Kino

"Liebe ist wie ein Drogenrausch" Hoult liebt schnelle Autos

Nicholas Hoult würde für die Liebe Risiken eingehen. Im Film "Collide" gerät er dabei dummerweise an Anthony Hopkins.

Nicholas Hoult würde für die Liebe Risiken eingehen. Im Film "Collide" gerät er dabei dummerweise an Anthony Hopkins.

(Foto: Universum Film)

Die einen begehen Jugendsünden, andere haben bereits in jungen Jahren Erfolg. Nicholas Hoult war noch ein ziemlich kleiner Stöpsel, als er mit "About a Boy" an der Seite von Hugh Grant international bekannt wurde. Als Teenager spielte er eine Hauptrolle in der britischen Kultserie "Skins". Mittlerweile wird er für die ganz großen Hollywoodstreifen gebucht. Dass ihn viele bis heute vor allem aufgrund seiner gescheiterten Beziehung zu Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence kennen, ist bedauerlich. Mit n-tv.de hat der 26-jährige Brite über den Irrsinn der Liebe, Stunts auf der Autobahn und den Umgang mit Zurückweisung gesprochen.

n-tv.de: In deinem neuen "Collide" unternimmt dein Charakter Casey gefährliche und - verzeih's mir - ziemlich verantwortungslose Dinge, um seine Freundin zu retten. Wie weit würdest du für die Liebe gehen?

Wenn Hoult über die Liebe spricht, denkt er wohl auch an seine berühmte Ex Jennifer Lawrence.

Wenn Hoult über die Liebe spricht, denkt er wohl auch an seine berühmte Ex Jennifer Lawrence.

(Foto: imago/United Archives International)

Nicholas Hoult: Wenn man verliebt ist, verhält man sich anders als sonst. Die ganzen Hormone und so - das ist wie ein Drogenrausch. Weil Casey dieses eine Mädchen so wichtig ist, handelt er nicht durchdacht. Er stiehlt schließlich von Deutschlands größtem Drogenboss.

Das ist nicht besonders clever. Könnte dir so etwas auch passieren?

Jeder, der schon mal geliebt hat, weiß: Man wird immer versuchen, einen Weg zu finden, um die Person zu schützen. Ich würde mich schon als risikofreudig bezeichnen. Aber ich habe auch das Glück, dass ich für gewöhnlich nicht im Kugelhagel mit einem gestohlenen Auto meiner entführten Freundin zur Hilfe eile. (lacht)

Es gibt bei "Collide" tatsächlich eine Menge Verfolgungsjagden und noch mehr irre Karren zu sehen. Bist du einer von diesen typischen Autonarren?

Schuldig, ja. Ich habe Autos schon als Kind geliebt. Ich bin ein kleiner "Petrolhead".

Dann hattest du bestimmt auch ein Lieblingskarre beim Dreh, oder? Mir ist da zum Beispiel dieser irre, eisblaue Aston Martin in Erinnerung geblieben ...

Tatsächlich mochte ich den alten Opel, den ich im Film zu Anfang fahre, fast am liebsten. Klar, der Aston Martin ist super. Es gab auch einen Mercedes, mit dem ich echt gern gefahren bin. Und wir hatten großartige Jaguar-Modelle - den F-Type und den XF.

Echte Vielfalt also und nicht nur Luxuskarossen!

Einen meiner aufregendsten Stunts habe ich in einem Citroën mit Dachbox gedreht. (lacht)

Du darfst also einige deiner Stunts selbst drehen? Muss ja gerade in Sachen Tempo herrlich sein, schließlich darf man in Deutschland viel schneller fahren als in den USA oder Großbritannien.

Inmitten deutscher Idylle kommt bei "Collide" ein Jaguar XF auf ungewöhnliche Weise zum Stehen.

Inmitten deutscher Idylle kommt bei "Collide" ein Jaguar XF auf ungewöhnliche Weise zum Stehen.

(Foto: Universum Film)

Wir hatten echt Glück. In der Nähe von Köln gab es ein langes, neues Stück Autobahn, das für den normalen Verkehr noch gesperrt war. Darauf durften wir zwei oder drei Wochen lang arbeiten. Das hat echt Spaß gemacht. Manchmal kann so ein Stunt einem natürlich Angst einjagen, aber wir hatten ein großartiges Stunt-Team dabei.

Und wie hat dir die Arbeit in Deutschland im Allgemeinen gefallen?

