Das war der total verregnete Montag, der 31. Juli 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin heute schon gefühlt beim Blick nach draußen etwas nassgeregnet - so viel Wasser kam hier heute runter! Das fühlt sich so gar nicht nach Juli und Sommer an und die Aussichten auf Anfang August sind vorerst nicht besser. Es muss keine Hitzewelle wie in Spanien sein, aber so der eine oder andere trockene Moment mit Sonnenstrahl wäre doch etwas! Bis dahin reichen Sie wohl nicht, aber für den Abend hätte ich noch ein paar Leseempfehlungen für Sie:
Weitere Gebiete befreit: Ukraine meldet Geländegewinne im Süden und Osten
Kämpfer operieren im Donbass: Kommandeur der "Geisterbrigade" in der Ukraine getötet
Neuer Ankerplatz, neue Pläne: Wie geht's mit dem brennenden Autofrachter "Fremantle Highway" weiter?
Interview zu "wahren Preise" bei Penny: "Milch, Butter und Würstchen sind zu billig"
Marokko schreibt WM-Geschichte: Wie ein Kick mit Kopftuch die Fußballwelt spaltet
Wie immer verweise ich hier auf den Ukraine-Ticker, den wir auch in der Nacht für Sie stetig mit Neuigkeiten füllen. Ich hoffe, dass ich Ihnen mal verkünden kann, dass wir den Ticker schließen, weil Russland seine Aggressionen einstellt - dafür würde ich auch einen ganzen Regensommer in Kauf nehmen.
Haben Sie noch einen schönen Abend,
Ihre Johanna Ohlau
Asche von Motörhead-Legende Lemmy kommt nach Wacken - und bleibt
Während das Wacken-Festival im Norden Deutschlands wettertechnisch gerade Pech hat und die Fans sogar auffordern muss, noch nicht anzureisen, haben die Organisatoren einen ganz besonderen "Besuch" angekündigt: Lemmy Kilmister, also vielmehr die Asche der verstorbenen Motörhead-Legende (1945-2015) wird nach Wacken kommen. Im Rahmen des Festivals wird der legendäre Rockmusiker eine weitere Ruhestätte in der kleinen norddeutschen Gemeinde finden. "Wir werden ihm einen Ort des Andenkens schaffen, der seiner Bedeutung für ein ganzes Genre und darüber hinaus gerecht wird", heißt es in einer Mitteilung. Es habe zwischen dem Festival und Motörhead "immer eine besondere Verbindung" gegeben. Die Betonung liegt für mich auf dem Wörtchen "weitere" vor Ruhestätte. Scheint so zu sein, als ob die Asche der Rocklegende ähnlich wie die Christusreliquien aufgeteilt wird. Also von Jesus liegt ja auch das angebliche Grabtuch im Turiner Dom, auffällig viele "Heilige Nägel" sind an ganz unterschiedlichen Orten und so weiter ...
Da würde ich mal sagen: Bei Lemmy Kilmister ist die Chance deutlich größer, dass es tatsächlich seine Asche ist ... wird Wacken so zu einer Pilgerstätte für Motörhead-Fans (oder bleibt sie es so eher)? Jedenfalls soll die "weitere Ruhestätte" wohl im Sinne des verstorbenen Musikers sein, wie Motörhead in der Mitteilung beteuert: "Wacken bedeutete ein geliebtes Stück Heimat für Lemmy", sagt Manager Todd Singerman. Man freue sich, "dass er hier für immer einen Platz finden wird. Phil Campbell und Mikkey Dee von Motörhead werden ebenfalls anwesend sein.
68 Stockwerke in die Tiefe gestürzt: "Daredevil" Remi Lucidi laut Berichten tot
Der Franzose Remi Lucidi zählt(e) zu den Menschen mit einem hochriskanten Hobby: Der Mann kletterte illegal und ohne jede Sicherung auf Wolkenkratzer, Brücken, Kräne und andere Erhöhungen - und postete davon Fotos und Videos in den sozialen Medien. Diesen Leichtsinn hat der 30-Jährige, der auch unter dem Beinamen "französischer Daredevil" bekannt ist, wohl mit dem Leben bezahlt: Wie die "South China Morning Post" und weitere Medien berichten, ist der Franzose offenbar von einem 68-stöckigen Hochhaus in Hongkong in den Tod gestürzt. Bei einem vor wenigen Tagen tot aufgefundenen Mann soll es sich demnach um Remi Lucidi handeln. Wie die "South China Morning Post" berichtet, soll Remi am Samstag gegen 18 Uhr (Ortszeit) am Wohnhochhaus "Tregunter Towers" aufgetaucht sein und den Empfang ausgetrickst haben, um Zugang zum Fahrstuhl zu bekommen. Was danach passiert ist, ist noch unklar. Das Bild unten wird wohl eines seiner letzten Selfies bleiben ...
Polizist erschießt Mann mit Säbel
Vor einem Monat erschütterte ein Fall von Polizeigewalt ganz Frankreich, als ein Polizist bei einer Kontrolle bei Paris einen Teenager erschießt. Heute musste ein Polizist im französischen Isbergues südlich von Calais allem Anschein nach von seiner Waffe Gebrauch machen: Als ein Mann zunächst auf seine Nachbarn mit einem Säbel losgeht und sie bedroht, rückt die Polizei an, wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilt. Dann greift der 66-Jährige die Beamten an. Die "Antwort" der Polizisten mit einer Elektroschockpistole scheint den Mann nicht davon abzuhalten, auf sie loszugehen. Einer der Polizisten schießt daraufhin zwei Mal auf den 66-Jährigen, der daraufhin seinen Verletzungen erliegt.
