Politik

Gipfel in Äpypten Vermittlerstaaten unterzeichnen Gaza-Friedenserklärung

Die Vereinbarung zum Frieden in Gaza wurde in Ägypten unterzeichnet.

Die Vereinbarung zum Frieden in Gaza wurde in Ägypten unterzeichnet.

(Foto: REUTERS)

Der Krieg in Gaza soll enden. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung sitzen Israel und die Terrorgruppe Hamas aber nicht mit am Tisch. Es sind die Vermittler und Unterhändler, die das Abkommen signieren, das der Region Frieden bringen soll.

Die Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen ist von den Vermittlerstaaten bei einer Zeremonie in Ägypten formell besiegelt worden. Die Staatschefs der USA, Ägyptens, Katars und der Türkei unterzeichneten in Scharm el Scheich eine gemeinsame Erklärung, mit der nach ägyptischer Darstellung die Waffenruhe gefestigt werden soll. Das Gipfeltreffen soll das Ende des Kriegs im Gazastreifen markieren. US-Präsident Donald Trump sprach von einem "unglaublichen Tag für die Welt und den Nahen Osten".

Trump bezeichnet den Vertrag als sehr umfassend. Dort seien die Regeln zur Umsetzung des Abkommens aufgeführt. Der genaue Inhalt wurde bislang nicht bekannt. Die vier unterzeichnenden Länder erklären sich zu Garantiemächten.

Seit dem Morgen hatte die Terrororganisation Hamas damit begonnen, die letzten 20 noch lebenden Geiseln nach mehr als zwei Jahren freizulassen. Zudem wurden bislang vier Leichen übergeben. Insgesamt soll die Terrororganisation damit noch 24 tote Geiseln in ihrem Besitz haben, die gemäß der Vereinbarung übergeben werden sollen. Im Gegenzug ließ Israel 1968 inhaftierte Palästinenser frei.

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"Sie sind der Einzige, der in der Lage ist, Frieden in dieser Region zu erreichen", sagte Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi während eines Treffens mit Trump kurz vor der Unterzeichnung. Er bat Trump auch um Unterstützung bei einer geplanten Konferenz für den Wiederaufbau des Gazastreifens, die Ägypten gemeinsam mit Deutschland ausrichten will. Nach ägyptischen Angaben soll die Konferenz im November in Kairo stattfinden. Ein genauer Termin steht aber bisher nicht fest.

Bis zu einem dauerhaften Waffenstillstand gibt es aber weiter höhere Hürden. Über die Details muss nun in einer zweiten Phase im Rahmen von Trumps Friedensplan für den Gazastreifen verhandelt werden. Trump sagte allerdings, die Gespräche darüber liefen bereits und Phase zwei habe schon begonnen.

Der Unterzeichnung in Ägypten als einem der diplomatischen Höhenpunkte des Tages war ein Besuch Trumps in Israel vorausgegangen. Dort hatte sich der US-Staatschef mit Familien der Geiseln getroffen und eine mehr als einstündige Rede im Parlament gehalten. Dabei verlief der dortige Auftritt nicht ganz reibungslos.

Anschließend reiste er nach Ägypten weiter, wo er in einer in weiten Teilen auf ihn zugeschnittenen Zeremonie im Beisein etlicher Staats- und Regierungschefs dann die Vereinbarung mitunterzeichnete. Darunter waren unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Jordaniens König Abdullah II. Als "seltsamsten" Gast des Gipfels bezeichnete die ägyptische Zeitung "Al-Masri al-Jum" FIFA-Präsident Gianni Infantino.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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