnen missbraucht zu haben.
Laut Polizeiangaben hatte sich ein 14-jähriges Mädchen vor den Sommerferien an einen Sozialarbeiter der Schule gewandt und von der Tat ihres Klassenlehrers erzählt, die sich bereits vor mehreren Jahren ereignet haben soll. Im Verlauf der Ermittlungen meldete sich eine weitere minderjährige Schülerin, die vom 62-Jährigen auch missbraucht worden sein soll. Ein Richter erließ gegen den Mann Haftbefehl.
Nawalny darf nun doch ins Ausland ausgeflogen werden
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny darf nach einer möglichen Vergiftung nun doch zur Behandlung ins Ausland geflogen werden. Das teilten die behandelnden Ärzte im sibirischen Omsk nach Angaben der Agentur Interfax am Freitag mit. Auch Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bestätigte das.
Rentner schießt auf spielende Kinder - Bewährungsstrafe
Nach einem Schuss aus einem Luftgewehr auf ein spielendes Kind ist ein Rentner aus Bochum zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er 500 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Ein damals sechsjährige Junge war bei der Tat vom 29. Mai 2019 am Oberschenkel getroffen worden und hatte sich eine leicht blutende Wunde zugezogen.
Der 67 Jahre alte Sportschütze hatte sich darüber geärgert, dass Kinder bei ihm Klingelstreiche machten. Daraufhin schoss er von seinem Balkon aus auf sie.
Im Prozess vor dem Bochumer Amtsgericht hatte sich der Angeklagte für seinen Wutausbruch entschuldigt. Er könne sich bis heute nicht erklären, wie es dazu gekommen sei. "Ihm sind die Sicherungen durchgebrannt", sagte sein Verteidiger.
Polizisten feiern Corona-Party: 50 Bußgelder
Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben.
"Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind", sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr in Mainz. Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert.
Bericht: Spur nach Beirut-Explosion führt zu Hisbollah
Nach der schweren Explosion in Beirut führt einem Medienbericht zufolge eine Spur von dem detonierten Ammoniumnitrat über einen Reeder zur schiitischen Hisbollah. Der Frachter "Rhosus", der die Chemikalie vor einigen Jahren nach Beirut gebracht hatte, habe einem Unternehmer aus Zypern gehört und nicht wie angenommen einem russischen Geschäftsmann, meldet der "Spiegel".
Aus Gerichtsprotokollen gehe hervor, dass der Unternehmer aus Zypern einen Millionenkredit bei der tansanischen FBME-Bank aufgenommen hatte. Dem Bericht zufolge warfen US-Ermittler der FBME vor, für die libanesische Hisbollah als Geldwäscherin fungiert zu haben.
Weiter schreibt der "Spiegel", nach Angaben eines Ermittlers sei die tansanische Bank berüchtigt dafür gewesen, säumige Schuldner zu Gefälligkeiten gegenüber Kunden wie der Hisbollah zu drängen.
Der russische Geschäftsmann Igor Gretschuschkin, der bisher als Besitzer des Frachtschiffes galt, hatte die "Rhosus" demnach nur geleast.
Schwarzfahrer randaliert und verschluckt Fahrschein
Zunächst fährt er schwarz, dann vernichtet er auch noch die "Beweismittel". In einer Regionalbahn bei Merseburg in Sachsen-Anhalt stellte eine Zugbegleiterin fest, dass das Ticket eines 25-Jährigen doppelt entwertet wurde und dadurch ungültig war. Die Frau verständigte deswegen die Polizei.
Daraufhin verschluckte der Mann kurzerhand seinen Fahrschein und zerschlug eine verglaste Zugtür. Dann setzte er sich gegen die Bundespolizisten zur Wehr. Gegen ihn wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung, Sachbeschädigung und Betrugs ermittelt.
AfD-Politiker Wolf: Kalbitz hat wohl ein Problem mit Alkohol
Andreas Kalbitz hat gerade nicht die beste Zeit seines Lebens: Rauswurf aus der AfD, Ermittlungen gegen ihn, dann auch noch dieses "Missgeschick", nach dem sein Nachfolger Dennis Hohloch mit einem Milzriss im Krankenhaus gelandet war.
Heute hat das Landgericht Berlin Kalbitz' Antrag gegen den Rauswurf aus der Partei abgelehnt. Nach dem Prozess äußerte sich Alexander Wolf, Vorsitzender der Hamburger AfD-Bürgerschaftsfraktion, nicht gerade lobend über den ehemaligen Parteikollegen: "Jemand, der sich nicht im Griff hat, jemand, der ein Problem mit Gewalt, wohl auch mit Alkohol hat, gehört nicht in unsere freiheitlich-konservative Partei und schon gar nicht soll er Führungsämter bei uns ausüben", sagte Wolf.
