Nachbar unter Verdacht Achtjähriger an Fentanyl-Überdosis gestorben
12.04.2024, 09:58 Uhr Artikel anhören
Die Polizei in Kentucky ermittelt wegen des Todes gegen einen 33-jährigen Hausbewohner.
(Foto: picture alliance / Newscom)
Ein achtjähriger Junge isst bei einer Schulveranstaltung in Kentucky ein paar Erdbeeren. Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich danach rapide, Tage später stirbt er. Seine Eltern vermuten eine allergische Reaktion. Doch die Polizei findet Fentanyl in seinem Blut.
Entgegen erster Mutmaßungen hat der Tod eines achtjährigen Jungen im US-Bundesstaat Kentucky nichts mit Erdbeeren zu tun. Stattdessen sei das Kind an einer Überdosis des Opioids Fentanyl verstorben, wie die Behörden nun mitteilten. Die Polizei der Stadt Madisonville erhob Anklage wegen Totschlags gegen einen 33-Jährigen, der im selben Haus wie der Junge wohnte. Der Achtjährige starb laut Polizeibericht am 15. März an einer "Fentanyl-Vergiftung" und der Verdächtige habe Fentanyl in der Wohnung gehabt. Über das Verhältnis der beiden wurden keine Angaben gemacht.
Die Familie des Jungen hatte der Polizei mitgeteilt, sie glaube, der Junge habe eine allergische Reaktion gehabt. Sie hatte ihm wegen eines Ausschlags zunächst das Antihistaminikum Benadryl gegeben und ihn gebadet. Später brachten die Angehörigen ihn in die Notaufnahme, kehrten aber nach einigen Stunden aus dem Krankenhaus nach Hause zurück. Das Kind starb am nächsten Morgen.
Zunächst waren bei einer Schulspendenaktion verkaufte Erdbeeren in den Fokus geraten. Der Vorfall veranlasste das Gesundheitsamt des Bezirks Hopkins County, eine Empfehlung zur Entsorgung der Früchte auszusprechen. Am Dienstag teilte das Gesundheitsamt des Bezirks jedoch mit, dass die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde Proben der Erdbeeren untersucht habe und diese für den Verzehr unbedenklich seien.
Seit Jahren befinden sich die USA in einer schweren Opioid-Krise. Jährlich sterben etwa 100.000 Menschen an einer Überdosis, das Betäubungsmittel Fentanyl wird als häufigste Todesursache gewertet. Im Kampf gegen die Droge hat die US-Regierung drakonische Strafmaße für den Besitz und den Handel ausgerufen.
Quelle: ntv.de, gri/AP