Wichtig für Queen-Vertretung Prinz Harry behält sein Haus in England
20.02.2022, 12:22 Uhr
Dieses Bild aus dem Mai 2019 ist eines von sehr wenigen in den letzten Jahren, dass Queen Elizabeth II. und Prinz Harry gemeinsam zeigt.
(Foto: picture alliance/AP Photo)
Die meiste Zeit verbringt Prinz Harry mittlerweile mit seiner Familie in den USA. Dennoch behält der Royal sein teures Haus auf dem Anwesen von Schloss Windsor. Das vereinfacht nicht nur künftige Besuche in der alten Heimat, sondern ist womöglich auch dem Gesundheitszustand der Queen geschuldet.
Prinz Harry und Herzogin Meghan haben den Vertrag für ihr Zuhause in England verlängert. Wie die Zeitung "The Telegraph" berichtet, wäre der vorherige Vertrag für das Anwesen Frogmore Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor am 31. März ausgelaufen. Dass er diesen nun verlängert, ermöglicht es dem Enkelsohn von Queen Elizabeth II. demnach weiterhin, die Monarchin im Fall der Fälle als Staatsrat zu vertreten, obwohl er dauerhaft in Kalifornien wohnt. Eine Adresse in Großbritannien ist Voraussetzung für diese Rolle, der Staatsrat kann sich dennoch im Ausland aufhalten.
Die Rolle des Staatsrats haben die vier ersten Erwachsenen in der britischen Thronfolge inne: Prinz Charles, Prinz William, Prinz Harry und Prinz Andrew. Sie können die Arbeit der Queen übernehmen, sollte diese vorübergehend erkranken.
Bisher wurde diesem Rat eher wenig Beachtung geschenkt, durch die gesundheitlichen und rechtlichen Probleme rückt er jedoch zunehmend in den Fokus der britischen Öffentlichkeit. Kurz vor Weihnachten musste die inzwischen 95 Jahre alte Queen eine ärztlich verordnete Ruhepause einlegen. Nur wenig später infizierte sich der 73-jährige Charles erneut mit dem Coronavirus. Zur gleichen Zeit befand sich Prinz William auf einer Auslandsreise. Prinz Harry verbrachte den Jahresstart in seiner neuen Wahlheimat Kalifornien.
Auch der 62-jährige Prinz Andrew wäre verhindert gewesen, er ist aufgrund seiner möglichen Verwicklung in den Epstein-Skandal von seinen öffentlichen Pflichten zurückgetreten. Die nächste Erwachsene in der Thronfolge wäre seine Tochter Prinzessin Beatrice. Die 33-Jährige könnte allerdings nur mit Zustimmung des britischen Parlaments in den Staatsrat aufrücken, das dafür laut "The Telegraph" eine neue Gesetzgebung ins Leben rufen müsste.
Heimat für die Cousine
Ein Wohnsitz im Vereinigten Königreich könnte auch eine Rolle im Streit um den Polizeischutz für Prinz Harry und seine Familie spielen. Erst kürzlich erklärten juristische Vertreter des Royals Medienberichten zufolge, dass er mit seinem zweijährigen Sohn Archie, der acht Monate alten Tochter Lilibet sowie Herzogin Meghan Großbritannien besuchen wolle. Die Familie schrecke allerdings davor zurück, weil sie eine Reise ohne Polizeischutz für zu gefährlich halte. Die Sicherheitsvorkehrungen, die Harry bei seinem letzten Besuch im Sommer 2021 genoss, habe der Prinz demnach als nicht ausreichend empfunden.
Seinem juristischen Team zufolge wolle der Herzog von Sussex "selbstverständlich" seine Heimat besuchen, "um Familie und Freunde zu sehen und um weiterhin die Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen, die ihm so am Herzen liegen. Vor allem ist dies sein Zuhause und wird es immer bleiben". Ein ganzer Umzug nach Großbritannien käme für den Herzog von Sussex allerdings nicht infrage, wie "The Telegraph" einen Sprecher zitiert. "Es sind keine Änderungen an dem aktuellen Arrangement geplant."
Kurz vor ihrem Umzug in die Vereinigten Staaten hatten Prinz Harry und Herzogin Meghan das Frogmore Cottage noch kostspielig renovieren lassen. Die Kosten von 2,4 Millionen Pfund (etwa 2,9 Millionen Euro) sowie die Miete bis März 2022 sollen sie im September 2020 beglichen haben. Aktuell wird das Haus von Harrys Cousine Prinzessin Eugenie, ihrem Ehemann Jack Brooksbank sowie dem gemeinsamen Sohn August bewohnt.
Quelle: ntv.de, chr/spot