"Pee-wee Herman"-Darsteller Paul Reubens ist tot
Traurige Nachrichten aus Hollywood: Der US-Schauspieler Paul Reubens, der vor allem mit seiner Rolle als "Pee-wee Herman" berühmt wurde, ist tot. Reubens sei im Alter von 70 Jahren an Krebs gestorben, berichten US-Medien unter Berufung auf eine Mitteilung seines Managements. "Er war ein begnadetes und produktives Talent und wird für immer in der Ruhmeshalle der Comedy und in unseren Herzen leben, als geschätzter Freund und Mann mit bemerkenswertem Charakter und großzügigem Geist."
Das Management teilte auch eine von Reubens vor seinem Tod verfasste Nachricht an seine Fans, in der er sich entschuldigt, dass er seine Krebserkrankung, gegen die er sechs Jahre lang angekämpft habe, nicht öffentlich gemacht hatte. "Ich habe immer eine große Menge Liebe und Respekt von meinen Freunden, Fans und Unterstützern gespürt. Ich habe euch alle sehr geliebt und es genossen, Kunst für euch zu machen."
Myanmars Militär verschiebt zugesagte Wahl
Zwei Jahre herrscht in Myanmar nun schon eine Militär-Junta, die die demokratisch gewählte Regierung unter Führung der Friedensnobelpreis-Trägerin Aung San Suu Kyi gestürzt hatte. Als Grund nannten die Militärs Betrug, wofür es laut Wahlbeobachterinnen und -beobachtern jedoch keine Beweise gibt. Nun zerschlagen sich die Hoffnungen im Land erneut auf eine baldige Rückkehr zur Demokratie: Die Militärregierung hat die nach ihrem Putsch 2021 zugesagten Wahlen verschoben. Junta-Chef General Min Aung Hlaing habe während einer Sitzung des Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrats (NDSC) den Ausnahmezustand um weitere sechs Monate verlängert, berichtete das Staatsfernsehen. Als Grund wurde anhaltende Gewalt genannt. "Um eine freie und faire Wahl abzuhalten und um ohne Angst wählen zu können, sind weiter Sicherheitsvorkehrungen notwendig", hieß es in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung. Eine Widerstandsbewegung kämpft gegen das Militär. Deren hartes Vorgehen gegen ihre Gegner führte zu neuen westlichen Sanktionen.
Teenager nachts von Zug erfasst und getötet
In der vergangenen Nacht ist es in Brandenburg zu einem tödlichen Unfall gekommen: Ein 18-Jähriger ist in Oranienburg von einem Zug erfasst und getötet worden. Das teilt die Polizei in Neuruppin mit. Der Lokführer befand sich auf einer Leerfahrt nach Rostock. Er leitete eine Bremsung ein, aber konnte den Aufprall mit dem Jugendlichen nicht mehr verhindern. Der hinzugerufene Notarzt konnte den Angaben zufolge nur noch den Tod des jungen Mannes aus Berlin feststellen. Die Bahnstrecke Berlin-Rostock blieb für mehrere Stunden voll gesperrt.
Dokumentenaffäre: Trumps Hausverwalter erscheint vor Gericht
Seit der vergangenen Woche richtet sich der Fokus in der Dokumentenaffäre nicht nur auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump, sondern auch auf seinen Hausverwalter. Carlos De Oliveira ist ebenfalls angeklagt und heute erstmals vor Gericht in Miami erschienen. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend, ihm seien bei dem Termin die Vorwürfe gegen ihn vorgetragen worden. Anschließend sei er auf Kaution freigelassen worden. Der Verwalter von Trumps Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida war vergangene Woche in dem Fall angeklagt worden. Er wird beschuldigt, gemeinsam mit einem anderen Mitarbeiter Trumps in dessen Auftrag versucht zu haben, Beweise verschwinden zu lassen und so die Ermittlungen gegen den Ex-Präsidenten zu behindern. Trump war in dem Fall bereits im Juni angeklagt worden, weil er Regierungsdokumente mit teils höchster Geheimhaltungsstufe in seinem Anwesen Mar-a-Lago aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben hatte.
Schwere Gasexplosion verwüstet Straße in China
Plötzlich sind überall nur noch Rauch und Flammen: Aufnahmen aus dem Inneren eines Wagens zeigen das Ausmaß einer Gasexplosion in der chinesischen Provinz Hebei. Zwei Menschen sterben, weitere zwei werden verletzt. Die örtlichen Behörden nehmen fünf Verdächtige in Gewahrsam.
Missbrauchsbeauftragte fordert von evangelischer Kirche bessere Aufarbeitung
Nicht dass die katholische Kirche bei der Aufklärung und Aufarbeitung von sexueller Gewalt in ihren Gemeinden irgendwie ein gutes Beispiel abgegeben hätte. Doch inzwischen - nach großem öffentlichem Druck und immer wieder erneuerten Forderungen von Betroffenen - gibt es dort ein umfassendes und unabhängiges System zur Anerkennung von sexuellem Missbrauch. Hier könnte sich die evangelische Kirche aus Sicht der Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Kerstin Claus, etwas abgucken. Die Aufklärungsarbeit bei sexuellen Kindesmissbrauch kritisiert Claus als ungenügend. Noch immer sei es regional so, dass Betroffene nur dann Anerkennungszahlungen beantragen könnten, wenn sie das Versagen der Institution Kirche nachweisen könnten. "Das muss dringend geändert werden", sagte Claus der "Rheinischen Post".