Kalbitz' Schlag, nach dem Hohloch im Krankenhaus landete, habe den letzten, die ihn noch mit Vehemenz unterstützt haben, gezeigt, dass das nicht geht, erklärte Wolf weiter. Das sei ein "Tüpfelchen auf dem I" gewesen, das gezeigt habe: "Kalbitz gehört nicht zu uns".
Deutsche Ärzte erhalten Zugang zu Nawalny
Ärzte aus Deutschland, die den lebensbedrohlich erkrankten Kreml-Kritiker Alexej Nawalny aus dem sibirischen Omsk in die Bundesrepublik begleiten sollen, können den Oppositionellen nach Angaben aus seinem Team sehen. Die Ärzte hätten Zugang zu Nawalny erhalten, sagte der Vertraute des Kreml-Kritikers, Leonid Wolkow, in Berlin. Dies sei ein positives Zeichen. Es bestehe wieder die Hoffnung, dass Nawalny aus Omsk in die Berliner Klinik Charité geflogen werden könne. "Wir sind aber noch weit von einer Lösung entfernt."
Schichtwechsel
Christoph Rieke verabscheidet sich ins Wochenende, ich übernehme den "Tag" bis zum späten Abend. Mein Name ist Uladzimir Zhyhachou, ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Freitagnachmittag!
Staatsanwaltschaften schlossen 4,9 Millionen Verfahren ab
Auch im vergangenen Jahr hatten die Staatsanwaltschaften in Deutschland viel zu tun - eine Menge Arbeit konnten sie aber auch zu den Akten legen.
Insgesamt schlossen die Juristen im Jahr 2019 rund 4,9 Millionen Ermittlungsverfahren in Strafsachen ab und bewegten sich damit auf dem Niveau des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Demnach machten Eigentums- und Vermögensdelikte mit knapp einem Drittel den größten Teil unter den 2019 erledigten Strafverfahren aus (31,7 Prozent).
Es folgten Straßenverkehrsdelikte, die mit 18,2 Prozent knapp ein Fünftel ausmachten sowie Straftaten gegen das Leben und die körperliche Unversehrtheit wie Mord, Totschlag oder Körperverletzung mit 9,4 Prozent.
Ebenfalls wie in den Vorjahren wurde mehr als die Hälfte der Verfahren (56,7 Prozent) eingestellt, beispielsweise mangels Tatverdacht.
Krombacher ruft "Limobier" zurück
Falls Sie sich für's Wochenende das "Limobier Zitrone naturtrüb" gekauft haben sollten, empfiehlt sich ein Blick aufs Etikett - für das Produkt gibt es einen Rückruf.
Vorsorglich würden die Chargen MHD 27.05.21 L09 bis L21, MHD 16.06.2021 S07:44 bis S23:59, MHD 17.06.2021 S00:01 bis S00:51 und MHD 17.06.2021 S03:58 bis S10:47 zurückgerufen, teilte die Krombacher Brauerei mit.
Sie sind am 27.05.20 sowie am 16./17.06.20 am Standort in Steinfurt abgefüllt worden.
Verkauft wurden sie demnach in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Hessen, Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz.
Eine technische Störung zu Beginn der Abfüllung von "Limobier Zitrone naturtrüb" könnte dazu geführt haben, dass in ganz seltenen Fällen vereinzelt Glaspartikel in die 0,33 Liter Mehrweg-Glasflaschen geraten seien.
Merkel zweifelt "erheblich" an zeitnahem Mercosur-Deal
Die Ratifizierung des Abkommens der EU mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur stockt. Das liegt auch an der kritischen Lage im brasilianischen Amazonas-Gebiet. Eine schnelle Umsetzung scheint vorerst vom Tisch.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hege "aus heutiger Sicht erhebliche Zweifel, ob das Abkommen so wie intendiert auch umgesetzt werden könnte, wenn man auf die aktuellen Entwicklungen, die schrecklichen Waldverluste, die es dort zu beklagen gibt, schaut", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert
Im Zusammenhang mit der Abholzung und den Brandrodungen stellten sich demnach "ernsthafte Fragen, ob eine Umsetzung des Abkommens in dem intendierten Geist zurzeit gewährleistet wäre. Das sehen wir mit Skepsis."
