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Deutschland ächzt unter dem Sommer, und die Natur schlägt zurück.
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Am Schwandorfer Badesee in der Oberpfalz herrscht Panik, Polizisten durchkämmen die Landschaft.
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Der Grund: Ein Krokodil ist los, glaubt man den Berichten zweier Augenzeugen.
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Eine Frau will gesehen haben, wie ein etwa ein Meter langes Tier mit einem langen Schwanz über sie hinwegschwamm. Dabei habe sie sich eine sieben Zentimeter lange Kratzwunde zugezogen.
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Auch eine Spaziergängerin bemerkte offenbar das Tier und alarmierte gleich die Polizei.
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Diese hält das Krokodil nicht für ein Phantom. "Es ist gut möglich, dass ein Tierbesitzer die Lust an dem Reptil verloren und es einfach ausgesetzt hat."
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Der Tierpark Nürnberg gibt den Beamten schon eimal Tipps. "Das Tier ist so gefährlich wie ein ungezogener Dackel. Wenn sie beißen, tut das natürlich weh. Aber es bringt einen nicht um."
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Tagelang suchen mehr als 70 Menschen nach dem Krokodil.
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3700 Bilder aus Fotofallen werten sie aus und stellen dann fest: Es sind Füchse, Graureiher, freilaufende Hunde und abgebrochene Äste auf den Bildern zu sehen - nur kein Krokodil.
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Offenbar handelt es sich bei dem gesuchten Tier um einen Biber. Die Akte "Klausi" wird geschlossen, das Badeverbot aufgehoben.
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Die Suche in der Oberpfalz weckt bei manchen Jägern böse Erinnerungen.
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Erst im Sommer vergangenen Jahres trieb Kuh Yvonne in Oberbayern ihr Unwesen.
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Die Milchkuh war im Mai einem Bauern entkommen, der sie mästen und schlachten lassen wollte. Kaum in der Freiheit, kehrten ihre Wildinstinkte zurück.
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Sie suchte sich ein Lager im Unterholz, ruhte - anders als ihre Artgenossinnen - tagsüber und kam nachts zum Grasen heraus.
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"Die Kuh, die ein Reh sein wollte", streifte wochenlang durch Wälder und Wiesen ...
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... und hinterließ ihre Hinterlassenschaften.
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Die Suche nach Yvonne gestaltete sich extrem kompliziert. Sogar ein Hubschrauber mit Wärmelichtkamera war im Einsatz. Die "Bild"-Zeitung setzte eine Belohnung von 10.000 Euro aus für Hinweise, die zum Einfangen der Kuh führten.
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Erst nach mehr als drei Monaten, Anfang September, gelang es, das freiheitsliebende Tier einzufangen.
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Immerhin hatte die Kuh Glück im Unglück: ...
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... Entgegen ersten Plänen wurde sie nicht eingeschläfert.
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Dafür wartete der Gnadenhof von Gut Aiderbichl auf sie und eine Karriere als EM-Orakel in diesem Jahr.
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Nicht so viel Glück wie Yvonne hatte Bruno. Der Braunbär hatte im Mai 2006 einen fatalen Fehler begangen: Er war aus Italien Richtung Norden gewandert.
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Er war der erste Braunbär seit 170 Jahren, der frei durch Deutschlands Wildbahn tappte. Doch willkommen war er nicht, schließlich tat er, was Bären gerne tun: ...
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Er riss Schafe und klaute den Imkern Honig. Bruno wurde zum Problembären - sein Schicksal war damit besiegelt.
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Bärenjäger flogen eigens aus Finnland samt Hunden ein, ...
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... Experten der Umweltstiftung WWF versuchten, ihn mit einer riesigen Aluminiumröhre zu fangen.
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Am 26. Juni wurde er dann erlegt, in der Nähe der Rowand im Spitzingseegebiet.
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Sein Kadaver ist nun in München im Museum "Mensch und Natur" ausgestellt.
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Wilde - oder verwilderte - Tiere passen eben schlecht in die zivilisierte Welt.
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Schon 2002 löste die Geierschildkröte Eugen als "Ungeheuer von Dornach" bei München ein Badeverbot aus. Eugen war wohl ausgesetzt worden und hatte vermutlich schon jahrelang unbemerkt in seinem Weiher gelebt.
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Experten nannten es damals ein Wunder, dass kein Unglück passiert war. Denn wenn ein Kind der Schildkröte beim Baden zu nahe gekommen wäre, hätte das 70 Zentimeter große Tier ihm leicht Gliedmaßen abbeißen können.
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Der damals rund 80 Zentimeter lange Brillenkaiman Sammy mit den bernsteingoldenen Augen war dagegen im Sommer 1994 seinem Herrchen bei einem Badeausflug entschwommen.
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Seinetwegen wurde ein Baggersee bei Dormagen in Nordrhein-Westfalen für die Badegäste gesperrt.
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Wegen Sammy - der "Bestie vom Baggersee" - ging ein Polizist nachts auf die Pirsch. Ein Schleppnetz wurde ausgelegt, Brunftrufe imitiert.
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Im Sommer 2001 sorgte Killerwels Kuno erstmals für Aufsehen. In einem Teich in Mönchengladbach soll er einen kleinen Dackel in die Tiefe gezogen und verschlungen haben. Bestätigt wurden diese Anschuldigungen nie.
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Alle Versuche, den 1,5 Meter langen und 35 Kilogramm schweren Wels zu fangen, schlugen fehl. Zwei Jahre später, wieder pünktlich im Sommerloch, tauchte Kuno dann allerdings wieder auf. Mit dem Bauch nach oben.
Die Natur schlägt zurück Die Baggersee-Bestie ist los
Es ist wieder Sommer - und eine gefährliche Zeit für alle, die gerne baden oder durch Wiesen und Wälder streifen. Schließlich entdeckt in diesen Zeiten gewöhnlich auch die Tierwelt ihren Freiheitsdrang, die Ordnungshüter haben jede Menge zu tun.
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