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Regisseur fordert Untersuchung Vorwürfe nach Tod von "Parasite"-Star Lee

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Das Auto des "Parasite"-Stars Lee im Zentrum von Seoul.

Das Auto des "Parasite"-Stars Lee im Zentrum von Seoul.

(Foto: IMAGO/Newscom / Yonhap News)

Der Hauptdarsteller des Oscar-gekrönten Films "Parasite" wird Ende Dezember tot in einem Auto gefunden. Der Regisseur des Erfolgsfilms fordert nun eine Untersuchung. Er vermutet, dass Medien und Ermittler Lee in den Selbstmord getrieben haben könnten.

Der südkoreanische Schauspieler Lee Sun-kyun, der die Hauptrolle in dem 2020 mit vier Oscars ausgezeichneten Film "Parasite" spielte, wurde Ende Dezember 2023 tot in einem Auto in einem Park im Zentrum Seouls gefunden. Die Polizei suchte nach Lee, nachdem seine Familie behauptet hatte, er habe einen Abschiedsbrief geschrieben und morgens das Haus verlassen. Der Schauspieler wurde 48 Jahre alt. Kurz vor Lees Tod hatte die Polizei gegen ihn und sieben weitere Personen wegen angeblichen illegalen Drogenkonsums ermittelt. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, Lee sei 19 Stunden lang verhört worden.

Laut "Variety" fordert "Parasite"-Regisseur Bong Joon-ho nun auf einer Pressekonferenz in Seoul eine Untersuchung, die nach dem mutmaßlichen Suizid die Rechtmäßigkeit der Polizeimethoden und die Medienberichterstattung beleuchten soll. Unterstützt wird der Regisseur bei seiner Forderung nach Aufarbeitung von Künstlern, Kulturorganisationen und Wirtschaftsverbänden.

"Es bedarf eindeutiger gesetzlicher Verbesserungen, um sicherzustellen, dass die Grundsätze und Ausnahmen nicht zwischen den Menschenrechten von Verdächtigen und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information umgedreht werden. Die Ermittlungsbehörden dürfen die Absicht des Gesetzes nicht willkürlich auslegen und anwenden", hieß es laut "Variety" in einem gemeinsamen Statement.

Polizei weist Vorwürfe zurück

Oscar-Preisträger Bong Joon-ho forderte eine offizielle Untersuchung der Polizei zu den Ermittlungsdetails und der Frage, welche Kontakte zwischen Ermittlern und Medien bestanden. "Wir wollen, dass die Ergebnisse öffentlich gemacht werden, damit es keine Zweifel gibt", sagte der "Parasite"-Regisseur auf der Pressekonferenz. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück, fahrlässig gehandelt oder ungewöhnliche Methoden angewendet zu haben.

Lee war ein berühmter Künstler im koreanischen Kino. Internationale Bekanntheit erlangte er mit "Parasite": Im Jahr 2020 wurde der Film mit vier Oscars ausgezeichnet, darunter für den besten Film, die beste Regie für Bong Joon-ho, das beste Drehbuch und den besten internationalen Spielfilm für Südkorea.

Außerdem gewann der Film die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes und war damit der erste südkoreanische Film, dem diese Ehre zuteilwurde. Die Darsteller von "Parasite", darunter auch Lee, gewannen einen Preis der Screen Actors Guild für die herausragende Leistung in einem Kinofilm.

Quelle: ntv.de, mau/spot

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