Nach einem Treffen mit Merkel am Vortag hatten Vertreterinnen von Fridays for Future gesagt, die Kanzlerin habe ihnen zugesagt, das Abkommen mit den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay in seiner derzeitigen Form nicht zu unterschreiben.
2019 wurden 15.395 Kinder als vermisst gemeldet
Die Zahl ist erschreckend hoch: Im vergangenen Jahr sind laut Bundeskriminalamt (BKA) 15.395 Kinder als vermisst gemeldet worden. Eine gute Nachricht gibt es in dem Zusammenhang aber.
"Insgesamt ist festzuhalten, dass tagtäglich zwar viele Kinder als vermisst gemeldet werden, jedoch der Anteil der Kinder, deren Verbleib auch nach längerer Zeit nicht geklärt werden kann, sehr gering ist", heißt es im aktuellen BKA-Bericht zu Vermissten-Fällen.
Demnach wurden die im Jahresverlauf 2019 registrierten Fälle zu 97,9 Prozent aufgeklärt.
Die Gesamtzahl der seit März 1951 bis heute ungeklärten Fälle vermisster Kinder beträgt dem BKA zufolge 1869.
Familie trug irrtümlich falsche Leiche zu Grabe
Die Ruhe in Frieden kam für einen 90-jährigen Engländer später als gedacht: Weil seine Leiche in einem Krankenhaus verwechselt worden war, beerdigte seine Familie im nordenglischen Rockcliff nahe Carlisle wider besseres Wissen einen anderen Mann. Der bizarre Fall, über den mehrere Medien berichten, trug sich zwar bereits Anfang Juli zu. Doch er ist immer noch schauerlich. Demnach trugen die Angehörigen einen 89-Jährigen zu Grabe. Dieser jedoch, so stellte sich knapp eine Woche später heraus, sollte eigentlich eingeäschert werden. Glück im Unglück: Der Irrtum wurde noch rechtzeitig vor dem Einäscherungstermin festgestellt, sodass die "falsche" Leiche noch exhumiert und der "richtige" Verstorbene dann wie geplant auf die letzte Reise geschickt werden konnte. Das Bestattungsunternehmen ist nach dem Fauxpas selbstredend um lückenlose Aufarbeitung der Geschehnisse bemüht. Dort lautet die vorläufige Erkenntnis: "Offenkundig ist etwas furchtbar schiefgelaufen."
Kalbitz scheitert mit Eilantrag gegen AfD-Rauswurf
Der Brandenburger Rechtsaußenpolitiker Andreas Kalbitz muss sich mehr und mehr auf eine politische Zukunft außerhalb der AfD einstellen. Das Berliner Landgericht wies den Antrag, mit dem Kalbitz erreichen wollte, dass die AfD ihm bis zur juristischen Klärung alle sich aus einer AfD-Mitgliedschaft ergebenden Rechte "uneingeschränkt belässt", ab.
Erdogan wandelt weiteren Bau in Moschee um
Die Kritik war groß, als im Juli die berühmte Hagia Sophia in Istanbul in eine Moschee umgewandelt wurde. Nun wird ein weiterer Bau in der türkischen Metropole umfunktioniert.
Die ehemalige Chora-Kirche werde für das islamische Gebet geöffnet, heißt es in einem Dekret des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Im November 2019 hatte das Oberste Gericht der Türkei den Weg für die Umwandlung freigemacht.
Der mutmaßlich im 6. Jahrhundert begonnene Bau war 1945 zum Museum erklärt worden und gilt als eines der wichtigsten byzantinischen Baudenkmäler Istanbuls.
Berlin-Mitte beschließt neuen Namen für Mohrenstraße
Nicht nach einem Gemüse und schon gar nicht nach einem Judenfeind: Nach monatelangem Gezerre hat der Berliner Bezirk Mitte einen neuen Namen für die Mohrenstraße gefunden. Nun ist die Umbenennung auch beschlossene Sache.
Die Mohrenstraße soll künftig Anton-Wilhelm-Amo-Straße heißen, wie die Bezirksverordnetenversammlung Mitte bereits gestern Abend beschloss.
Mit der Umbenennung wird der erste nachweislich bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland gewürdigt.
Den Antrag für die neue Namensgebung hatten die Fraktionen von SPD und Grünen eingebracht.
Zuvor war eine Debatte um rassistische Straßennamen neu entbrannt - die Mohrenstraße, mit der herausgestellten Bezeichnung "Mohr" für Menschen mit dunkler Hautfarbe, stand dabei schnell im Zentrum der Diskussionen in der Hauptstadt.