Wir haben an ganz verschiedenen Orten rund um Köln gedreht. Eran Creevy [der Regisseur von "Collide", Anm. d. R.] wollte, dass sich jede Action-Szene anders anfühlt. Deswegen haben wir im Stadtzentrum gedreht, auf der Autobahn oder eben in dieser kleinen Altstadt. Die ganzen kleinen, engen Straßen da waren perfekt für eine Verfolgungsjagd.

Neben irren Verfolgungsjagden hast du auch recht intensive Prügelszenen. Besonders übel vermöbelt dich auf jeden Fall der deutsche Schauspieler Clemens Schick. Trägt man davon nicht schnell mal fiese Verletzungen davon?

Clemes Schick (2.v.r.) wird Hoults Charakter Casey in "Collide" ziemlich gefährlich.

Clemes Schick (2.v.r.) wird Hoults Charakter Casey in "Collide" ziemlich gefährlich.

(Foto: Universum Film)

Ach, da stellt man sich ja drauf ein. Es gibt schon diese Morgen, an denen man am Bettrand sitzt und erstmal tief einatmen muss, weil man am Vortag verdroschen wurde. Damit muss man bei dem Job aber rechnen.

Gut, dass du dich nicht andauernd als Action-Held verkloppen lassen musst. Derzeit promotest du noch einen ganz andere Film. Das Drama "Equals" [bislang ohne deutschen Starttermin, Anm. d. R.] erzählt von einer Zukunft ohne Emotionen.

Es ist eigentlich eine klassische "Romeo und Julia"-Geschichte, ein Liebesfilm - wie "Collide" ja auch einer ist, obwohl man das erstmal nicht denken würde.

An der Seite von Kristen Stewart hast du viele Szenen ohne Skript und nur mit Improvisation gedreht?

Felicity Jones spielt in "Collide" Juliette, die Freundin, die gerettet werden muss.

Felicity Jones spielt in "Collide" Juliette, die Freundin, die gerettet werden muss.

(Foto: Universum Film)

Stimmt, mit Felicity Jones, die in "Collide" meine Freundin Juliette spielt, habe ich aber auch ziemlich frei gearbeitet, damit unsere gemeinsamen Szenen ganz locker rüberkommen. Sie ist eine großartige Schauspielerin.

"Collide" hat insgesamt einen ziemlich starken Cast vorzuweisen. Neben euch sind mit Anthony Hopkins und Ben Kingsley zwei absolute Hollywood-Ikonen dabei.

Es ist das erste Mal, dass sie im gleichen Film mitspielen. Die beiden haben einige der besten schauspielerischen Darbietungen der Filmgeschichte zu verantworten. Mit ihnen arbeiten zu dürfen - damit ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen!

Suchst du dir unter solchen Gesichtspunkten auch deine Rollen aus?

Als irrer Drogenboss darf Ben Kingsley in "Collide" ordentlich rumballern.

Als irrer Drogenboss darf Ben Kingsley in "Collide" ordentlich rumballern.

(Foto: Universum Film)

Ich versuche immer, möglichst diverse Sachen auszuprobieren. Zunächst mal sollte man sicherstellen, dass man überhaupt Arbeit hat, dann, dass man mit guten Leuten zusammenarbeitet. Weil ich schon als Kind mit der Schauspielerei begonnen habe, habe ich außerdem früh gelernt, mit Zurückweisung bei Castings umzugehen. Das ist auch wichtig.

"About a Boy", "X-Men", "Mad Max" - gab es irgendwann mal einen Moment, in dem du dir gedacht hast: "So, jetzt hab ich's vielleicht geschafft"?

Auf keinen Fall! Man wächst an seinen Erfahrungen und verändert sich. Ich kann mir nicht vorstellen, einmal zu sagen: "Oh ja, das ist jetzt der eine Film gewesen!"

Wo wir schon beim Erfolg sind: Weil du meist amerikanische Charaktere spielst, vergisst man leicht, dass du Brite bist. Gerade werfen ja verschiedene Kollegen in Sachen "James Bond"-Nachfolge ihren Hut in den Ring. Wäre das auch was für dich?

Dafür bin ich wohl noch zu jung.

Naja, nachdem ja schon weibliche, schwarze oder schwule Bonds im Gespräch sind …

Da können die ja noch ein paar Bonds ausprobieren, bis ich alt genug bin!

Mit Nicholas Hoult sprach Anna Meinecke.

Quelle: ntv.de

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