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Große Spiele werden von großen Spielern entschieden, lautet eine Fußballweisheit.
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Das Champions-League-Finale 2011, so lautet die profane Erkenntnis des Fußballabends im Londoner Wembley-Stadion, hat gezeigt, dass es derzeit keinen größeren Fußballer gibt als Lionel Messi.
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Der Argentinier führte seinen FC Barcelona mit einer überragenden Leistung zum vierten Triumph in der Königsklasse des europäischen Fußballs ...
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... und ließ den eigenen Anhang euphorisiert zurück.
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Was als ein Duell zweier Topteams auf Augenhöhe erwartet worden war, entpuppte sich letztlich doch nur als Duell zweier ungleich begabter Fußballmannschaften.
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Die nahezu perfekte Spielkunst der Katalanen ...
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... ließ Manchesters Stars dabei über weite Strecken der Partie wie biedere Fußballarbeiter erscheinen.
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Das Endspiel in London war für den englischen Meister eine Lehrstunde, die mit 1:3 (1:1) noch schmeichelhaft für das Team von Alex Ferguson endete.
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"Es ist unmöglich, noch glücklicher zu sein. So zu gewinnen, ist wunderbar", sagte Torschütze David Villa angesichts der drückenden Überlegenheit seiner Mannschaft.
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"Das ist eine wunderschöne Nacht für uns, wirklich großartig", freute sich Pedro, der für das 1:0 gesorgt hatte.
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Während Barca mit seinem elften Europapokal-Triumph die Bestmarke des Erzrivalen Real Madrid egalisierte, …
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… verpasste Englands Rekordmeister die ersehnte Revanche für die Finalpleite vor zwei Jahren in Rom.
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Stattdessen fiel die Niederlage noch demoralisierender aus als 2009, ...
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... weil Barcelona bis auf zehn wacklige Anfangsminuten klar die dominante Mannschaft im Wembey-Stadion war ...
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... und sich den großen Cup einfach verdiente.
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Die beiden Fan-Lager hatten ihren Mannschaften beim Einlaufen mit Choreographien die jeweiligen Spielideen mit auf den Weg gegeben.
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"We love Football" stand quer über dem Block der Katalanen
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Manchester sollte mit dem "Spirit of '68", dem Geist des in Wembley errungenen ersten Europacup-Triumphes dagegenhalten.
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Die Mannschaft von Teammanager Alex Ferguson begann entsprechend engagiert.
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Wer erwartet hatte, dass United Barcas hypnotischem Passspiel mit einem Bollwerk in der Defensive begegnen würde, ...
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... sah sich getäuscht.
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Wie im Endspiel 2009 in Rom, das Barca letztlich 2:0 gewann, dominierte Manchester die ersten zehn Minuten.
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Schnell, aggressiv, typisch britisch agierte Man United. ...
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... war dabei immer wieder einen Schritt eher am Ball als Lionel Messi und Co. und stellte mit beeindruckendem Pressing die Passwege zu.
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Bezeichnend, dass sich Barcas Torwart Victor Valdes einmal nicht anders zu helfen wusste, als den Ball mangels Anspielstation ins Aus zu schießen. In der achten Minute verhinderte das beherzte Eingreifen des Keepers nach einem weiten Pass seines Gegenübers Edwin van der Sar auf Rooney den möglichen Rückstand.
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Doch wie vor zwei Jahren in der ewigen Stadt kam auch in der Kathedrale des englischen Fußballs bald Barca stärker auf.
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Nach einer Hereingabe von Xavi, der Barcas Kapitänsbinde für den angeschlagen zunächst auf der Bank sitzenden Carles Puyol trug, stocherte Pedro den Ball aus fünf Metern knapp vorbei.
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Es war die erste Großchance des Spiels und nicht nur für Lionel Messi war es unfassbar, dass sie nicht zum 1:0 geführt hatte.
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Wieder Xavi bereitete die nächste Chance mit einem Pass auf David Villa an den Strafraum vor, doch der Stürmer verfehlte ebenfalls das Tor (20.).
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Kurz darauf scheiterte Villa an van der Sar, der das letzte Spiel seiner Karriere bestritt und dabei weitaus mehr beschäftigt war, als ihm lieb sein konnte.
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Doch beim 1:0 für Barcelona war auch der 40 Jahre alte Klassekeeper ohne Chance.
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Ein wunderschöner, von Xavi mit dem Außenrist gestreichelter Pass fand in der 27. Minute Pedro, ...
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... der schneller am Ball war als United-Kapitän Nemanja Vidic …
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... … und eiskalt vollstreckte.
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Die Führung für die Katalanen war überfällig …
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… und in Wembley lag bereits ein Hauch von Vorentscheidung in der Luft, so überlegen führte das Team von Josep Guardiola die Partie inzwischen.
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Auch nach dem Führungstreffer erspielte sich Barcelona weitere Großchancen, präsentierte sich beim Verwerten allerdings als großer Verschwender.