Grönland-Eis schmilzt stärker als je zuvor
Das Inlandeis von Grönland bildet mit dem der Antarktis die größten Eisschilde der Erde. Doch seit Jahrzehnten schmelzen die kolossalen Massen. Forscher haben nun sogar einen neuen Negativrekord erkannt.
Im Jahr 2019 war der Masseverlust noch größer als im bisherigen Rekordjahr 2012, wie aus einer Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und des Potsdamer Geoforschungszentrums (GFZ) hervorgeht.
"Nach zwei Jahren 'Atempause' sind 2019 die Massenverluste wieder stark angestiegen und übertreffen alle Jahresverluste seit 1948, wahrscheinlich sogar seit über 100 Jahren", sagte Ingo Sasgen, Glaziologe am AWI in Bremerhaven und Autor der Studie.
Zur Einordnung: Den Angaben zufolge verlor das Grönland-Eis im Jahr 2019 stolze 532 Milliarden Tonnen an Masse - im bisherigen Rekordjahr 2012 waren es 464 Milliarden Tonnen.
Bahnverkehr im Ruhrgebiet ist erheblich gestört
Wer momentan im Regional- und Fernverkehr des Ruhrgebiets unterwegs ist, muss mit Einschränkungen rechnen. Grund ist ein umgestürzter Baum am Essener Hauptbahnhof und daraus folgende Behinderungen.
Der Baum habe eine Oberleitung beschädigt, die repariert werden müsse, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn NRW.
Da auch ein Zug abgeschleppt werden muss, kommt es zu Umleitungen und weiteren Zugausfällen im Regionalverkehr.
Den Angaben zufolge können die Verspätungen über den Berufsverkehr hinaus den gesamten Vormittag andauern.
Puhdys-Gründer Harry Jeske ist tot
Die Welt ist um einen coolen Typen ärmer: Harry Jeske ist tot. Der ehemalige Bassist der DDR-Rockband Puhdys ist im Alter von 82 Jahren in Wismar gestorben, wie der "Berliner Kurier" unter Berufung auf den ehemaligen Band-Manager Rolf Henning berichtet.
Jeske war 1969 Gründungsmitglied der Puhdys, die mit Hits wie "Geh zu ihr", "Wenn ein Mensch lebt" oder "Alt wie ein Baum" weltberühmt wurden. Seit Langem litt "Ur-Puhdy" Jeske unter gesundheitlichen Problemen.
Zahl der Abschiebungen bleibt nahezu konstant
Seit einem Jahr besteht das "Zweite Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht". Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich das neue Abschiebegesetz. Zu mehr Abschiebungen hat es im ersten halben Jahr aber nicht geführt.
Zwischen September 2019 und Februar 2020 wurden insgesamt 10.276 Menschen aus Deutschland abgeschoben, wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Das waren den Angaben zufolge knapp tausend Personen weniger als im Vorjahreszeitraum mit 11.204 Abschiebungen.
Demnach blieb auch die Zahl gescheiterter Abschiebungen nahezu gleich: Sie lag zwischen September 2019 und Februar 2020 bei 13.759, nach 13.825 im Vorjahreszeitraum.
Vier Menschen sterben bei Waldbränden in Kalifornien
Die zahlreichen Wald- und Buschbrände in Kalifornien fressen sich immer tiefer in den US-Bundesstaat. Vier Menschen haben sie nun das Leben gekostet.
Drei Tote gab es nördlich von San Francisco in der Weinanbauregion Napa County und einen weiteren im nahen Sonoma County, wie die kalifornische Feuerschutzbehörde Cal Fire mitteilte.
Die Flammen des Großbrandes - der sogenannte LNU Lightning Complex - haben demnach bisher eine Fläche von 215.000 Acres (870 Quadratkilometer) erreicht.
Brandursache waren laut Cal Fire Blitzeinschläge.
Kolumbien: Venezuela will iranische Raketen kaufen
Kolumbien gehört zu den erbitterten Gegnern des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro. Nun wirft es dem Nachbarstaat vor, Raketen aus dem Iran kaufen zu wollen.
Die venezolanischen Streitkräfte versuchten, Mittel- und Langstreckenraketen zu erwerben, sagte der kolumbianische Präsident Iván Duque unter Berufung auf Geheimdienstinformationen.
Zudem versorgten die venezolanischen Streitkräfte auch kriminelle Gruppen wie die Rebellenorganisation ELN in Kolumbien mit Waffen.
Die sozialistische Regierung wies die Vorwürfe zurück. Sie ist international weitgehend isoliert, weil zahlreiche Staaten Maduro nicht mehr als legitimen Staatschef anerkennen.