Jobcenter zahlt nichts extra fürs Haustier
So ein Haustier haben viele Menschen in der Corona-Pandemie nochmal besonders zu schätzen gelernt. Es gibt Menschen, für die ist auch ohne Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen das Leben von Einsamkeit geprägt und da wollte ein Mann aus Baden-Württemberg einen Vierbeiner an seiner Seite haben. Doch die Haltung ist durchaus mit Kosten verbunden und der Mann hat keinen Job, sondern bekommt staatliche Hilfen. Beim Jobcenter scheint man wenig vom "besten Freund des Menschen" für Langzeitarbeitslose zu halten: Es gibt kein zusätzliches Geld für die Anschaffung und Haltung eines Hundes. Das hat das Landessozialgericht (LSG) Baden-Württemberg heute entschieden. "Der Wunsch nach Tierhaltung begründet keinen Anspruch auf höhere Leistungen des Jobcenters", teilte das Gericht mit. Ein Hund gehöre auch nicht zum Existenzminimum. Der Kläger aus dem Rems-Murr-Kreis hatte vor Gericht angeführt, dass ein Hund ihm gegen Einsamkeit helfen könnte und ihm zudem etwas Tagesstruktur bieten würde.
Nun komme ich zu dem durchaus streitbaren Punkt, den ich nicht unerwähnt lassen will: Der Mann hatte laut Gericht für den Kauf des Tieres die stolze Summe von 2000 Euro angegeben, für die Haltung monatlich 200 Euro. Der Kaufpreis überrascht schon etwas, da die Tierheime gerade durch "Pandemie-Vierbeiner" überfüllt sind und sich sicherlich auch ein Tier für die übliche Schutzgebühr von wenigen hundert Euro gefunden hätte. Dennoch sind es vor allem die laufenden Kosten, die ein Tier "teuer" machen ... was halten Sie davon?
Männer verbrennen erneut Koran in Schweden
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Schweden und muslimisch geprägten Ländern wie der Türkei oder dem Irak sind ohnehin schon angespannt, Dänemark erwägt, Koranverbrennungen unter bestimmten Bedingungen unter Strafe zu stellen. Nun kommt es erneut zu einer Koranverbrennung in Schweden: Vor dem schwedischen Parlament haben zwei Männer die Heilige Schrift der Muslime zunächst mit Füßen getreten und dann angezündet, wie die schwedische Nachrichtenagentur TT meldet. Dabei hätten sie auch Bilder muslimischer Führer getreten. Die Männer sind keine Unbekannten und waren bereits häufiger mit islamfeindlichen Aktionen aufgefallen. Vor gut zehn Tagen hatten sie vor der irakischen Botschaft in Stockholm eine Koranausgabe in Brand gesetzt, woraufhin es in mehreren muslimischen Ländern zu heftigen Protesten kam. Im Irak stürmte ein Mob die schwedische Botschaft. Die Regierung verwies die schwedische Botschafterin des Landes.
Brennender Autofrachter: BUND fordert Einstufung als Gefahrgut-Transporte
Bald eine Woche hält uns der havarierte Autofrachter "Fremantle Highway" schon in Atem. Bricht das in Brand geratene Schiff vielleicht auseinander? Verseuchen die vielen Tausend Tonnen Sprit an Bord das Meer? Der Frachter mit knapp 4000 Autos an Bord geriet kurz nach dem Ablegen in Brand. Der Unfall vor der niederländischen Küste könnte relativ glimpflich ausgehen, aber für den Umweltverband BUND ist klar: "Das Frachterunglück vor der Küste zeigt, welche großen Gefahren mit dem millionenfachen Transport von Autos über die Meere verbunden sind." Das erklärte die Meeresschutzexpertin Nadja Ziebarth in Berlin. Es sei überfällig, Transporte dieser Art "als Gefahrgut-Transporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen".
Was hätte eine neue Klassifizierung als Gefahrgut-Transport zur Folge? Ziebarth zufolge dürften die Frachter dann nur noch auf dem "äußeren Verkehrstrennungsgebiet" fahren, also in größerem Abstand zur Küstenlinie. Zur Umsetzung sollten demnach Deutschland und die Niederlande bei der International Maritime Organization in London einen Antrag auf die Klassifizierung von Auto-Frachtern als Gefahrgut stellen. Auch wirft der Umweltschutzverband die Frage auf, inwieweit ein Löschsystem an Bord die Katastrophe hätte verhindern oder zumindest eindämmen können.
Bissiger Marder rebelliert gegen seine Rettung
Nicht immer ernten Retter Dankbarkeit von den Geretteten. Im Falle eines Marders in misslicher Lage in Hamburg kommen noch Bisse und Kratzer für die zwei Feuerwehrmänner dazu. Die beiden befreiten das Wildtier - gut geschützt mit Handschuhen - aus einem Stacheldrahtzaun. Doch der Marder war auch danach wenig willig zur Kooperation ...
