So tickt Regina Halmich Hat "Killerplauze" Stefan Raab echt eine Chance?
04.04.2024, 10:46 Uhr Artikel anhören
So jung kommen sie zwar nicht noch einmal zusammen - aber sie treffen sich wieder im Ring: Stefan Raab und Regina Halmich.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Zwei Mal hat Regina Halmich Stefan Raab bereits vermöbelt. Dennoch steigt der Entertainer nun noch einmal gegen die Ex-Boxweltmeisterin in den Ring. Dabei dürfte die 47-Jährige durchaus noch den Kinnhaken beherrschen, auch wenn sie sich nach ihrem Karriereende zunehmend mit anderen Dingen beschäftigte.
Stefan Raab will es noch einmal wissen: Nachdem er bereits in den Jahren 2001 und 2007 erfolglos gegen die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich angetreten war und sich dabei sogar einmal das Nasenbein brechen ließ, fordert der 57-Jährige die Sportlerin jetzt noch einmal heraus. Diesmal soll es der "Final Fight" werden, ausgerichtet am 14. September 2024 vor 15.000 Zuschauern in der Arena des Düsseldorfer PSD Domes. Doch wer ist die Frau, von deren Kinnhaken Stefan Raab offensichtlich nicht genug kriegen kann?
In den ersten Jahren ihrer sportlichen Laufbahn, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, legte die gebürtige Karlsruherin ab 1994 eine rasante Karriere als Profiboxerin hin. Nachdem sie es zuvor als Amateurboxerin drei Mal zur deutschen Meisterin und einmal zur Europameisterin gebracht hatte, setzte sie diese Erfolgsserie hauptberuflich nahtlos fort.
1994 erkämpfte sich Halmich zunächst den Titel der Profi-Europameisterin im Super-Fliegengewicht und wurde schon im Jahr darauf zum ersten Mal Weltmeisterin der "Women International Boxing Federation" im Junior-Fliegengewicht. Von 1995 bis zum Ende ihrer aktiven Kampfsportlaufbahn im Jahr 2007 sollte sie ungeschlagene Weltmeisterin der WIBF bleiben.
Karriereende 2007
Trotz dieser glänzenden Erfolge blieb das deutsche Ausnahme-Boxtalent bis 2001 weiten Teilen der Öffentlichkeit völlig unbekannt, wie Halmich später unter anderem in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) beklagte. Die Aufmerksamkeit lag fast ausschließlich auf den Boxschlachten ihrer männlichen Kollegen.
Der große Durchbruch als prominente Medienfigur gelang der seinerzeit noch amtierenden Boxweltmeisterin schließlich 2001 durch einen spektakulären Showkampf gegen Stefan Raab, zu dem dieser sie in seiner Sendung "TV total" aufgefordert hatte. Raabs siegesbewussten Prahlereien zum Trotz beförderte Halmich den Entertainer in diesem ersten Kampf fachgerecht auf die Bretter und brach ihm, wie sich später herausstellen sollte, dabei sogar das Nasenbein.
2007 folgte eine mit "Rückkehr der Killerplauze" betitelte Revanche, die Halmich nach sechs Runden erneut für sich entscheiden konnte. Nur wenige Monate nach diesem knallharten Duell beendete die Boxweltmeisterin am 30. November 2007 in einem großen Abschiedskampf endgültig ihre sportliche Laufbahn.
Moderationen und "Playboy"
Ihre abseits des Profisports gewonnene Prominenz diente Halmich als Grundlage für ihre anschließende Medienkarriere, etwa als Co-Moderatorin bei TV-Übertragungen von Boxkämpfen - mitunter an der Seite von Stefan Raab. 2010 und 2011 trat sie zudem als Moderatorin der Abnehm-TV-Show "The Biggest Loser" in Erscheinung. Weitere Aufmerksamkeit wurde Halmich zuteil, als sie 2003 und 2015 für den "Playboy" die Hüllen fallen ließ.
Wie die "Bild"-Zeitung 2019 berichtete, verdiente sich die Ex-Weltmeisterin zwischendurch auch als Fitness-Trainerin auf Kreuzfahrtschiffen ihre Brötchen. Trotz abgeschlossener Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte kehrte Halmich nicht in diesen Beruf zurück. Über ihre Website bietet sie unter dem Titel "Box dich fit" effektive Ganzkörper-Fitnesstrainings an, die auf DVDs vertrieben werden. Zudem hat sie in den vergangenen Jahren einige Bücher verfasst, darunter eine Autobiografie und einen Fitness-Ratgeber mit dem Titel "Die Kraft ist weiblich".
Dass sie nicht nur eine harte Faust, sondern auch ein großes Herz besitzt, stellt Regina Halmich unter anderem seit 2014 als Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerks unter Beweis. Zudem engagierte sie sich für den Verein "Weißer Ring", der sich für die Unterstützung von Kriminalitätsopfern einsetzt, das Kinderhilfswerk "Terre des hommes" und die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten".
2022 wurden der ehemaligen Weltklasseboxerin nochmals zwei große sportliche Erfolge zuteil. Nach ihrer Aufnahme in die "Hall of Fame des deutschen Sports" hielt sie wenig später auch Einzug in die "International Boxing Hall of Fame".
Quelle: ntv.de, vpr/spot