

Manchmal hat er sowas wie Phantom-Schmerzen. Dann tastet er an seinem Kopf herum und wundert sich, warum sie da nicht ist, ...
... diese Krone.
Ach ja, fällt ihm dann ein, die trägt Mutti ja noch.
Seit schlappen 55 Jahren.
It's not easy being Charles, indeed!
Der älteste Auszubildende der Welt wäre nun eigentlich bereit.
Camilla hat ja auch schon "mit Krone" geübt.
Mit 60 bereiten sich die meisten anderen Menschen schließlich langsam auf die Rente vor.
Nicht so Prinz Charles.
Dessen Hauptberuf steht noch bevor: König des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.
Doch obwohl oft als "Prinz im Wartestand" verspottet, ...
... scheint Charles mehr mit sich und der Welt im Reinen zu sein als je zuvor: ...
... Er hat seine wahre Liebe Camilla geheiratet, ...
... das Volk rebelliert nicht mehr gegen sie, ...
... auch wenn es noch so einige Hartgesottene gibt, die sich mit einer "Queen Camilla" nicht so recht anfreunden wollen, ...
... und mit seiner Rolle als der am längsten amtierende Thronfolger des Inselreichs scheint er sich abgefunden zu haben.
Den Berichten nach tanzten die Menschen in jener Novembernacht, in der er als erster Sohn von Königin Elizabeth II. auf die Welt kam, ...
... vor Freude vor dem Buckingham-Palast.
Charles selbst empfand sein Leben nicht immer als Segen.
Der Prinz sprach von einer eher unglücklichen Kindheit.
Er habe sich oft einsam ...
... und verloren gefühlt.
Die Prinzenrolle und die damit einhergehende Dauerbeobachtung lasteten schon früh auf Charles.
Als er im fernen Australien an einem Schüleraustausch teilnahm, warteten mehr als 300 Journalisten auf ihn.
Auch auf der Universität in Cambridge war er als Student der Archäologie und Anthropologie Objekt der Neugierde.
"Mitstudenten sahen ihn als ein Phänomen, Fremde auf der Straße glotzten, die Medien saßen über ihn zu Gericht", schreibt der Biograf Gyles Brandreth.
Vor allem die unterkühlte Beziehung zu seinem Vater, Prinz Philip, ...
... bedrückte Charles, wie er zum Unmut seiner Eltern mehrmals öffentlich bekannte.
Als "Romantiker" bezeichnete Philip Charles, während er selbst "Pragmatiker" sei.
Dass Daddy mit seinem "Pragmatismus" dabei so manches Mal im Fettnäpfchen landete, steht ja auf einem anderen Blatt.
Vielleicht haftet Charles auch wegen der Klagen über seine Eltern das Image des weinerlichen Prinzen an ...
.... böse Zungen nannten ihn auch schon ein Weichei.
Mit seiner Mutter konnte Charles Herzensangelegenheiten schwer besprechen.
Egal, in welchem Alter.
Dabei hätte es genug Gesprächsstoff gegeben.
Das Liebesleben des Prinzen kann man wohl als eines der turbulentesten der europäischen Königshäuser bezeichnen; ...
... seine erste Ehe mit Prinzessin Diana wurde von der Öffentlichkeit beobachtet wie kaum eine andere.
Als das Paar 1981 vor den Augen eines Millionenpublikums heiratete, war die Euphorie groß.
Doch die Ehe stand von Anfang an unter keinem guten Stern.
Charles sei kalt, gefühllos und entscheidungsschwach, monierte Diana bald.
Im Gegenzug teilte sie keine von Charles Leidenschaften: Statt den Garten umzugraben, ...
... ging sie lieber shoppen, ...
... und auch dem Reiten ...
... und der Jagd konnte Diana wenig abgewinnen.
Doch das größte Problem war die Frau, ...
... die all das liebte, was Charles liebte, ...
... und die das Herz des Prinzen schon in Jugendjahren erobert hatte:
... Camilla.
