Model macht Witze über Massaker "Playboy" feuert Mia Khalifa nach Israel-Posts
10.10.2023, 13:31 Uhr Artikel anhören
Will die Kritik an ihren Äußerungen offenbar nicht verstehen: Mia Khalifa.
(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)
Anhänger der Terrormiliz Hamas töten Hunderte israelische Zivilisten, vergewaltigen und verschleppen viele weitere. Trotz ihres brutalen Vorgehens werden sie von Pornostar Mia Khalifa im Netz gefeiert. Der "Playboy" nimmt das zum Anlass, die 30-Jährige sofort zu feuern.
Während der Großteil der Menschheit mit Entsetzen auf die Ereignisse in Israel blickt, wo Mitglieder der Hamas bislang mehr als 900 Zivilisten töteten und viele weitere verschleppten, haben zur selben Zeit andere durch mehr oder weniger unbedachte Posts bereits ihre Jobs verloren.
Zunächst distanzierten sich der Bayerische Rundfunk und Arte von ihrem freien Journalisten Malcom Ohanwe, der die brutalen Taten der Terroristen relativierte. Dann lud Klaas Heufer-Umlauf Rapperin Nura nach einem Pro-Palästina-Post für seine heutige Ausgabe von "Late Night Berlin" wieder aus. Nun hat sich der "Playboy" von einem seiner Models getrennt.
Pornostar und Autorin Mia Khalifa hatte zuvor in mehreren Posts in den sozialen Medien die Terroranschläge der Hamas unterstützt und zudem Witze über die Ereignisse vor Ort gemacht. So scherzte sie in einem Tweet über ein "zionistisches Apartheidsregime, das von Guerillakämpfern in gefälschten Gucci-Hemden gestürzt wird".
"Ekelhafte und verwerfliche Kommentare"
Man habe sich entschieden, die Beziehungen zu Mia Khalifa zu beenden und ihren "Playboy"-Kanal zu löschen, hieß es daraufhin in einer Nachricht an die Abonnenten des "Playboy" und dessen eigener "Centerfold"-Plattform, auf der Khalifa und die anderen Models mit Fans interagieren und exklusive Inhalte verkaufen können.
Khalifa habe "ekelhafte und verwerfliche Kommentare abgegeben, in denen sie die Angriffe der Hamas auf Israel und die Ermordung unschuldiger Männer, Frauen und Kinder feierte", heißt es dort laut der britischen "Daily Mail" weiter. Und: "Bei 'Playboy' fördern wir die freie Meinungsäußerung und konstruktive politische Debatten, aber wir haben eine Null-Toleranz-Politik für Hassreden. Wir erwarten von Mia, dass sie versteht, dass ihre Worte und Handlungen Konsequenzen haben."
Die 30-jährige Amerikanerin mit libanesischen Wurzeln schrieb auf X (ehemals Twitter) unter anderem: "Kann bitte jemand den Freiheitskämpfern in Palästina sagen, dass sie ihre Handys umdrehen und horizontal filmen sollen." Diese Forderung verteidigt sie im Nachgang so: "Ich möchte nur sicherstellen, dass es 4k-Filmmaterial von meinem Volk gibt, das die Mauern des Freiluftgefängnisses niederreißt, in das sie aus ihren Häusern gezwungen wurden, damit wir gute Optionen für die Geschichtsbücher haben, die darüber schreiben, wie sie sich von der Apartheid befreit haben." Außerdem teilte sie ein Foto der Terroristen auf einem Pick-up und nannte es ein "Renaissance-Gemälde".
USA als "terroristischen Staat" bezeichnet
Khalifa bemüht sich nur bedingt um Schadensbegrenzung. "Ich möchte nur klarstellen, dass diese Aussage in keiner Weise zur Verbreitung von Gewalt aufruft", schrieb sie später. "Ich habe ausdrücklich von Freiheitskämpfern gesprochen, denn das sind die palästinensischen Bürger ... die jeden Tag für die Freiheit kämpfen." Dass aber allein bei einem Festival 260 Musikfans von den Terroristen regelrecht hingerichtet wurden, scheint sie nicht zu stören. Sie sieht die Probleme nicht bei den skrupellosen Angreifern. In einer weiteren Nachricht hieß es stattessen: "Die Vereinigten Staaten von Amerika sind auch ein terroristischer Staat."
Khalifa ging außerdem auf Kylie Jenner los, weil sie eine Nachricht zur Unterstützung Israels geteilt und dann gelöscht hatte. "Wenn es echten Journalismus gibt, wird die nächste Person, die sich mit Kylie Jenner unterhält, sie nach ihrer Meinung zu den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten fragen und den Blickkontakt nicht unterbrechen, bis sie einen zusammenhängenden Satz zustande bringt, weil sie ihren 400 Millionen Anhängern unbedingt etwas sagen will", schrieb sie.
"Zionisten" immer wieder ihr Thema
Auch ein Unternehmen namens Red Light Holland hat Mia Khalifa inzwischen gekündigt. Grund dafür seien ihre "schrecklichen Posts" gewesen, gibt sie selbst bei X an. "Ich würde sagen, dass ich durch die Unterstützung Palästinas Geschäftsmöglichkeiten verloren habe, aber ich bin mehr auf mich selbst wütend, weil ich nicht überprüft habe, ob ich mit Zionisten Geschäfte mache oder nicht. Mein Fehler", sagte sie.
Mia Khalifa wurde in Beirut geboren und zog als Kind während des Konflikts zwischen dem Südlibanon und Israel 2001 in die USA. Sarah Joe Chamoun, wie Khalifa mit bürgerlichem Namen heißt, hat sich immer für das, wie sie es nennt, "Recht der Palästinenser auf Beendigung der israelischen Besatzung" ausgesprochen und prangert häufig "Zionisten" an.
Quelle: ntv.de, nan