Fieser Rosenkrieg vor Gericht Heard hatte "Todesangst" vor Johnny Depp
20.07.2020, 16:20 Uhr
Journalisten belagern Johnny Depp: Das Medieninteresse an dem Prozess ist riesig.
(Foto: imago images/Vedat Xhymshiti)
Im Rosenkrieg zwischen Johnny Depp und Amber Heard entlasten alle bisherigen Zeugen den 57-jährigen Hollywoodstar. Doch seine Ex-Frau bleibt bei ihrer Version: Vor Gericht sagt sie aus, Depp habe sie angeschrien, getreten und gewürgt.
Die US-Schauspielerin Amber Heard hat im Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp ausgesagt, Todesangst vor ihrem Ex-Ehemann gehabt zu haben. "Er hat mir viele Male explizit damit gedroht, mich zu töten, vor allem später in unserer Beziehung", schrieb Heard in einer Stellungnahme in London. Das Spektrum habe von Anschreien über Treten bis Würgen gereicht.
Beide Schauspieler waren persönlich im Gericht. Heard ("Aquaman") warf Depp ("Fluch der Karibik") auch vor, "sehr gut im Manipulieren von Leuten" zu sein. Für sein Fehlverhalten habe er ein "Monster" verantwortlich gemacht.
Depp gehört zu den bestbezahlten Darstellern in Hollywood. Der 57-Jährige klagt in London gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung "The Sun" wegen Verleumdung. Das Klatschblatt hatte in einem Artikel behauptet, der Hollywoodstar habe Heard körperlich misshandelt.
Zeugen entlasten Depp
Depp und Heard hatten sich bei den Dreharbeiten zum Film "The Rum Diary" kennengelernt und 2015 geheiratet. Nach nur 15 Monaten Ehe trennte sich die Schauspielerin von dem 57-Jährigen, seitdem tobt ein Rosenkrieg. Vor Gericht hatte Depp seiner Ex-Frau vorgeworfen, in der Beziehung die Gewalttätige gewesen zu sein. So habe sie zum Beispiel im Streit eine Flasche auf ihn geworfen und damit einen Teil seines Fingers abgetrennt. Thema ist auch sein Alkohol- und Drogenkonsum. Sie soll Depp zudem einen Haufen Kot im Bett hinterlassen haben.
Die bisherigen Zeugen in dem Prozess haben Depp mit ihren Aussagen entlastet. Stattdessen wurden wiederholt Vorwürfe gegen Heard erhoben: So warf die frühere persönliche Assistentin der Schauspielerin vor, Heard habe eine von ihr durchlittene Vergewaltigung als ihre eigene ausgegeben. Ein langjähriger Freund von Depp sagte aus, Heard habe Fotos gefälscht, um Verletzungen vorzutäuschen und Depp bei "der Scheidung erpressen" zu können. Die beiden früheren Partnerinnen von Depp, die US-Schauspielerin Winona Ryder und die französische Sängerin Vanessa Paradis, sagten aus, den Hollywoodschauspieler nie gewalttätig erlebt zu haben.
Der Hollywoodstar hat auch in den USA wegen der Gewaltvorwürfe eine Verleumdungsklage eingereicht. Dort klagt er aber direkt gegen seine Ex-Frau, nachdem sie in der "Washington Post" über ihre Gewalterfahrungen berichtet hatte - aber ohne Depp beim Namen zu nennen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa