Prozess gegen Hollywoodstar Kevin Spacey wartet auf Jury-Entscheidung
25.07.2023, 19:37 Uhr Artikel anhören
Über seine Schuld oder Unschuld entscheidet nun eine Jury: Kevin Spacey.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Für Schauspieler Kevin Spacey bricht eine bange Wartezeit an. Im Londoner Prozess wegen mehrerer Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen ihn ist alles gesagt. Nun berät die Jury über die Urteilsfindung.
Im Prozess gegen Kevin Spacey in London naht eine Entscheidung. Die Geschworenen zogen sich im Laufe des Tages zurück, um über die neun Anklagepunkte zu beraten. Am Montag konnte die Jury sich noch nicht auf ein Urteil einigen. Die Entscheidung wurde vertagt. Auch am heutigen Dienstag kam es zu keinem Ergebnis. Morgen Vormittag sollen die Juryberatungen fortgesetzt werden.
Der Prozess gegen Kevin Spacey war vor gut einem Monat gestartet. Vier Männer werfen dem Schauspieler sexuelle Belästigung vor. Die Fälle sollen sich zwischen 2001 und 2013 in London und in Gloucestershire zugetragen haben. Der US-Amerikaner war von 2004 bis 2012 künstlerischer Leiter im Old Vic Theatre in London und lebte zeitweilig in der Metropole.
Drei der mutmaßlichen Opfer sprachen vor Gericht von ungewollten sexualisierten Berührungen durch den Star. Er soll ihnen zwischen die Beine gegriffen haben - "wie eine Kobra" habe er zugriffen, sagte einer der Männer aus.
Von Spacey unter Drogen gesetzt?
In Bezug auf ein mutmaßliches Opfer sprach Kevin Spacey vor Gericht von einer "irgendwie intimen" Freundschaft und von "romantischen" Berührungen. In einem anderen Fall räumte der Darsteller einen "ungeschickten Annäherungsversuch" ein. Er habe aber aufgehört, als der Mann darum gebeten habe. Das hatte der Zeuge auch so ausgesagt. Den Vorwurf des dritten Anklägers wies Spacey als "Wahnsinn" zurück.
Der vierte verhandelte Fall geht über ungebetene Berührungen hinaus. Der Kläger wirft dem Schauspieler vor, ihn unter Drogen gesetzt zu haben. Als er in Spaceys Wohnung aufgewacht sei, habe er gemerkt, dass dieser sexuelle Handlungen an ihm vorgenommen habe. Spacey bezeichnete den "intimen Moment" jedoch als konsensuell. In allen vier Fällen hält er sich selbst für nicht-schuldig.
Quelle: ntv.de, vpr/spot