Frankreich ehrt seine verstorbenen Ikonen mit bewegenden und zugleich pompösen Abschieden. Die Trauerfeiern für den Schauspieler Belmondo und Sänger Hallyday glichen in Teilen Prozessionen. Schauspiel-Legende Delon wünschte dies nicht. Er soll deswegen in kleinem Kreis geigesetzt werden.

Frankreichs Filmlegende Alain Delon soll auf seinem Anwesen La Brûlerie im zentralfranzösischen Douchy beerdigt werden, so wie er es sich wünschte. Das Begräbnis soll in kleinem Kreis Mitte dieser Woche stattfinden, berichtete der Fernsehsender BFMTV. Die Beisetzung werde in der zu diesem Zweck erbauten Kapelle erfolgen, neben seinen dort bestatteten zahlreichen Hunden. Delon war am Sonntag im Alter von 88 Jahren gestorben.

Wie der Sender weiter erfuhr, soll zu einem späteren Zeitpunkt eine Zeremonie in Betracht gezogen werden, die es der Öffentlichkeit ermöglichen soll, ihm eine letzte Ehre zu erweisen. Der Schauspieler hatte mehrfach deutlich gemacht, dass er keine nationale Hommage wolle, wie Jean-Paul Belmondo oder Johnny Hallyday.

Für den Schauspieler Belmondo hatte es 2021 einen Staatsakt im Hof des Invalidendoms in Paris gegeben, Präsident Emmanuel Macron hatte eine bewegende Trauerrede gehalten. Der Sarg war mit der französischen Flagge dekoriert, es wurde die Nationalhymne gespielt. An der Trauerfeier für den Rocksänger Hallyday 2017 nahmen gar Hunderttausende teil. Der Sarg war über die Pariser Prachtstraße Champs-Élysées gefahren worden. Auch hatte Macron eine Rede gehalten.

Wie die Regionalzeitung "La République du Centre" berichtete, hat die Präfektur aus Sicherheitsgründen eine vorübergehende Flugverbotszone über dem riesigen Anwesen Delons in der Region Centre-Val de Loire in geringer Höhe verordnet. Dorthin pilgern seit dem Tod der Filmlegende zahlreiche Menschen, um vor dem Eingangstor Blumen abzulegen. Das Flugverbot soll bis Mittwochabend gelten.