"Badegast" in Pflegeheim ruft die Polizei auf den Plan
Nanu, wer nimmt denn dort ein Bad? Da staunten die Mitarbeitenden eines Pflegeheims im thüringischen Apolda wohl nicht schlecht, als sie den "Badegast" bemerkten: Ein 40 Jahre alter Mann war in die Einrichtung eingestiegen, um ein "Pflegebad" zu nehmen, wie er der Polizei gegenüber sagte. Der wohnungslose Mann war durch ein offenstehendes Fenster in das Haus gelangt. Da abgesehen von einem Schrecken für das Personal nichts passiert ist, wurde der 40-Jährige von der Polizei belehrt und erhielt einen Platzverweis. Zudem erwartet ihn nun eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Schichtwechsel
Haben wir Juli oder nicht vielleicht doch Oktober? Die graue Suppe draußen macht nicht so wirklich Sommerlaune, also bleiben Sie gern mit mir drinnen und verfolgen den Start in die Woche schön trocken. Mein Kollege Alexander Schultze hat sich in den Feierabend verabschiedet und nun übernehme ich in "Der Tag" bis zum späten Abend. Sollten Sie Hinweise, Fragen oder Kritik haben, erreichen Sie mich per Mail unter dertag@ntv.de. Los geht's!
Trend "Reerdigung": Im Eiltempo unter die Erde
Die neue Bestattungsform "Reerdigung" ist nach Mölln ab August während eines schleswig-holsteinischen Pilotprojekts auch in Kiel möglich. "Der Gedanke, nach 40 Tagen bereits Erde zu sein, ist für viele Menschen schön", sagte Pablo Metz, der Mitbegründer des Berliner Anbieters "Meine Erde", in Kiel. Bei der nachhaltigen Bestattungsform werden Tote auf ein pflanzliches Substrat aus Heu, Stroh und Schnittgut in einem abgeschlossenen Kokon gebettet. Seit 2022 wurden auf diese Weise in Deutschland bereits zehn Menschen "reerdigt". Auf dem Kieler Parkfriedhof Eichhof soll in der kommenden Woche die erste "Reerdigung" beginnen. "Der Tod und das Sterben haben ganz viel mit Emotionalität zu tun", sagte die Pröpstin des Kirchenkreises Altholstein, Almut Witt. Derzeit würden sich Menschen in etwa 80 Prozent der Fälle für Feuerbestattungen entscheiden. "Erde zu Erde, sagen wir seit Jahrtausenden. Bei der Reerdigung wird dies sehr deutlich - und nicht erst nach Jahrzehnten, sondern in überschaubarer Zeit." Nach Angaben des Anbieters wird dem Kokon nur Luft zugeführt. "Aus 80 Kilogramm Mensch werden etwa 110 Kilogramm Erde", sagte Metz. Diese wird anschließend wie bei einer Erdbestattung beigesetzt.
Raucher-Paradies Deutschland: WHO rügt mangelhafte Tabakkontrolle
Deutschland ist im Kampf gegen den Tabakkonsum eines der Sorgenkinder der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und eines der Schlusslichter in Europa. "Wir können nicht wirklich nachvollziehen, warum die Politik in Deutschland so lax in der Umsetzung von Maßnahmen in der Tabakkontrolle ist", sagte Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Gesundheitsförderung. Weltweit berichtet die WHO dagegen von Fortschritten. Immer mehr Länder gingen gegen das Rauchen vor. Inzwischen lebten 5,6 Milliarden Menschen in Ländern, die wenigstens eine der von der WHO empfohlenen Maßnahmen zum Schutz von Nichtrauchern umgesetzt hätten, heißt es im neuen Bericht über die Tabak-Epidemie. Dazu gehören:
drastische Warnungen vor dem Rauchen auf Zigarettenpackungen
Werbeverbote, Rauchverbote in öffentlichen Räumen
hohe Besteuerung von Tabakprodukten
Ekelbilder auf Packungen
In Deutschland fehlen nach Meinung der WHO mehrere Elemente: "Die letzten Preiserhöhungen für Zigaretten liegen unterhalb der Inflationsrate und machen Rauchen im Endeffekt billiger, nicht teurer", betonte Krech, der aus Hamm in Nordrhein-Westfalen stammt. Das Rauchverbot in Gaststätten sei ein Flickenteppich, das Werbeverbot werde nur mangelhaft umgesetzt.
"Prinz Vegan" - William überrascht Londoner als Burger-Verkäufer
"Burger K..." naja, Sie wissen schon, "Einmal Royal TS, bitte" - der Wortspiele ließen sich sicherlich viele finden für das, was Prinz William jetzt in London tat. Zugunsten der Umwelt überraschte er die Kunden eines Foodtrucks nahe der London Bridge. In einem Video des YouTube-Kanals "Sorted Food" trat der britische Thronfolger als Burger-Verkäufer auf (ab Minute 12.), um auf ein von ihm ins Leben gerufenes Umweltprojekt aufmerksam zu machen: den Earthshot Prize. Den Besuchern des Foodtrucks servierte Prinz William - namentlich passend zu seinem Projekt - dann Earthshot-Burger. Diese seien vollkommen pflanzlich und mit einer Verpackung aus Algen versehen, wie der 41-Jährige erklärte.
Die Zutaten seien zudem in einem speziellen Gewächshaus in Indien entstanden und der verwendete Ofen nach der Idee einer Kenianerin dafür konzipiert, die Luftverschmutzung zu minimieren. "Können wir bitte vier Earthshot-Burger haben, Chefkoch?", fragte "Sorted Food"-Mitbegründer Jamie Spafford, als vier Kunden das umweltfreundliche Produkt bestellten. "Kommt sofort", sagte der britische Thronfolger und gab sich den verblüfften Besuchern zu erkennen.
