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Gericht prüft Immunität erneut Juan Carlos erzielt juristischen Teilerfolg

Ex-König Juan Carlos wird von seiner früheren Geliebten verklagt.

Ex-König Juan Carlos wird von seiner früheren Geliebten verklagt.

(Foto: Raúl Terrel/EUROPA PRESS/dpa)

Seit seiner Abdankung im Jahr 2014 wird Ex-König Juan Carlos von etlichen Skandalen begleitet. In London muss sich der Spanier etwa gegen Belästigungsvorwürfe seiner ehemaligen Geliebten wehren. In dem Rechtsstreit gelingt ihm nun ein entscheidender Coup.

Der spanische Altkönig Juan Carlos hat im Zusammenhang mit einer Belästigungsklage seiner früheren Geliebten Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn einen überraschenden Teilerfolg vor Gericht erzielt. Zwei Richter ließen die Berufung des 84-Jährigen gegen die Entscheidung eines Londoner Gerichts zu, wonach er keine Immunität mehr genieße.

Der Londoner High Court hatte im März die Forderung des Ex-Monarchen auf Einstellung des Verfahrens zurückgewiesen. Juan Carlos sei "kein 'Souverän' oder 'Staatschef' mehr" und genieße daher keine Immunität, entschied das Gericht. Zwei Richter des Berufungsgerichts ermöglichten es Juan Carlos nun aber, diese Entscheidung anzufechten.

"Verdeckte und offene Überwachungsmaßnahmen"

Die deutsch-dänische Geschäftsfrau Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, die von 2004 bis 2009 ein Verhältnis mit dem damaligen König hatte, hat ihn wegen Belästigung auf Schadenersatz verklagt. Sie wirft dem 84-Jährigen unter anderem massive "verdeckte und offene Überwachungsmaßnahmen" nach dem Ende ihrer Beziehung vor. So seien sie und ihre Verwandten in seinem Auftrag überwacht und bedroht worden. Juan Carlos weist die Anschuldigungen zurück.

Der Ex-König, der einst für seinen Einsatz beim Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie hohes Ansehen genoss, ist nicht zuletzt seit seiner Abdankung im Jahr 2014 von zahlreichen Skandalen eingeholt worden. Unter anderem ging es dabei um eine Elefantenjagd in Botsuana, Vaterschaftsklagen, fragwürdige Geldgeschenke in Millionenhöhe aus Saudi-Arabien sowie Vorwürfe der Geldwäsche und des Betrugs.

Im Zuge von Ermittlungen wegen mutmaßlicher Korruption und Steuerhinterziehung verließ Juan Carlos sein Heimatland im August 2020 und ging ins Exil nach Abu Dhabi. Drei Ermittlungsverfahren der spanischen Justiz gegen den früheren Monarchen wurden im März eingestellt.

Quelle: ntv.de, lpe/AFP

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