Füße Ja, Sex Nein Quentin Tarantino erklärt seine Film-Prinzipien
14.04.2023, 19:57 Uhr Artikel anhören
Hat so seine Vorstellungen, wie Filme auszusehen haben - und wie nicht: Quentin Tarantino.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Man sagt Quentin Tarantino ja einen gewissen Fußfetisch nach. Wie zum Beweis nuckelte er etwa in "From Dusk till Dawn" an den Zehen von Salma Hayek. Zurückhaltender ist der Regisseur dagegen, wenn es darum geht, richtigen Sex auf der Leinwand zu zeigen. Und dafür hat er seine Gründe.
In Quentin Tarantinos Filmen passieren die verrücktesten Dinge. Auch Sex wird durchaus angedeutet - man denke zum Beispiel nur an die berühmt-berüchtigte Vergewaltigungsszene in "Pulp Fiction", in der sich der Sadist Zed Gangsterboss Marsellus Wallace vorknöpft. Explizite Sex-Szenen, in denen die Handelnden tatsächlich in Aktion zu beobachten sind, wird man in Tarantinos Streifen aber vergeblich suchen. Warum das so ist, erklärte der Kultregisseur nun in einem Gespräch mit dem katalanischen Magazin "Diari ARA".
"Sex entspricht nicht meiner Vorstellung von Kino", sagte der 60-Jährige in dem Interview. Zudem habe seine Aversion gegen Sex-Szenen auch ganz pragmatische Gründe. "Im wirklichen Leben ist es so, dass Sex-Szenen zu drehen einfach eine Qual für alle Beteiligten darstellt. Alle sind sehr angespannt."
War dies bereits in früheren Zeiten problematisch, so sei die Sache heute noch wesentlich problematischer geworden. Dennoch: "Wäre eine Sex-Szene für eine Geschichte jemals essenziell gewesen, hätte ich sie auch gedreht. Aber bisher war dies noch nicht nötig."
"Es wimmelt vor Füßen"
Wesentlich essenzieller scheinen für den Regisseur allerdings Szenen zu sein, in denen er offen seinen legendären Fußfetisch ausleben und auf die Leinwand bringen kann. In fast jedem seiner Filme gibt es mindestens eine Nahaufnahme von einem Fuß, der gerne auch mal ausgiebig abgeschleckt wird.
Dabei legte Tarantino sogar schon selbst Zunge an, wie etwa im Film "From Dusk till Dawn", für den er das Drehbuch verfasste. Dort kann man ihm beim hingebungsvollen Saugen an den Zehen seiner Schauspielkollegin Salma Hayek bestaunen.
Vom Magazin "GQ" zu seiner Leidenschaft befragt, entgegnete er: "Ich nehme das Ganze nicht so ernst. In den Filmen vieler guter Regisseure wimmelt es vor Füßen. Das ist einfach gute Regiearbeit."
Quelle: ntv.de, vpr/spot