Vorwurf der Gruppenvergewaltigung: zweite Festnahme in Berlin
Im Zuge der Ermittlungen zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung im Görlitzer Park hat die Polizei Berlin einen zweiten Verdächtigen festgenommen, berichtet der "Tagesspiegel". Der per Haftbefehl gesuchte 22-Jährige war laut Mitteilung von Einsatzkräften der Brennpunkt- und Präsenzeinheit in Kreuzberg festgestellt und in Polizeigewahrsam gebracht worden. Der Mann befindet sich aktuell in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.
In der vergangenen Woche hatte es bereits eine erste Festnahme im Zusammenhang mit der Tat gegeben. Eine 27-Jährige war am 21. Juni mutmaßlich von einer Dealer-Gruppe vor den Augen ihres Freundes im Görlitzer Park vergewaltigt worden.
Fischer: Wegen Otter weniger Schotter - Bayern lässt Abschuss zu
Im Osten Bayerns sollen ab Anfang August Fischotter abgeschossen werden dürfen - Umweltschützer sind entsetzt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte die Entscheidung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums und kündigte rechtliche Schritte an. "Der Abschuss des Fischotters ist für die Teichwirtschaft nicht hilfreich, ein Desaster für den Artenschutz und rechtswidrig", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller in Berlin. Er kündigte an, gerichtlich gegen die Verordnung vorzugehen. Der Fischotter gehört hierzulande eigentlich zu den streng geschützten Arten. Nach Angaben der Deutschen Wildtierstiftung gilt er in weiten Teilen Deutschlands als ausgestorben. Fischzüchter in Bayern beklagen allerdings seit längerem hohe Schäden durch Fischotter. Das bayerische Landwirtschaftsministerium machte deshalb nach eigenen Angaben im Juli den Weg frei für eine leichtere "Entnahme" des geschützten Tiers.
Inflation in Eurozone auf niedrigstem Stand seit Langem
Die Inflation in der Eurozone ist im Juli erneut zurückgegangen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent nach 5,5 Prozent im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte. Es ist die niedrigste Inflationsrate seit Anfang 2022. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukrainekriegs zeitweise zweistellig gewesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich gegen die Entwicklung mit kräftigen Zinsanhebungen, seit Sommer 2022 hat sie ihre Leitzinsen um insgesamt 4,25 Prozentpunkte angehoben. Im Gegensatz zur Gesamtinflation ging die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Güter wie Energie nicht zurück. Sie stagnierte auf dem Vormonatswert von 5,5 Prozent. Die Kernteuerung bildet nach Meinung vieler Ökonomen die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend daher etwas besser dar als die Gesamtrate.
"Krah-Wumm": AfD-Spitzenkandidat will keinen Dexit
Der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah, will keinen Austritt Deutschlands aus der EU. Ein sogenannter Dexit stehe "nicht in unserem Programmentwurf", sagte Krah im Deutschlandfunk. "Soweit mit dem Dexit gemeint ist, Deutschland geht heraus und alle anderen bleiben drin, dann wollen wir das nicht." Nötig sei aber eine grundlegende Reform "dieses bürokratischen Monstrums". "Das Europa der Zukunft muss ein Europa der Vaterländer sein und nicht ein Europa der Bürokraten", sagte Krah. So brauche die gesamte Klimapolitik der Europäischen Kommission "kein Mensch", denn sie führe zu einer "Deindustrialisierung" Deutschlands. Unnötig sei in der EU auch der ganze Bereich der Flüchtlingsbetreuung, wenn die AfD-Forderung nach einer Schließung der Grenzen und ein effektiver Grenzschutz umgesetzt werde. "Wir wollen kein Zerstörungswerk, aber wir wollen auch nicht in den bestehenden Strukturen verharren, weil die können es einfach nicht", sagte Krah.
Rekordwert: Arbeitnehmer so oft krank wie nie
Der Krankenstand unter den Beschäftigten der Krankenkasse DAK ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Laut einer Auswertung der DAK, stieg er im ersten Halbjahr 2023 auf 5,5 Prozent. Das sei der höchste Stand seit dem Start der Halbjahresstatistik vor zehn Jahren, teilte die Kasse mit. Die DAK sprach von "ungewöhnlich" vielen krankheitsbedingten Ausfällen. Der Krankenstand unter ihren etwa 2,4 Millionen erwerbstätigen Versicherten war demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als er bei 4,4 Prozent gelegen hatte, deutlich erhöht. Rund die Hälfte der Beschäftigten war bis Ende Juni mindestens einmal krankgeschrieben. Eine Quote von 50 Prozent werde üblicherweise erst Ende des Jahres erreicht, erklärte die Kasse in Hamburg.
Wie andere Krankenkassen zuvor berichtete die DAK in diesem Zusammenhang von einer massiven Zunahme von Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten wie etwa Husten und Schnupfen, deren Zahl sich im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres 2022 fast verdoppelte und "maßgeblich" für den Spitzenwert in der Statistik verantwortlich sei. Aber auch Krankschreibungen wegen psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wurden deutlich häufiger registriert. Nach dem Ende der Coronapandemie sei es zu einem Nachholeffekt bei Infekten und Immunisierungen gekommen, erklärte die Kasse zur Begründung.
