"Ich habe mich gewehrt" Camilla erlebte als Jugendliche sexuellen Übergriff
In einem neu erschienenen Buch wird ein sexueller Übergriff auf Camilla geschildert. Die heutige britische Königin bestätigt nun, dass sie vor Jahrzehnten in einem Zug angegriffen wurde. In einem Interview erinnert sie sich an den Vorfall und ihre Emotionen damals zurück.
Königin Camilla, die Gemahlin des britischen Königs Charles III., hat in einer Diskussionsrunde über Gewalt gegen Frauen erstmals über einen Übergriff gesprochen, den sie als Jugendliche erlebt hat. In dem Gespräch für BBC Radio 4 erinnert sich die heutige Königin daran, wie sie damals reagiert hat - und wie wütend sie war. "Als ich eine Teenagerin war, wurde ich in einem Zug angegriffen", erzählt Camilla und schildert weiter: "Ich habe in meinem Buch gelesen, und dann hat mich dieser Junge, dieser Mann, angegriffen, und ich habe mich gewehrt."
Am Bahnsteig habe ihre Mutter auf sie gewartet. "Warum stehen deine Haare ab und warum fehlt da ein Knopf an deinem Mantel?", habe jene gefragt. "Ich war angegriffen worden", erzählt Königin Camilla weiter. Lange habe sie nicht mehr an den Vorfall gedacht, heute könne sie sich aber erinnern, dass sie damals "so wütend" und "aufgebracht" war.
Bereits vor wenigen Wochen war in einem neuen Buch über die britische Monarchie von einem mutmaßlichen Übergriff auf Camilla berichtet worden. Sie selbst spricht erstmals über den Vorfall. In "Power and the Palace" von Valentine Low heißt es, dass sie zum Zeitpunkt des Übergriffs gerade einmal 16 oder 17 Jahre alt war und sich gerade in einem Zug in Richtung Paddington Station befand. Der Mann habe sie berührt, sie habe daraufhin ihren Schuh ausgezogen und ihm mit dem Absatz zwischen die Beine geschlagen. Nach dem Ausstieg habe sie den Mann gemeldet und dieser sei verhaftet worden.
Der Palast hatte keinen Kommentar zu der Angelegenheit abgegeben, nachdem der Vorfall erstmals bekannt wurde. Auf Details ging Camilla, die sich seit langem gegen häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch einsetzt, auch während des jetzigen Gesprächs nicht ein. Die Geschichte und der Mut des BBC-Kommentators John Hunt und seiner Tochter Amy, die ebenso zugegen waren, habe sie jedoch dazu gebracht, über das Erlebte zu sprechen. Im Jahr 2024 waren Hunts Ehefrau Carol, sowie die beiden Töchter Hannah und Louise, von Carols ehemaligem Partner ermordet worden.