Viele würden sich nach ihrem Beruf zweifelsohne die Finger lecken. Schließlich ist Evangeline Lilly ein erfolgreicher Hollywood-Star. In ihrer Vita hat sie etwa Filme wie "Der Hobbit" und "Avengers: Endgame". Dennoch verkündet sie nun das Ende ihrer Schauspielkarriere.

Evangeline Lilly hat beschlossen, der Traumfabrik nach etwa 20 Jahren Lebewohl zu sagen. Die Schauspielerin teilte dies via Instagram ihren rund zweieinhalb Millionen Followerinnen und Followern mit. Sie treffe die Entscheidung nicht etwa mit Wehmut, sondern mit "Freude und Zufriedenheit", erklärte sie. Dabei ist Lilly gerade mal 44 Jahre jung. Zudem war sie Teil von zwei der größten Franchises der jüngeren Kinogeschichte: Marvel und "Der Hobbit".

Für den außergewöhnlichen Schritt hat Lilly offenbar spirituelle Gründe: "Sich von der scheinbar offensichtlichen Wahl (Reichtum und Ruhm) zu lösen, kann sich manchmal beängstigend anfühlen, aber wenn man sich seinem Dharma anpasst, wird die Angst durch Erfüllung ersetzt", erklärt sie. Der Begriff Dharma stammt aus diversen asiatischen Religionen und kann als persönlicher Wertekodex verstanden werden.

Mit einem alten Video, das sie zusammen mit ihrem Text veröffentlichte, machte Lilly deutlich, dass sie den Schauspiel-Ruhestand sogar gerne noch früher angetreten hätte. In dem Clip von 2006, der an einem Strand aufgenommen wurde, wird sie gefragt, wo sie sich in zehn Jahren sehe. Lillys Antwort: "Ich habe Angst davor, das mit dem Rest der Schauspielwelt zu teilen. Aber im besten Fall wäre ich in zehn Jahren eine pensionierte Schauspielerin."

Zum Zeitpunkt der Aufnahme war Evangeline Lillys Stern in Hollywood gerade erst aufgegangen. Nur zwei Jahre zuvor hatte sie ihren Durchbruch dank der Mystery-Serie "Lost" gefeiert. In dem Format wirkte sie von Anfang an bis zum Finale 2010 mit.

Hätte sie sich ihren damaligen Wunsch erfüllt, wäre schon nach dem ersten "Ant-Man"-Teil aus dem Jahr 2015 für sie in Hollywood Schluss gewesen. Die beiden Fortsetzungen "Ant-Man and the Wasp" (2018) und "Ant-Man and the Wasp: Quantumania" (2023) wären dann ohne sie abgedreht worden. Auch "Avengers: Endgame" hätte sie verpasst - nach "Avatar" immerhin der kommerziell zweiterfolgreichste Film der Kinogeschichte.

Bis auf Weiteres wolle sie sich nun auf ihre Familie und humanitäre Arbeit konzentrieren, so Lilly. Ein Hintertürchen lässt sie sich dann aber doch noch offen. Am Ende ihres Postings heißt es: "Vielleicht kehre ich eines Tages nach Hollywood zurück, aber im Moment gehöre ich hierher. Eine neue Jahreszeit ist da und ich bin bereit ... und glücklich."