Pfleger soll Demenzkranke sexuell missbraucht haben - U-Haft
Ein Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung im nordrhein-westfälischen Ennepetal soll über mehrere Jahre hinweg schwer an Demenz erkrankte Frauen sexuell missbraucht haben. Der 51-Jährige sitze seit Mitte Juli in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der Mann schweigt bislang zu den Vorwürfen, er wurde von der Arbeit freigestellt. Seit 2021 sollen neun schwer demente und damit widerstandsunfähige Frauen Opfer sexueller Übergriffe geworden sein. Von den Taten gebe es zum Teil Aufnahmen, die zurzeit weiter ausgewertet würden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Polizei nahm die Ermittlungen nach einem anonymen Hinweis auf. Der Mann soll von einem Arbeitskollegen nachts unbekleidet und über das Bett einer pflegebedürftigen Bewohnerin der Einrichtung gebeugt angetroffen worden sein. Bilddateien, die auf beschlagnahmten Geräten des Mannes gefunden wurden, erhärteten den Verdacht.
Sunak setzt auf Öl und Gas: Tories vergeben neue Lizenzen
Trotz scharfer Kritik von Umweltschützern vergibt die britische Regierung Hunderte Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas in der Nordsee. Premierminister Rishi Sunak kündigte bei einem Besuch in Schottland an, das umstrittene Vorhaben werde Tausende Jobs schaffen. Russland setze Energie als Waffe ein und unterbreche die Versorgung weltweit, sagte Sunak einer Mitteilung zufolge. "Heute ist es wichtiger denn je, dass wir unsere Energiesicherheit stärken und diese Unabhängigkeit nutzen, um britische Haushalte und Unternehmen mit erschwinglicherer, sauberer Energie zu versorgen", sagte Sunak. Kritiker werfen der konservativen Regierung vor, umweltfreundliche Politik schleichend über den Haufen zu werfen. Sunak wolle mit populistischen Schlagzeilen wie der Förderung von Autofahrern und günstiger Energie lediglich Wählerstimmen sichern. In Umfragen liegen die Tories deutlich zurück. Der Premierminister wies Vorwürfe zurück, die Regierung unterlaufe ihre eigenen Ziele, bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf null zu reduzieren.
Männer in Italien wecken Bärin - die jagt sie die Bäume hoch
Neverending Story: Italien und seine Bären. Erneut kommt es zu einem Vorfall im Norden des Landes. Im Trentino ist es zu einer ungewollten Begegnung zwischen einer Bärin und zwei Jägern gekommen. Auf einem Wanderweg in der Nähe der Gemeinde Roncone nordwestlich des Gardasees stießen die zwei jungen Männer am Sonntag auf eine schlafende Bärin mit einem Jungen, die von den beiden geweckt wurden. Die Bärin verfolgte anschließend die Männer - einer der beiden verletzte sich auf der Flucht, wie die Provinz mitteilte. Er sei auf einen Baum geklettert und heruntergestürzt, weil ihn die Bärin mit einer Pranke erwischt habe. Beim Sturz auf einen Stein habe er sich eine Rippenprellung zugezogen. Die Bärin habe von ihm abgelassen und sich entfernt. Die Trentiner Forstbehörde leitete Untersuchungen ein. So wurden etwa DNA-Proben in der Gegend der Begegnung entnommen, um die Identität des Tieres zu klären und zu prüfen, ob es sich um ein als "problematisch" eingestuftes Tier handelt. Weitere Schritte wie etwa die Tötung würde der Provinz zufolge dann geprüft.
Notlösung oder Rettung: Forscher kritisieren Einsatz von Quereinsteigern
Mit Blick auf den zunehmenden Einsatz von Quereinsteigern an deutschen Schulen warnt eine Gruppe von Schulforschern einem Bericht zufolge vor einem Unterlaufen der Qualitätsstandards bei der Lehrerausbildung. "Alternative Qualifikationswege ins Lehramt" seien noch "unzureichend überprüft" und müssten "den Beweis erbringen, dass ihre Absolvent:innen zumindest mittelfristig vergleichbare professionelle Kompetenzen erwerben wie traditionell ausgebildete", heißt es in einer 14-seitigen Stellungnahme der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF), aus der der "Spiegel" zitiert. Angesichts der steigenden Zahl an Quereinsteigern im Lehrberuf könne nicht mehr von Notlösungen die Rede sein, die Praxis habe "Auswirkungen auf das gesamte System der Lehrkräftebildung", heißt es in dem Papier weiter. Die Wissenschaftler warnen darin des Weiteren vor einem "Unterlaufen" etablierter Standards und fordern einen "einheitlichen alternativen Qualifikationsweg unter Einbeziehung der Hochschulen".
Immer mehr Extremwetter: Waldbesitzer fordern mehr Geld vom Bund
Dem deutschen Wald geht es nicht gut. Trockenheit infolge großer Hitze nimmt immer mehr zu. Die Bäume verdorren und können sich immer schlechter gegen Parasiten wehren. Die deutschen Waldbesitzer fordern daher angesichts der Zunahme von extremen Wetterlagen mehr Hilfen von der Bundesregierung. "Unsere Forderung ist, dass mindestens 100 Millionen Euro im nächsten Jahr an Sondermitteln zur Verfügung gestellt werden", sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Waldeigentümer (AGDW), Andreas Bitter, der "Rheinischen Post". Bislang hätten zur Bewältigung von Extremwetterereignissen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 800 Millionen Euro Sondermittel zur Verfügung gestanden, sagte Bitter weiter. Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2024 finde sich dafür "kein Cent mehr". "Das darf nicht sein", sagte der AGDW-Präsident. Die Ampel-Koalition müsse "sich besinnen". Es seien zusätzliche Gelder für Wiederaufforstung und Waldumbau nötig, sagte Bitter der Zeitung. Die Probleme seien angesichts der weiter zunehmenden Schadensflächen noch dringlicher geworden.