Das wird heute wichtig
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!
Sie haben es so gut wie geschafft: Der Freitag ist da und damit klopft das Wochenende lautstark und hitzig an. Genießen Sie lieber den heutigen Abend umso mehr, denn ab morgen kann es mit den heranziehenden Unwettern ziemlich ungemütlich werden. Sollte Ihnen wider Erwarten absolut nichts einfallen, womit Sie ins Wochenende starten können: Heute feiert die Tanz-Schnulze "Dirty Dancing" 33. Jubiläum - vielleicht dient das jaife Dirty Dancing
Hier sind die harten Themen, die heute auf dem Plan stehen:
Noch bis Jahresende gehört Großbritannien zum EU-Binnenmarkt und zur Zollunion. Wie es danach weitergeht, verhandeln beide Seiten noch immer - heute endet die siebte Verhandlungsrunde über ein Anschlussabkommen für die Zeit nach der Brexit-Übergangsphase.
Das Berliner Landgericht verhandelt in einem Eilverfahren, ob der Rauswurf von Andreas Kalbitz aus der AfD rechtens war. Das Bundesschiedsgericht der AfD hatte Ende Juli die Annullierung der Parteimitgliedschaft durch den Bundesvorstand bestätigt, weil Kalbitz bei seinem Parteieintritt 2013 frühere rechtsextreme Aktivitäten verschwiegen haben soll.
In New York findet ein "Marsch für die Toten" der Corona-Pandemie statt.
Stürzt der Seriensieger FC Sevilla? Im Finale der Europa League duellieren sich die Spanier mit Inter Mailand. Der Fußballspaß in Köln beginnt um 21 Uhr (live bei RTL und DAZN sowie im Liveticker auf ntv.de).
Mein Name ist Christoph Rieke und ich wünsche Ihnen einen kühlen Kopf sowie trotz des Ohrwurms einen guten Start in den Freitag! Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie mir doch an christoph.rieke(at)nama.de.
Nawalny ist für Deutschland-Flug nicht transportfähig
Spezialisten in der sibirischen Großstadt Omsk haben einen Transport des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny nach Berlin verboten. Das teilte seine Sprecherin Kira Jarmisch via Twitter mit. Das Transportverbot bedeute "eine direkte Bedrohung für sein Leben", so Jarmisch. Weder gebe es in der Klinik in Omsk eine ausreichende medizinische Ausrüstung, noch hätten die Ärzte bisher eine Diagnose gestellt. Deshalb sei Nawalny nicht transportfähig. Der prominente Anti-Korruptions-Kämpfer und erbitterte Putin-Gegner hatte gestern nach einer mutmaßlichen Vergiftung das Bewusstsein verloren.
Mehrere Wildschweine verenden auf der A1
Wer auf der Autobahn 1 im Ruhrgebiet unterwegs ist, musste mit Einschränkungen rechnen. Der Grund: Bei Zusammenstößen mit einem Lastwagen und einem Auto sind dort mehrere Wildschweine verendet.
Die Unglücke haben sich in der Nacht kurz nach 2 Uhr auf dem Abschnitt zwischen Schwerte und dem Kreuz Dortmund/Unna in Fahrtrichtung Bremen ereignet, wie die Polizei mitteilte.
Demnach haben einige Tiere aus der Rotte überlebt und sind geflüchtet.
Der betroffene Abschnitt musste kurzzeitig voll gesperrt werden, nach weiteren Aufräumarbeiten ist die A1 nun wieder frei.
Bloomberg: "Trauriges Kapitel" Trump muss enden
Ein Multimilliardär, der geringere Steuersätze anprangert: Der ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidat Michael Bloomberg hat US-Präsident Donald Trump für dessen Wirtschaftspolitik scharf kritisiert.
Trumps verfehlte Wirtschaftspolitik sei eine massive Steuersenkung für Vermögende wie ihn gewesen, die gar kein zusätzliches Geld gebraucht hätten, sagte Bloomberg beim Parteitag der Demokraten.
"Ich bitte Sie, nicht gegen Donald Trump zu stimmen, weil er ein schlechter Mensch ist. Ich dränge Sie, gegen ihn zu stimmen, weil er einen schlechten Job gemacht hat", appellierte der Multimilliardär vor der Wahl im November.
Mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie sagte Bloomberg, Trumps "leichtsinnige Entscheidungen" brächten Amerika in Gefahr.
Trumps Amtszeit sei ein "trauriges Kapitel" der US-Geschichte, das nun beendet werden müsse, forderte Bloomberg.