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"Habe mehrfach Nein gesagt" Alina Levshin schildert sexuellen Übergriff

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Den Namen des Täters will sie lieber nicht nennen: Alina Levshin.

Den Namen des Täters will sie lieber nicht nennen: Alina Levshin.

(Foto: IMAGO/APress)

Für ihre Rollen in der Serie "Im Angesicht des Verbrechens" und dem Film "Kriegerin" wurde sie gefeiert. Auch aus dem "Tatort" ist Alina Levshin bekannt. Nun geht sie mit einer erschütternden Offenbarung an die Öffentlichkeit. Sie sei sexuell misshandelt worden. Der Täter sei eine "Person aus der Branche".

Schauspielerin Alina Levshin hat öffentlich gemacht, in der Filmbranche sexuelle Gewalt erlebt zu haben. "Ich weiß noch, wie ich mehrfach Nein gesagt habe. Und ich weiß auch noch, wie es immer wieder ignoriert wurde. Ich wurde einfach nicht gehört", sagt die 39-jährige Berlinerin in einem Gespräch mit dem Magazin "Bunte". Als Künstlerin stehe sie in der Verantwortung, "über solche Themen zu sprechen".

Schon 2012 erhielt Levshin den Deutschen Fernsehpreis.

Schon 2012 erhielt Levshin den Deutschen Fernsehpreis.

(Foto: picture alliance / dpa)

Täter sei eine "Person aus der Branche", deren Namen sie aber nicht nennen wolle, erklärt die Schauspielerin überdies im Interview mit der "Bild"-Zeitung. "Wissen Sie, was ich glaube? Wenn ich das mache, würde es nicht viel nützen. Dieser Mensch würde trotzdem weiter seine Jobs bekommen, denn er ist sehr, sehr sympathisch."

Sie befürchte, dass andere ihre Angaben anzweifeln würden, führt Levshin aus. Sie sei körperlich sexuell misshandelt worden und habe "dieses traumatische Erlebnis über einen längeren Zeitraum verdrängt", vermutlich aus Selbstschutz.

Kurzfilm soll Debatte anstoßen

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Levshin plant nun einen Kurzfilm namens "You Never Know" zum Thema sexuelle Gewalt und sammelt dafür Gelder. Dabei gehe es nicht um sie. Das Ziel sei vielmehr, eine neue Debatte anzustoßen: "Ich möchte, dass sich die Menschen viel mehr hinterfragen, ich möchte inspirieren und anderen Betroffenen Mut machen, sich zu wehren, klar Grenzen zu setzen, den Mund aufzumachen. Man muss sich Hilfe holen, den Dialog suchen. Allein auf sich gestellt, kommt man in so einer Situation nicht weiter, sondern wird depressiv. Und das darf nicht sein."

Alina Levshin wurde 2010 für ihre Rolle als Zwangsprostituierte in der Serie "Im Angesicht des Verbrechens" mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Spielfilm "Kriegerin" (2011) mimte die Schauspielerin ein Neonazi-Mädchen. Zeitweise spielte sie auch im Erfurter "Tatort" mit. Demnächst ist sie im Ersten im Politthriller "Am Abgrund" zu sehen.

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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