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Manchester lief Ball und Gegner hinterher ...
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... und ging dennoch mit einem glücklichen 1:1 in die Pause.
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Nach einem Doppelpass mit Ryan Giggs ...
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... erzielte Rooney aus rund zehn Metern ...
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... mit dem ersten Torschuss für United ...
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Das Tor für United fiel aus dem Nichts und hätte nicht zählen dürfen, da Giggs bei Rooneys Pass knapp im Abseits gestanden hatte.
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Aber es ließ die United-Fans im Stadion hoffen, dass für ihr Team diesmal vielleicht doch etwas drin sein könnte.
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Doch wer an diesem Abend Rot trug und darauf baute, dass Sir Alex Ferguson sein Team in der Halbzeitpause besser auf den Angriffs- und Kombinationswirbel der Katalanen einstellen würde, der baute an diesem Abend auf Sand.
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Die Hauptrolle auf Seiten von Manchester war weiterhin Torwart Edwin van der Sar vorbehalten, ...
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... der sein Team in der 52. Minute gegen Dani Alves in höchster Not vor dem erneuten Rückstand bewahren musste.
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Kurz darauf hatte der Niederländer bei einem schönen Tor von Messi aber erneut das Nachsehen.
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Der Weltfußballer nahm im Mittelfeld Tempo auf ...
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... und traf mit einem trockenen Linksschuss aus 18 Metern ins rechte Eck.
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Manchesters Nemanja Vidic hätte herausrücken und den Schuss blocken müssen, doch er agierte wie paralysiert.
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Für den 23 Jahre alten Weltfußballer, der zum dritten Mal in Folge bester Torjäger der Königsklasse wurde, war es der zwölfte Treffer im laufenden Wettbewerb.
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Damit stellte er die Bestmarke der United-Legende Ruud van Nistelrooy aus der Saison 2002/03 ein.
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Den Manchester Fans blieb an diesem Abend nichts erspart.
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In der Schlussphase drehte der unwiderstehliche Messi weiter auf, stellte im Zusammenspiel mit den kongenialen Xavi und Andres Iniesta Manchesters Abwehr um die Hünen Vidic und Rio Ferdinand ein ums andere Mal vor unlösbare Probleme.
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Das 3:1 durch David Villa war die logische Konsequenz.
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Messi dribbelte sich unwiderstehlich in den Strafraum von United, dort aber fest. Doch der Ball gelangte zu Sergio Busquets, der auf Villa zurücklegte. 18 Meter vor dem Tor hatte der Torjäger sogar noch Zeit, sich den Ball selbst vorzulegen ...
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… und ihn dann in die rechte obere Torecke zu schlenzen.
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Unhaltbar für van der Sar, unaufholbar für Man United.
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Mehr als sporadische Angriffsbemühungen brachten die Engländer auch dann nicht mehr zustande, als sie mindestens zwei Tore brauchten.
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Van der Sar hatten es die Engländer zu verdanken, dass der Traum vom Titel nicht in einem völligen Albtraum endete.
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Aber auch so ging Man United mit der Gewissheit nach Hause, ...
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... dass der Unterschied in diesem Finale mehr als zwei Tore betragen hatte. Ferguson erkor Barcelona zur besten Mannschaft, auf die er in seiner 37-jährigen Trainerkarriere getroffen sei und bekannte: "Niemand hat uns jemals so eine Tracht Prügel verabreicht."
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Die Frage, wer die beste Fußballmannschaft der Welt ist, ...
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... hat das Team vom Josep Guardiola in London auf der ganz großen Bühne auf unnachahmliche Weise eindeutig beantwortet.
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Nach dem Triumph in Wembley, wo Barcelona 1992 auch seinen ersten Landesmeisterpokal gewonnen hatte, ...
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...kündigte Guardiola seinen Verbleib beim FC Barcelona an: "Ich habe die Absicht, auf alle Fälle noch ein Jahr weiterzumachen und meinen Vertrag zu erfüllen. Ich verspüre noch die nötige Leidenschaft."
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Für den Verein und die Fans des FC Barcelona ist das die zweitbeste Nachricht des Abends.
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Für Sir Alex Ferguson und die anderen 30 Trainer, die Barcas Fußballkünstler im nächsten Jahr wieder von Europas Fußball-Thron stürzen wollen, ist es die schlechtmöglichste.
Messi & Co. führen Manchester vor Gut, besser, Barcelona
Wenn eine Mannschaft den FC Barcelona stoppen kann, dann Manchester United - so hieß es vor dem Champions-League-Finale 2011. Nach dem Endspiel steht fest, dass Barcelona mindestens eine Klasse besser ist als der Rest der Fußballwelt. Der Finalsieg über Man United ist eine Demonstration in Fußballkunst, wie der geschlagene Sir Alex Ferguson offen zugibt: "Niemand hat uns je so eine Tracht Prügel verabreicht."
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