"Sie war eine Sucht, von der er nicht loskam; ...
... eine Besessenheit, von der er sich nicht befreien wollte" sagte sein Ex-Kammerdiener Stephen Barry.
Den Gipfel der Affäre markierte ein Vorfall, der als "Camilla-Gate" in die Geschichte eingehen sollte: ...
1993 wurde ein Telefonat öffentlich, in dem Charles unter anderem den Wunsch äußerte, Camillas Tampon zu sein.
Um das Ansehen des Prinzen war es geschehen, ein "Tampon auf dem Thron" wollten sich viele Untertanen nicht vorstellen.
Als der Ehebruch in allen Facetten in den Medien breitgetreten wurde, zerbrach Charles' und Dianas sowieso schon zerrüttete Ehe vollends.
Das Paar trennte sich 1992, vier Jahre später folgte die Scheidung, ...
... auch auf den Druck der Königin hin, die sich um das Ansehen des Landes sorgte.
Bei den Briten sammelte Charles mit seinem ehebrecherischen Verhalten gegenüber der vergötterten Diana keine Bonuspunkte.
Seinen Ruf konnte er allerdings ausgerechnet nach Dianas Tod aufbessern.
Nach dem tödlichen Autounfall im August 1997 eilte Charles nach Paris, um seine tote Ex-Frau nach Hause zu geleiten.
Als alleinerziehender Vater kümmerte er sich liebevoll um die beiden Söhne William ...
... und Harry, ...
... zu denen er auch heute ein gutes Verhältnis hat.
Als er 2005 Camilla heiratete, kehrte Ruhe in Charles' Privatleben ein. Sorry, falsches Bild.
Also: Als er 2005 Camilla heiratete, kehrte Ruhe in Charles' Privatleben ein.
Selbst die Jungs haben inzwischen ein freundschaftliches Verhältnis zur ewigen ...
... Konkurrentin ihrer Mutter.
Und man wird Charles nicht gerecht, wenn man ihn nur auf den Partner von Diana und Camilla reduziert.
Er ist Präsident von Dutzenden Wohltätigkeitseinrichtungen, die meisten hat er selbst gegründet.
Sein Engagement reicht von der Bio-Landwirtschaft - Charles vertreibt auch seine eigene Öko-Marke, ...
... von Vater Philip als "Blödsinn" tituliert - ...
... über alternative Medizin, ...
... Architektur und Städtebau ...
... bis zum Klima- und Regenwaldschutz.
Mit umstrittenen Äußerungen setzt er sich zwar immer wieder in die Nesseln.
Im Allgemeinen rechnen ihm die Briten sein soziales, ...
... kulturelles ...
... und ökologisches Engagement jedoch hoch an.
Auch deshalb mag es ihn schmerzen, wenn spekuliert wird, dass Charles zugunsten seines älteren Sohnes William auf den Thron verzichten muss.
Zwar schwärmen viele Briten mehr für William und dessen Freundin Kate Middleton ...
... als für Charles und die Ex-Diana-Nebenbuhlerin Camilla.
Doch dass der 26-Jährige noch vor Charles die Krone trägt ...
... und dessen Traum vom Thron platzen lässt, ist wenig realistisch.
So schreibt die Journalistin Emma Soames: "Niemand wird ernsthaft die lächerliche Idee unterstützen, die Verfassung zu ändern, um einen Mann zu übergehen, der sich sein Leben lang auf die Rolle vorbereitet hat."
Es ist allerdings kurz vor zwölf!
Well - wir hier können sowieso nur abwarten und Tee trinken ...
Die Festivitäten werden jedenfalls ungefähr folgendermaßen aussehen: Bereits zwei Tage vor dem eigentlichen Anlass ...
... wird mit einer Wohltätigkeits-Show zu Gunsten von Charles' "Prince's Trust" Party gemacht.