Deutsche Post skurril: Ein Baum hat eine eigene Postleitzahl
Was haben vier Wolkenkratzer in Frankfurt/Main, eine Forschungsstation auf der Zugspitze und die "Bräutigamseiche" in Schleswig-Holstein gemeinsam? Ihnen ist jeweils eine fünfstellige Zahl zugeordnet - als eigene Postleitzahl. In Frankfurt handelt es sich um den Messeturm (60308), den Omniturm (60312), den Opernturm (60306) und den Taunusturm (60310), teilte die Stadt kürzlich mit. Der Grund für die gesonderten Postleitzahlen für die Hochhäuser sei die Auslieferungsmenge an Briefen und Paketen für die in den Gebäuden ansässigen Firmen, erklärte ein Sprecher der DHL Group. Die erfordere ein eigenes Sortierkriterium. Das fünfte Gebäude in Deutschland mit einer eigenen Postleitzahl ist demnach das Schneefernerhaus auf der Zugspitze (82475) - eine Umweltforschungsstation. Hier sei die geografische Lage der Grund, hieß es. Mit der Bräutigamseiche im Dodauer Forst in Eutin ist den Angaben zufolge sogar ein einzelner Baum unter einer Postleitzahl erreichbar. Wer an "Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin" schreibt, dessen Brief wird von der Post im Astloch deponiert. Und wer will und Interesse hat, kann kommen und sich Briefe herausnehmen - und beantworten.
Deutschlandticket: Mehr Fahrgäste, keine Zunahme von Kriminalität
Die Einführung des 49-Euro-Tickets und die damit gestiegenen Fahrgastzahlen haben nach Ansicht der Bundespolizei nicht für eine große Zunahme der Kriminalität in Bussen und Bahnen gesorgt. "Die Kriminalitätsrate und die Dinge, für die die Polizei und DB-Sicherheit gerufen werden müssen, sind nicht stark gestiegen", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der "Rheinischen Post". "Wir sind mit der Lage eigentlich sehr zufrieden." Nach drei Monaten könne man eine weitgehend positive Bilanz ziehen. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass das Deutschlandticket vor allem von Berufspendlern und vermehrt älteren Menschen genutzt werde, "die tatsächlich mehr Bahn fahren, um Ausflüge zu machen". Im Juni wurde es nach Angaben des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von gut 9,6 Millionen Fahrgästen genutzt (Stand 20. Juni). Der VDV geht davon aus, dass sich perspektivisch 17 Millionen Menschen ein Deutschlandticket zulegen werden.
Was heute wichtig wird
Liebe Leserinnen und Leser,
die neue Woche startet gemächlich. Viel scheint der heutige Montag nicht zu bringen.
Um 11 Uhr besucht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius die Cybertruppe OrgBer. Zuletzt wurden immer Sorgen wegen möglicher Cyberattacken aus Russland oder China geäußert. Zudem nimmt Cyberkriminalität wie Datenklau oder Erpressung immer mehr zu.
Um 12 Uhr wollen die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Boris Rhein von Hessen nach Nordrhein-Westfalen wandern und dabei mit Menschen sprechen. Dabei haben sie hoffentlich gutes Wetter. Denn das bringt vor allem im Norden heute eher wenig Sommerliches.
Am gestrigen Tag berichteten wir bereits, dass Penny für einen Teil seiner Produkte seit heute "wahre Preise" verlangt. Darin seien nun die Umweltfolgekosten eingepreist. Das soll zunächst bis 5. August so sein. Um 13 Uhr gibt das Unternehmen dazu eine Online-PK.
Die Preisentwicklung spielt auch beim EU-Statistikamt eine Rolle. Die Experten legen heute Zahlen zur Inflationsrate in der Eurozone vor. Die soll zwar sinken - vermutlich auf 5,2 Prozent - bleibt aber noch immer hoch.
Einen Blick haben wir für Sie natürlich weiterhin auf den Frachter vor der niederländischen Küste. Der wird bereits abgeschleppt. Es besteht allerdings weiterhin die Sorge vor einer Umweltkatastrophe.
So, nun sind Sie soweit auf den Tag eingestellt. Ich begleite Sie bis 14 Uhr durch den "Tag". Mein Name ist Alexander Schultze. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Kritik haben, schreiben Sie mir unter dertag@n-tv.de. Auf geht's!
Arbeitgeber-Boss will mehr "Deutschlandtempo" und weniger Streit
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat den Kurs der Ampel-Koalition kritisiert und ein Umsteuern gefordert. Dulger sagte: "Ein Teil der Bundesregierung hat auf Autopilot geschaltet und arbeitet stur den Koalitionsvertrag ab - als hätten sich die Zeiten nicht geändert. Der Koalitionsvertrag braucht dringend ein Update. Wir müssen Deutschland neu aufstellen, wir müssen wettbewerbsfähiger, einfacher, schneller, digitaler und auch wieder hungriger werden." Dulger als Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sagte weiter: "Ich sage aber auch: Ich traue der Ampel noch einiges zu. Warten wir ab, was nach der Sommerpause noch auf den Tisch gelegt wird."
