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Verständnis für Hamas-Angriff BR beendet Zusammenarbeit mit Journalist Malcolm Ohanwe

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Der Bayerische Rundfunk will nicht mehr mit Malcolm Ohanwe zusammenarbeiten.

Der Bayerische Rundfunk will nicht mehr mit Malcolm Ohanwe zusammenarbeiten.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel äußert der Journalist Malcolm Ohanwe Verständnis für die Attacke. Der Bayerische Rundfunk, für den Ohanwe in der Vergangenheit vor der Kamera steht, trennt sich daraufhin von ihm. Auch der Sender Arte geht auf Distanz.

Der Bayerische Rundfunk (BR) hat laut eigenen Angaben die Zusammenarbeit mit dem Journalisten Malcolm Ohanwe beendet, nachdem dieser auf der Plattform X Verständnis für den Hamas-Angriff auf Israel gezeigt hat. "Der BR distanziert sich in aller Schärfe von Malcolm Ohanwes menschenverachtenden Statements, die nichts mit unserem Verständnis von Journalismus zu tun haben. Seinen Twitteraccount betreibt er privat", teilte der BR auf X, früher Twitter, mit. Ohanwe arbeite freiberuflich. Der BR beauftrage ihn nicht mehr.

Auch der Sender Arte distanzierte sich "in aller Schärfe von Malcom Ohanwes menschenverachtenden Statements, die nichts mit unserem Verständnis von Journalismus zu tun haben." Man habe Herrn Ohanwe gebeten, alle ARTE-Bezüge von seinem X-Profil zu entfernen, heißt es in einer Stellungnahme.

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus einen Terrorangriff auf Israel gestartet. Die militante Palästinenserorganisation feuerte mehr als 3000 Raketen ab und drang mit Kämpfern auf israelisches Territorium vor. Einem israelischen Regierungssprecher zufolge kamen durch den Hamas-Angriff mehr als 600 Menschen ums Leben. Zudem soll die Hamas mehr als 100 Personen, darunter Frauen und Kinder, entführt haben.

Ohanwe setzte am Samstag mehrere Tweets ab, in denen er den Hamas-Angriff relativierte. So twitterte er: "Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren? Wenn das Wahlrecht der Palästinenser unterbunden wird, wie sollen sie sich mit Kreuzen wehren? Wenn ihre Bewegung eingeschränkt wird, wie sollen sie sich mit Demos wehren? Was erwarten Leute?"

In einem anderen Post schrieb er: "Dass unbewaffnete Menschen eiskalt getötet werden, ist eine Tragödie. Es passiert ständig in Palästina, staatlich subventioniert sogar. Zu glauben, dass auf maßlose, willkürliche Gewalt nicht irgendwann dasselbe als Antwort folgt, ist nicht nur naiv, sondern menschenverachtend."

Ohanwe wurde 1993 in München geboren und ist als Journalist und Fernsehmoderator tätig. In der Vergangenheit sorgten bereits mehrere seiner Aussagen für Kontroversen. Die "Jüdische Allgemeine" bezeichnete Ohanwes Kritik an Israel 2021 als "dezidiert israelfeindlich".

Quelle: ntv.de, jpe

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