"We Are Most Amused" heißt die Sause im New Wimbledon Theatre. Zu den Komik-Veteranen, die dieses Versprechen mit eigens dafür geschriebenem Material einlösen sollen, ...
... gehören John Cleese, Rowan Atkinson (Foto, mit seiner Frau bei Charles' und Camillas Hochzeit) und Robin Williams.
1.500 Gäste werden erwartet, die zwischen 31 bis 125 Euro Eintritt zahlen werden.
Am nächsten Tag wird der Große von Mommie gefeiert: Es wird ein glanzvolles Fest im Buckingham Palace geben, das die Queen zwar aus der eigenen Tee-Kasse bezahlen soll, von den Untertanen dennoch kritisch beäugt wird.
Mark Wallace vom Bund der Steuerzahler nörgelte: "Verblüffend! Erst sagt sie, angesichts der Kreditkrise, unter der ihre Untertanen leiden, werde sie die königlichen Ausgaben drosseln. Dann so eine rauschende Party ...
... Eine fragwürdige Entscheidung."
Am Hofe werden 170 VIPs erwartet: Royals, Spitzenpolitiker und andere Würdenträger. Danach spielt das Philharmonic Orchestra, dessen Schirmherr Charles ist, zum Konzert auf.
Im Anschluss daran folgt ein Gala-Bankett, allerdings nur für die erlesensten unter den geladenen VIPs.
Aber auch eine Queen kann es nicht allen Recht machen: Aus Platzgründen können natürlich nicht alle zum Dinner bleiben, da blieb der Ärger auch nicht lange aus: ...
... Premier Gordon Brown und Ehefrau, ...
... Queen-Cousin Prinz Michael von Kent, seine deutschgebürtige Gattin Marie-Christine von Reibnitz und die Kinder des Paares, Lady Ella und Lord Freddie Windsor sowie mehrere andere waren beleidigt, ...
... dass sie nur zu den Cocktails und zum Konzert, aber nicht zum Essen bleiben dürfen.
Der Königin und dem Geburtstagskind blieb nichts anderes übrig, als die "Verstoßenen für den Morgen darauf zu einem Brunch zusammen mit Charles und mehreren anderen Royals ins Palast-nahe Nobelhotel Goring einzuladen."
Und dann gibt es ja noch die von Camilla geplante Party "im kleinen Kreis" (75 Gäste)!
Die findet am 15. November, also einen Tag nach dem Wiegenfest statt.
Ob Camilla ihm dort dann auch erst ihre 60 Geschenke überreichen wird, weiß sie wahrscheinlich selbst noch nicht, so straff ist das Programm.
Nach einem 5-Gänge-Dinner gibt es noch einen musikalischen Leckerbissen: Rod Stewart spielt auf!
Der Sänger, der sonst mindestens eine Million Euro für seinen Auftritt verlangt, singt umsonst für den Prinzen, denn auch er ist ein Goodwill-Botschafter des "Prince's Trust".
So, wer und was noch?
William und Harry dürfen ihre Freundinnen mitbringen, ...
... die bereits erwähnte und überwiegend akzeptierte Kate Middleton, ...
... die zwar sauer war, als William vor kurzem zu einer von ihr missbilligten Motorrad-Rallye aufbrach, inzwischen jedoch wieder besänftigt scheint, ...
... und auch Harrys Flamme Chelsy Davey darf zur Party.
Sarah "Fergie" Ferguson darf nicht kommen, ...
... ihre Töchter Beatrice (l) und Eugenie schon, ...
... Charles' Geschwister natürlich, samt Anhang (sofern vorhanden), ...
... und enge Freunde des Prinzen, wie z.B. Schauspieler Stephen Fry.
Wir sind schon gespannt auf die 60 Geschenke von Camilla ...
... und wünschen Charles zum Geburtstag nicht nur alles Liebe und Gute und Gesundheit zum Sechzigsten, ....
... sondern auch einen baldigen und guten Start in sein Berufsleben! (Fotos: AP/ dpa)