"Er ist schrecklich" Darsteller lästert über "Joker 2"
12.11.2024, 10:06 Uhr Artikel anhören
Eine Romanze, die einfach nicht zündet: Joaquin Phoenix und Lady Gaga in "Joker: Folie à Deux".
(Foto: picture alliance / COLLECTION CHRISTOPHEL)
Wurde der erste "Joker"-Streifen mit Joaquin Phoenix noch euphorisch gefeiert, entwickelt sich die Fortsetzung "Folie à Deux" zum gigantischen Flop. Mit Tim Dillon geht nun sogar ein Schauspieler auf Distanz, der in dem Film selbst zu sehen ist. Seine Worte haben es in sich.
Schauspieler und Comedian Tim Dillon hat in der Joker-Fortsetzung "Folie à Deux" einen kurzen Auftritt als Wärter - was womöglich auch der einzige Grund für ihn ist, sich den Film überhaupt mal anzusehen. Seine Meinung zu der Fortsetzung des Oscar-prämierten Films von 2019 könnte schlechter kaum sein.
Im Podcast "The Joe Rogan Experience" bezeichnete der Schauspieler den Streifen nun als "schrecklich" und "den schlechtesten Film, der je gemacht wurde." Der Film von Regisseur Todd Phillips habe keine Handlung, lästerte Dillon weiter und erklärte, schon während der Dreharbeiten sei klar gewesen, dass der Streifen ein Flop werden würde.
Dillon erinnert sich in dem Podcast an ein Gespräch während des Drehs mit seinen Kollegen. "Wir saßen da, ich und diese anderen Jungs, die alle in diese Sicherheitsoutfits gekleidet waren, weil wir im Arkham Asylum arbeiten", so der Schauspieler. "Was zum Teufel ist das?", sei ihm herausgerutscht, während seine Mitstreiter geunkt hätten: "Das wird ein Flop, Mann." Er habe schließlich erklärt: "Das ist das Schlimmste, was ich je gesehen habe."
Zumindest Quentin Tarantino ist begeistert
Eine Erklärung für die Neuausrichtung des Films, der diesmal als Musical inszeniert ist und neben Joaquin Phoenix in der Hauptrolle auch Lady Gaga zeigt, hat Dillon auch parat. "Ich glaube, nach dem ersten Joker wurde viel darüber geredet: 'Oh, der wurde von Incels geliebt.' Er wurde von der falschen Sorte von Menschen geliebt. Der Film sendet die falsche Botschaft. Männliche Wut!" Deshalb habe man diesmal eine andere Herangehensweise gewählt. "Und jetzt haben sie Joaquin Phoenix und Lady Gaga, die so viel stepptanzen, bis es wahnsinnig wird." Für Dillon ist der Film damit offenbar in die falsche Richtung gegangen: "Man kann ihn nicht einmal hate-watchen. So schrecklich ist er.'"
"Joker 2" gilt bereits als enormer kommerzieller Flop. Er soll 200 Millionen Dollar gekostet haben, wobei die Kosten zur Bewerbung des Films noch nicht einmal eingerechnet sind. Diese Summe hat der Streifen, der seit Anfang Oktober in den Kinos läuft, US-Medienberichten zufolge weltweit gerade mal wieder eingespielt. Der Vorgänger von 2019, für den Joaquin Phoenix den Oscar als "Bester Hauptdarsteller" bekam, spülte hingegen weltweit mehr als eine Milliarde Dollar in die Kassen, bei einem angeblichen Budget von 55 Millionen Dollar.
Auch wenn der Film an den Kinokassen hinter den Erwartungen zurückblieb, gibt es noch andere Meinungen. So zeigte sich zum Beispiel Kultregisseur Quentin Tarantino begeistert. Er hätte sich "wirklich darin verloren", schwärmte er in einem Podcast. Der Film sei die Version von "Natural Born Killers", die er sich "erträumt hätte". Sein Drehbuch für den 1994 erschienenen Film war damals radikal umgeschrieben worden.
Quelle: ntv.de, vpr/spot