Dulger sagte, bei der Gasknappheit 2022 habe die Ampel vergleichsweise schnell reagiert. "Die Konzertierte Aktion, der enge Dialog mit der Wirtschaft und den Gewerkschaften, der Bau der Flüssiggasterminals - das war lösungsorientiert. Diesen Spirit wünsche ich mir zurück." Von dem neuen "Deutschlandtempo", wie Bundeskanzler Olaf Scholz es genannt habe, sei 2023 nicht mehr viel zu sehen. "Jetzt geht es oft nur um Partikularinteressen. Oder einfacher: Es wird zu viel gestritten."
Wetter zum Wochenstart: Im Norden Schirm, im Süden Sonnencreme
Sommer 2023, wo bist du hin? Der Wochenstart fällt in großen Teilen Deutschlands wettertechnisch buchstäblich ins Wasser. In der Nordhälfte ziehen viele dichte Wolken durch, es regnet ordentlich und windet stark. Vor allem in Küstennähe können auch mal Blitz und Donner mit dabei sein. Ganz im Süden bleibt es dagegen unter leichtem Hochdruckeinfluss trocken und vor allem von Südbaden bis nach Oberbayern setzt sich die Sonne recht gut gegen die Wolken durch. Dort werden mit 23 bis 27 Grad auch sommerliche Temperaturen erreicht, während die Werte im Norden oft unter 20 Grad bleiben. Dabei weht im Süden meist schwacher, teils mäßiger Wind aus Südwest bis West, im Rest mäßiger, teils zeitweise frischer Südwestwind mit starken, vereinzelt stürmischen Böen.
Bisher mehr als 32.500 Rehas nach Covid-Erkrankung in Deutschland
In Deutschland haben einem Bericht zufolge seit Beginn der Corona-Pandemie an Covid-19 erkrankte Menschen in 32.500 Fällen spezielle Rehabilitationen wegen Folgeschäden über die Deutsche Rentenversicherung (DRV) durchlaufen. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine DRV-Sprecherin berichtete, erfolgten 21.000 davon im Jahr 2022. Im Jahr 2021 seien es 10.000 Reha-Maßnahmen gewesen, im Jahr 2020 rund 1500. Das sogenannte Post-Covid-Syndrom könne nicht nur bei schweren Verläufen einer Corona-Infektion auftreten, sondern auch nach leichten bis mittelschweren Erkrankungen, hieß es demnach seitens der DRV.
Das Syndrom umfasse etwa anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, Herzprobleme, Konzentrationsschwäche sowie Luftnot, sagte Brigitte Gross, Direktorin der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem RND. Auch Depressionen und Ängste seien nicht selten.
Immer mehr Apotheken nehmen E-Rezept an
Die Einführung des E-Rezepts kommt allmählich in die Gänge. Mehr als 80 Prozent der Apotheken in Deutschland seien mittlerweile in der Lage, hierbei elektronische Gesundheitskarten einzulesen und dann Medikamente auszuhändigen, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) mit. Bis Ende August sollen es 100 Prozent sein. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte eine Abda-Sprecherin. Die Nutzung der Krankenkassen-Karten ist Rückenwind für das Vorhaben, weil E-Rezepte dadurch einfach einzulösen sind. Bisher geht das nur über eine App, deren Freischaltung kompliziert ist, und über ausgedruckte Codes. Das elektronische Rezept soll der Zettelwirtschaft mit bisher rund 500 Millionen rosa Verschreibungen pro Jahr ein Ende bereiten. Das Mammutvorhaben hat mehrere Rückschläge hinter sich, ursprünglich sollte es schon ab Anfang 2022 im großen Stil genutzt werden. Doch die Einführung kam nur im Schneckentempo voran, Ärzte befürchteten Probleme im Alltag.
Zoff mit Tesla ums Trinkwasser in Grünheide geht weiter
Der geplante Ausbau der Fabrik des Autoherstellers Tesla in Grünheide hat nach Ansicht des regionalen Wasserverbands deutliche Konsequenzen für das Grundwasser. Wenn rund eine Million Quadratmeter versiegelt und rund 963.000 Quadratmeter überbaut würden, habe das Auswirkungen auf die Bildung von neuem Grundwasser, heißt es in einer Stellungnahme des Wasserverbands Strausberg-Erkner zum Ausbau. Außerdem sei abermals eine Absenkung des Grundwassers mit einer Entnahme von rund 61.000 Kubikmetern erforderlich. Das Vorhaben werde direkten Einfluss auf die öffentliche Trinkwasserversorgung haben. "Dieser Tatsache ist in den Planungen Rechnungen zu tragen."
Der US-Elektroautobauer teilt die Bedenken nicht. "Jegliche auf der genannten Fläche anfallenden Niederschläge werden am Standort versickert und tragen zur Grundwasserneubildung bei", entgegnete Tesla nach Angaben aus den Unterlagen zum Antrag auf umweltrechtliche Genehmigung für den Ausbau. Die mit Nadelwald bedeckte Fläche vor der Errichtung der Fabrik habe allenfalls eine geringe Neubildung von Grundwasser erlaubt. Mit der Ansiedlung der Fabrik werde das gesamte auf den versiegelten Flächen niedergehende Regenwasser versickert.