Im Gefängnis sitzt Harvey Weinstein bereits seit über zwei Jahren. Dennoch sollen noch weitere Missbrauchsvorwürfe gegen ihn juristisch aufgearbeitet werden. So wie nun in Los Angeles, wo fünf Frauen Hollywoods einstigen Erfolgsproduzenten schwer beschuldigen.

Nach seiner Verurteilung in New York steht der ehemalige US-Filmmogul Harvey Weinstein erneut vor Gericht. Bei dem Prozessbeginn in Los Angeles sollen ab Montagabend zunächst die zwölf Geschworenen ausgewählt werden.

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Der 70-Jährige ist in elf Punkten angeklagt, darunter Vergewaltigung und andere sexuelle Übergriffe. Es geht um die Vorwürfe von fünf Frauen in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Ihre Namen werden als "Jane Doe #1 - #5" umschrieben und anonymisiert.

Die meisten Vorfälle sollen in Hotels in Beverly Hills stattgefunden haben. Wie schon zuvor hat Weinstein auch in diesem Fall jede Schuld zurückgewiesen. Sexuelle Handlungen hätten immer einvernehmlich stattgefunden, erklärt er.

23 Jahre Haft

Weinstein war im März 2020 in New York unter anderem wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte.

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In dem aufsehenerregenden Fall, der die #MeToo-Bewegung seit dem Jahr 2017 maßgeblich mit ausgelöst hatte, hatte die Jury den Zeugenaussagen mehrerer Frauen entgegen Weinsteins Unschuldsbeteuerungen und trotz des Mangels an materiellen Beweisen geglaubt. Im Zuge von #MeToo hatten mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen.

Offenes Geheimnis

Derzeit sitzt Weinstein in einem Gefängnis in Los Angeles ein. Auch die britische Staatsanwaltschaft hat im Juni eine Anklage gegen ihn zugelassen.

Harvey Weinstein produzierte mit seinen Firmen Miramax und The Weinstein Company einige der erfolgreichsten Hollywood-Streifen seit den 90er-Jahren. Zu den Filmen, die unter seiner Ägide entstanden, zählen etwa "Pulp Fiction" (1994), "Der englische Patient" (1996), "Good Will Hunting" (1997) oder "Gangs of New York" (2002).

Weinsteins Fehlverhalten soll in Hollywood ein offenes Geheimnis gewesen sein. Dennoch schwiegen viele seiner Wegbegleiter über Jahrzehnte dazu. Erst als 2017 die ersten Schauspielerinnen wagten, seine Vergehen öffentlich zu machen, gingen Stars wie Regisseur Quentin Tarantino oder Schauspieler George Clooney zu ihm auf Distanz.