Abschiede, Premieren, Jubiläen So lief die "Tatort"-Saison 2022/23
20.06.2023, 16:36 Uhr Artikel anhören
Mal wieder Quotensieger: Thiel (Axel Prahl, l.) und Boerne (Jan-Josef Liefers).
(Foto: WDR / Bavaria Fiction GmbH / Thomas Kost)
Im Drogenrausch verabschiedet sich der "Tatort" in die Sommerpause. Was sonst noch geschah, wer in der abgelaufenen Saison Ein- und Ausstand feierte und was eigentlich mit den Quoten los ist, lesen Sie in unserem Rückblick.
Seit mehr als 15 Jahren ermitteln die Stuttgarter "Tatort"-Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) schon Seite an Seite. Und jetzt, pünktlich zum 30. Fall-Jubiläum, gestehen sich die beiden ihre Liebe - "partiell unter dem Einfluss von Drogen, am Ende aber doch irgendwie von Herzen", wie Kollege Ingo Scheel entzückt schreibt. "Man darf gespannt sein, wie es weiter geht: Ist Lannert wieder völlig nüchtern? Hält die Liebe zwischen den beiden noch? Und wer muss hier eigentlich wem vergeben. Erst einmal jedoch geht es in die Sommerpause." Höchste Zeit also für einen Rückblick auf alles, was sonst noch im vergangenen Jahr geschah, bevor es dann am 28. August mit einer neuen "Tatort"-Saison weitergeht.
Nichts als die Zahlen
Im Schnitt schalteten in der abgelaufenen Saison 8,7 Millionen Menschen ein, eine halbe Million weniger als im Vorjahr. Ein Trend, wie es scheint, denn schon in der Saison davor sahen rund 500.000 Menschen weniger zu als im Vorjahr. Dabei schwankten die Zuschauerzahlen 2023 enorm: So sahen den Wiener "Tatort" am sehr sonnigen Pfingstmontag zum Beispiel nur etwa 5,8 Millionen, den Münster-Krimi im März dafür 13,76 Millionen.
Der unterirdische Münster-Fall "Magic Mom" ist übrigens auch einer von nur zwei Fällen, die es 2023 überhaupt über die Zehn-Millionen-Marke schafften. Bei "Abbruchkante" aus Köln sahen 10,09 Millionen Zuschauer die Kommissare Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) in einem starken Braunkohle-Krimi.
Durchwachsener Einstand für Harfouch

Feierte ihren Einstand als Kommissarin Bonard im Berliner "Tatort": Corinna Harfouch.
(Foto: rbb / Marcus Glahn)
Corinna Harfouch trat im April als Kommissarin Bonard das schwere Erbe von Meret Becker im Berliner "Tatort" an. Und schlug sich zur Premiere in einer Doppelfolge neben Karow (Mark Waschke) ziemlich gut: "8 von 10 Punkten. Wer sich damit anfreunden kann, dass das neue Berliner Duo zumindest vorläufig eher in staatsgefährdenden als subkulturellen Untiefen ermittelt - sprich: Regierungsviertel statt Wedding - wird mit Corinna Harfouchs "Tatort"-Premiere Freude haben."
Das konnten allerdings nicht so viele wie vom Sender erhofft, nur 6,22 Millionen respektive 6,02 Millionen Zuschauern wollten Harfouchs Einstand sehen. In "Tatort"-Maßstäben also ein echter Flop, der nur noch vom (starken) Wiener Fall "Azra" (5,8 Millionen) unterboten wurde.
Altenberger verabschiedet sich
Verena Altenberger ermittelte als Kommissarin Eyckhoff sechs "Polizeiruf"-Episoden lang in abseitigen und bisweilen bizarren Fällen und schuf damit einen spannenden Gegenpol zum Münchner "Tatort"-Team. Nun zieht Altenberger - aus eigenem Antrieb - weiter, kurz vor der Sommerpause lief ihr letzter Fall: "'Paranoia' ist für Verena Altenberger ein gewaltig guter Abschied von der "Polizeiruf"-Bühne und richtig großes Kino im Sonntagabendprogramm", schrieben wir und vergaben 9,5 von 10 Punkten.
Quelle: ntv.de